*7. Juli 1864 in Hannover
† 9.
März 1918 in München
Frank Wedekind gehörte zu den
bekanntesten deutschen Dramatikern
seiner Zeit. Er war Sohn eines in
den
USA wohlhabend gewordenen
Frauenarztes. Frank wuchs in der
Schweiz auf. Er studierte ab 1884
Literatur und Jura (ohne Abschluss).
Kurzzeitig arbeitete er als
Reklamechef in einem
Würzmittelunternehmen und als
Zirkus-Sekretär. Wedekind
profilierte sich ab Anfang der
1890er Jahre als einer der
wichtigsten Provokateure im
deutschen Literaturbetrieb. Zum
einem schrieb er als Mitarbeiter
(Pseudonym: „Hieronymus Jobs“) der
1896 gegründeten satirischen
Münchner Zeitschrift Simplicissimus.
Zum anderem sorgte er mit seinen
Theaterstücken, die insbesondere die
verlogene Sexualmoral der
wilhelminischen
Mainstream-Gesellschaft bloßlegten,
regelmäßig für Aufregung. 1891
erschien Wedekinds erstes Drama
„Frühlingserwachen“. Sein Hauptwerk
wurde der aus mehreren
eigenständigen Teilen zwischen 1895
(„Erdgeist“) und 1902 („Die Büchse
der Pandora“) geschaffene „Lulu“-Zyklus.
Erfolgreich wurden auch die
Wedekind-Dramen „Der Marquis von
Keith“ (1901) und „Schloss
Wetterstein“ (1910). Wedekinds oft
burlesk-grotesker Stil erwies sich
als wegführend für die Entwicklung
des literarischen Expressionismus.
Der mehrmals wegen seines Werkes
staatlichen Repressionen ausgesetzte
Wedekind (unter anderem mehrmonatige
Haft wegen Majestätsbeleidigung)
machte sich auch als Kabarettist
einen Namen.
Frank Wedekind war mit der
Schauspielerin Tilly Newes
verheiratet und hatte zwei Kinder.
Kurz vor Ende
des Ersten Weltkriegs
starb er nach einer Blinddarm-OP.