Biografie Jan Fedder
Lebenslauf Lebensdaten
Der Schauspieler Jan Fedder wurde durch drei
Rollen bundesweit bekannt - Im U-Boot-Filmklassiker
„Das Boot“ (1981) spielte er den Bootsmannsmaat
Pilgrim, zehn Jahre später war er als „Dirk Matthies“
der „Neue“ im „Großstadtrevier". Parallel dazu
zementierte er ab 1997 als „plietsch-appelquatscher“
Klitschen-Bauer „Kurt Brakelmann“ in der
Agrar-Parodie „Neues aus Büttenwarder“ Vorurteile
über das nordelbische Landleben.
Geboren wurde Jan Fedder am
14. Januar 1955 in Hamburg als Sohn des
Gastwirts Adolf Fedder und der Tänzerin und
Gymnastiklehrerin Gisela Fedder (1920–2010). Der
kleine Jan wuchs in der Gegend um die
Reeperbahn und die Landungsbrücken zu einem „Brit“,
wie man damals in Norddeutschland „richtige Jungs“
nannte, auf. Seine liebevollen Eltern sorgten aber
auch dafür, dass ihr Sohn nicht nur vom Milieu
geprägt wurde. Der Vater schloss die elterliche
Hafenkneipe „Zur Überseebrücke“ bereits um 18.00
Uhr, damit Jan und sein sieben Jahre älterer Bruder
Oliver nicht zu viel Kontakt zu Betrunkenen und
Prostituierten bekamen. Jahrelang sang Jan Fedder im
Kirchenchor der hafennahen Michaelis-Kirche, dem
berühmten Hamburger Wahrzeichen „Michel“. Damals
hatte er noch nicht seine später zum Merkmal
gewordene raue Stimmlage, sondern einen hellen
Sopran. Als Erwachsener pflegte Fedder die Liebe zur
Musik unter anderem als Sänger in Zusammenarbeit mit
der Rockband „Big Balls“.
Mit 13 Jahren stand Fedder zum ersten Mal auf einer
Theater-Bühne. In dem im Hamburger
Ernst-Deutsch-Theater aufgeführten Drama „Unsere
kleine Stadt“ hatte er eine Mini-Rolle. Das
Theaterspielen wurde der Berufswunsch, den er auch
nicht aufgab, nachdem er nach der Schule erst einmal
„etwas Ordentliches“ lernen musste und sich zum
Speditionskaufmann ausbilden ließ.
Nach der Ausbildung ging Fedder tatsächlich zum
Theater und zwar von
1974 bis 1976 weit weg von
seiner geliebten Waterkant an die Württembergische
Landesbühne Esslingen. Später wurde Fedder
Ensemble-Mitglied beim Hamburger
Klecks-Kindertheater und machte privat das, was in
Hamburg „sich austoben“ genannt wird. Nach kleineren
TV-Rollen, in denen er zumeist proletenhafte
Kleinkriminelle verkörperte, wurde er 1980 für die
ein Jahr dauernden Dreharbeiten für den Spielfilm
„Das Boot“ mit der Rolle des betont
schnoddrig-norddeutschen Bootsmannsmaats Pilgrim
besetzt. Der zu einem internationalen Erfolg
gewordene, von Wolfgang Petersen inszenierte
Kriegsfilm, war nicht nur für Fedder der Durchbruch
als Film- und TV-Schauspieler. Das Boot machte auch
Kollegen wie
Martin Semmelrogge,
Ralf Richter,
Uwe
Ochsenknecht oder Heinz Hoenig einem breiteren
Publikum nachhaltend bekannt. Bei den Dreharbeiten
wurde Fedder im Film-Sturm versehentlich beinahe vom
U-Boot-Turm gerissen. Fedder verletzte sich nicht
unerheblich; die dramatische Szene blieb im Film.
Das Boot erleichterte es Fedder in Folge, regelmäßig
für TV-Filme gebucht zu werden. Die Rolle seines
Lebens wurde ihm 1991 angeboten. Ausgerechnet als
Polizist etablierte sich der kiez-affine
Schauspieler ab Folge 37 auf Dauer in der von Jürgen
Roland entwickelten, seit 1986 laufende
NDR-Vorabendserie „Großstadtrevier“. Die 300. Folge
der Dauerserie wurde 2011 gesendet. Im 14.
Polizeirevier beziehungsweise -kommissariat
(tatsächlich gibt es ein Polizeikommissariat 14 in
der Hamburger Innenstadt) wurde der unkonventionelle
und bodenständige „Dirk Matthies“ mit der Zeit als
Partner von ständig wechselnden Kollegen zum
personellen Urgestein des Reviers und unter
Oberchefin „Polizeirätin Regina Küppers“ zum
eigentlichen Leiter der 14er-Truppe. 2000 würdigten
die Real-Polizisten Fedder mit dem Titel
„Ehrenkommissar der Hamburger Polizei“.
Außer in der NDR-Serie war Fedder immer wieder auch
in TV- und Kinofilmen zu sehen. So hatte er die
Hauptrollen in den von der Kritik durchaus
freundlich aufgenommen Lenz-Neu-Verfilmungen „Der
Mann im Strom“ (2006) und „Das Feuerschiff“ (2008)
übernommen.
1997 bekam der gerne Plattdeutsch schnackende Fedder
mit der Rolle des notorisch umtriebigen und
notorisch erfolglosen „Kurt Brakelmann“ in der
Komödienserie „Neues aus Büttenwarder“ sein zweites
Dauerstandbein im NDR-Fernsehen angeboten.
Großstadtmensch Fedder war das Milieu des in dieser
Serie an der Seite von Dorf-Dösspaddel „Adsche
Tönnsen“ (Peter Heinrich Brix, geb. 1955, 15 Jahre
lang auch „Großstadtrevier“-Kollege von Fedder)
durchs Dorfleben taumelnden Kleinbauern nicht
vollkommen fremd.
Mitte der
1990er Jahre hatte er sich in der Nähe von
Brunsbüttel in der zur Gemeinde Ecklack gehörenden
Gemarkung Austrich einen Resthof gekauft und
ausgebaut. Hier hat Fedder sich nicht nur eine
großstadtferne Rückzugsposition gesichert, sondern
auch Platz für seine ausufernde Sammelleidenschaft
geschaffen, die neben autobiografischen
Sammelstücken auch Trecker, Inge Meysels
Schreibtisch, eine Unterhose von Uganda-Diktator Idi
Amin und PKWs umfasst.
Im Jahr 2000 heiratete Fedder im „Michel“ die elf
Jahre jüngere Kommunikationswirtin Marion Kurt. Nach
Aussage des bekennenden Teilzeit-Einzelgängers
Fedder hat die Ehe deshalb so gut geklappt, weil
sich beide Partner darauf geeinigt gaben, sich auch
genügend eigenen Raum zu geben. Dazu gehörte auch
Ehefrau Marions Zugeständnis, dass Fedder seine
Junggesellen-Wohnung auf dem Kiez als Zweitwohnsitz
behielt.
Ende 2012 erhielt Fedder die Diagnose
„Gaumenkrebsverdacht“ und musste sich einer
intensiven, Anfang 2013 als mutmaßlich erfolgreich
beendeten Strahlen-Therapie unterziehen. Jan Fedder
verstarb am 30. Dezember 2019 in seiner Geburtsstadt Hamburg.
Jan Fedder
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
n.n.v.
Die offizielle Jan Fedder
Homepage
www.janfedder.de - Die offizielle Jan Fedder
Homepage
Movies Jan Fedder Filme
1968 - Reisedienst Schwalbe
1974 - Hamburg Transit
1978 - Ein Mord am Lietzensee
1979 - St. Pauli Landungsbrücken
1981 - Das Boot
1982 - Tatort – Das Mädchen auf der Treppe
1982 - Smiley’s People
1982 - Die leichten Zeiten sind vorbei
1983 - Liebe läßt alle Blumen blühen
1984 - Der Fall Bachmeier – Keine Zeit für Tränen
1984 - Unser Mann vom Südpol
1984 - Der Sohn des Bullen
1986 - Engels & Consorten
1986 - Auf Achse
1987 - Der Landarzt – Der Lockvogel
1987 - Tatort – Voll auf Haß
1987 - Jacob hinter der Blauen Tür
1987 - Didi – Der Experte
1988 - Der Fahnder
1988 - Singles
1988 - Peter Strohm – Noch drei Minuten bis
Himmelfahrt
1989 - Zwei Münchner in Hamburg – Abschied von der
Isar
1989 - Die Männer vom K3 – Der Mann im Dunkeln
1990 - Und wenn’s nicht klappt, dann machen’s wir’s
nochmal
1990 - Ein Fall für zwei – Blutige Rosen
1991 - Superstau
1991 - Land in Sicht
1991 - SOKO 5113 – Das Verhör
1991 - Schwarz, Rot, Gold – Stoff
1992 - Ein Fall für zwei – Härter als Glas
1992 - Unsere Hagenbecks
1992 - Das Nest – An der Angel
1993 - Verlassen Sie bitte Ihren Mann
1998 - Der Hochstapler
1999 - Das Traumschiff – Bali
2001 - Neues aus Büttenwarder
2001 - Die Kinder vom Alstertal – Freundschaft in
Gefahr
2002 - Das Traumschiff – Sambia und Viktoriafälle
2003 - Das Traumschiff – Australien
2005 - Der Pfundskerl – Schlaflose Nächte
2006 - Der Mann im Strom
2007 - Zürcher Verlobung – Drehbuch zur Liebe
2008 - Insel des Lichts
2008 - Das Feuerschiff
2008 - U-900
2009 - Meine Tochter und der Millionär
2009 - Soul Kitchen
2009 - Die göttliche Sophie
2009 - Der gestiefelte Kater
2010 - Zwei für alle Fälle – Ein Song für den Mörder
2010 - Die Auflehnung
2011 - Die Göttliche Sophie – Das Findelkind
2012 - Zwei für alle Fälle - Manche mögen Mord
2012 - Der Hafenpastor
2013 - Stille
2013 - Arnes Nachlass
2013 - VERBRECHEN nach Ferdinand von Schirach
2013 - Ohne Gnade!
2015 - Der Hafenpastor und das graue Kind
2016 - Der Hafenpastor und das Blaue vom Himmel