Filmjahr 1962 – Marlon Brando meuterte auf der Bounty

Das Kinojahr 1962 zeigte zu Beginn der Saison den US-amerikanischen Spielfilm „Frühstück bei Tiffany“ mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle. Die Verfilmung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Truman Capote. Die Regie hatte Blake Edwards. Die Geschichte: das Partygirl Holly Golightly (gespielt von Audrey Hepburn) genießt ihr exzessives Leben in vollen Zügen und frühstückt z. B. in Abendrobe vor dem Schaufenster des Nobel-Juweliers Tiffany. Zudem erlebt sie lange Nächte, exklusive Partys und viele Begleiter. Der Schriftsteller Paul Varjak ist anfangs fasziniert von der jungen Holly, für ihn ist sie eine Art Studienobjekt. Doch nach einiger Zeit wird mehr daraus. Paul fühlt sich zu Holly hingezogen und ist verliebt. Der Autor Truman Capote hatte sich für die Hauptrolle der Holly Golightly ursprünglich die junge Marilyn Monroe gewünscht. Zu dieser Besetzung kam es allerdings nicht. Der Film war fünf Mal für einen Oscar nominiert und gewann zwei davon – für den „Bester Song“ und die „Beste Filmmusik“. Im gleichen Jahr gab es zusätzlich noch zwei Golden Globe-Nominierungen und einen Grammy-Award für den Soundtrack des Films.
Ebenfalls im Filmjahr 1962 erschien die Karl-May-Verfilmung „Der Schatz im Silbersee“ in den deutschen Kinos. Die Geschichte spielt im kleinen Westernstädtchen Tulsa. Dort trifft eine überfallene Postkutsche ein. In dieser liegt der ermordete Vater von Fred Engel. Er hatte einen Teil einer Schatzkarte bei sich, die zu einem geheimen Silbersee führen soll. Diese war von dem Banditen Colonel Brinkley gestohlen worden. Also macht sich Fred auf die Suche nach den Mördern seines Vaters und trifft dabei u. a. auf Old Shatterhand und Winnetou. Gemeinsam nehmen sie die Verfolgung der Verbrecher auf. In Deutschland sahen sich innerhalb eines Jahres mehr als drei Millionen Kinobesucher den Film an. „Der Schatz im Silbersee“ bekam die Goldene Leinwand verliehen. Zudem gab es damals mehr als 200.000 DM aus dem Bundesministerium des Inneren als „Spielfilmprämie“ dazu. Damit nicht genug. Die

Neue Filme 1962
Unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse
Der Graf von Monte Christo
Max der Taschendieb
Ein Köder für die Bestie
West Side Story
Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
Der Tod hat schwarze Krallen
Die sieben Samurai
Meuterei auf der Bounty
Citizen Kane
Cartouche, der Bandit
Ein Affe im Winter
Das Testament des Dr. Mabuse

Filmproduktion bekam für den geschäftlich erfolgreichsten Film des Jahres auch noch einen Bambi überreicht. Die Produktion, der Kosten bei rund 3,5 Millionen DM lagen, war rundum erfolgreich. Das Gesamteinspielergebnis des Films betrug knapp 6,5 Millionen DM.
Auch die „Meuterei auf der Bounty“ stammte aus dem Kinojahr 1962. Der Film zeigt einen Marlon Brando in seinen besten Tagen. Bei dem Film handelt es sich um die erste Farbfilmverfilmung, die auf der Buchvorlage „Die Meuterei auf der Bounty – Schiff ohne Hafen“ gegründet ist. In der Geschichte kommt die Bounty unter das Kommando von Kapitän Bligh. Und der stellt seine Mannschaft schon kurz nachdem das Schiff auf hoher See ist, unter seine Terrorherrschaft. Vergehen sind ab sofort unter Strafe gestellt, diese werden gleich und mit der neunschwänzigen Katze (Peitsche) geahndet. Nur der Erste Offizier Fletcher Christian (Marlon Brando) traut sich, dem Kapitän Paroli zu bieten. Doch zur Meuterei soll es erst viel später kommen. Der Film gehört noch heute zu einem der optisch eindrucksvollsten der 1960er Jahre. Der Filmklassiker von 1962, die „Meuterei auf der Bounty“, war sieben Mal für den Oscar nominiert, ging aber leer aus.
Auch der japanische Historienfilm „Die sieben Samurai“, der 1954 in Japan entstand, ist im Filmjahr 1962 aufgeführt worden und gehört zu den bekanntesten japanischen Filmen. Die Story spielt im Japan der Azuchi-Momovama-Zeit, im Jahre 1587. Immer wieder werden die Menschen eines Dorfes überfallen und vollkommen ausgeraubt. Damit das bei der anstehenden neuen Ernte nicht wieder passiert, entschließen sich die Bauern, diesmal Hilfe zu holen. Sie engagieren zum Schutz einige Samurai. Nur, viel können die Bauern denen nicht anbieten, gerade einmal die Verpflegung für die Samurais ist möglich. Trotzdem entschließen sich sieben von ihnen, den Bewohnern zu helfen, in dem sie deren Hab und Gut verteidigen. Die beiden Seiten kommen aus verschiedenen Welten. Das zeigt sich schon bei der Ankunft der Helfer. Die Bauern verstecken sich aus Furcht vor den Samurais. Doch dann geht man aufeinander zu. Das Dorf wird für einen Angriff gerüstet und die Dorfbewohner werden z. B. mit Speeren
ausgestattet. Außerdem bekommen sie exklusiven Kampfunterricht von den fremden Helfern. Der Film „Die sieben Samurai“ war eine der teuersten japanischen Filmproduktionen überhaupt. Mehr als 20 Millionen Yen wurden dabei verbraucht. Es wirkten mehr als 3000 Menschen an dem Epos mit. Weltweit hat der Film zahlreiche Auszeichnungen bekommen, u. a. zwei Oscar- Nominierungen („Beste Ausstattung“ / „Bestes Kostüm“) und drei BAFTA-Awards.
Das Kinojahr 1962 präsentierte noch ein historisches Stück Filmgeschichte mit „James Bond – 007 jagt Dr. No“, dem ersten britischen Agentenfilm dieser Reihe. Hauptdarsteller Sean Connery und Schauspielerin Ursula Andress starteten mit diesem Streifen ihren internationalen Durchbruch. Der erste Fall von James Bond ist ganz schön knifflig. Er fliegt nach Jamaika, um dort das Verschwinden eines MI6-Agenten zu untersuchen. Außerdem sind da noch die mysteriösen Energiewellen, die die Flugbahnen der US-amerikanischen Raketen aus Cape Canaveral empfindlich stören. Die Attentäter versuchen, dem Agenten eine Falle zu stellen, um ihn endlich unschädlich machen zu können. Ursprünglich sollte der Roman „Feuerball“ als erster Bond-Teil verfilmt werden, doch letztendlich entschied man sich für „007 jagt Dr. No“. Ursula Andress trug in dem Film einen sexy cremefarbenen Baumwoll-Bikini mit einem breiten dunklen Gürtel und entstieg nixenhaft dem Meer. Das war zur damaligen Zeiten schon sehr „nackig“, trotzdem stieg die Nachfrage nach diesem „Stückchen Stoff“ enorm. Vielleicht war es gerade dieser Auftritt, weswegen Ursula Andress den Golden Globe-Award als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ bekommen hat.
Filmdebüts und Neuerscheinungen
Robert Redford gab sein Filmdebüt in „Hinter feindlichen Linien“. Die erfolgreichsten Filme 1952 Kinocharts
Film Umsatz
   
   
   
   
   

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