Geschichte des Truck-Sports in Europa
Als ich mich dazu entschloss, einen Artikel über das Thema
Truck-Sport zu schreiben, konnte ich mir zuerst nicht vorstellen, um was es bei
dieser Sportart eigentlich geht. Nach meinen Recherchen im Internet und dem
Zusammentragen von Daten und Fakten muss ich allerdings zugeben, dass es sich um
eine absolut interessante Sportart handelt, bei der viel Mut und auch Geschick
der Akteure verlangt wird. Als Truck-Racing bzw. Lkw-Rennen, bezeichnet man
Rennen mit Trucks auf Rundstreckenkursen. Dabei ist es noch gar nicht solange
her, dass das Truck-Racing zu uns nach Europa gelangte.
Ende der 1970 er Jahre brachten ihn niederländische Automobilsportanhänger nach
Holland, nachdem sie in den USA Wettkämpfe gesehen hatten, welche allerdings auf
unbefestigten Straßen stattfanden. 1980 fand auf der Wettkampfstrecke in der
Nähe von Zandvoort ein
Meeting statt. Am
23.
Mai 1981 wurde die Organisation Stichting Truck Racing Power Festival (STPF)
gegründet. In der Nähe von Nijmegen fand dann das erste große Truck-Rennen in
Europa statt, organisiert von der STPF. Aufgrund der großen Resonanz wurden
daraufhin mehrere Veranstaltungen im Jahr durchgeführt, denn zuvor war nur ein
Rennen pro Jahr geplant. Gleichzeitig fand auf der Strecke von Le Mans 1981 die
erste Veranstaltung in
Frankreich mit dem Titel 24 heures camion statt. Da das
Interesse der Zuschauer enorm groß war, taten sich im Jahr
1983 die einzelnen Länder zusammen,
so dass im selben Jahr ein Lkw-Rennen auf der TT Circuit Assen, nahe der
niederländischen Stadt Assen veranstaltet wurde, an dem erstmalig Akteure aus
Großbritannien beteiligt waren. Ein Jahr später fand das erste Rennen in England
(Brands Hatch und Donington Park) statt. Aufgrund der rasanten Entwicklung
gründeten Rennteams, Rennstreckeneigner und Veranstalter die
Interessenvereinigung European Truck Racing Organisation (ETRO). Später wurde
diese in ETRA, European Truck Racing Association, umbenannt.
1985 fand die erste
Truck-Europameisterschaft statt, organisiert von der ETRA. Diese setzte sich aus
sieben Etappen zusammen. Bis
1994
blieb die ETRA Veranstalter der Europameisterschaft, ihr Nachfolger wurde
dann
der Welt-Automobilsport-Verband Fédération Internationale de l' Automobile (FIA).
Die Rennserie erhielt ab 2006 den Rang einer gleichwertigen
FIA-Europameisterschaft.
In den Anfangsjahren fanden die Rennen noch mit ganz normalen Trucks statt.
Hauptberufliche Lastwagenfahrer kamen mit ihren Sattelzügen, sattelten die
Auflieger ab und nahmen an den Wettbewerben teil. Die Einteilung richtete sich
nach der Leistung und erfolgte in drei Klassen. Die Klasse A ging bis 300 PS,
Klasse B bis 360 PS und Klasse C bis 400 PS. Später, unter Ausrichtung der FIA,
wurden die Trucks speziell für die Rennen präpariert. 1984 startete Lutz Bernau
in einem Mercedes 1932 AK, den er eigens dafür umgebaut hatte, bei der Rallye
Paris Dakar und erhielt den vierten Preis. Der Fahrer Gerd Körber entwickelte
einen speziellen Hauben-Lkw. Er gewann mit diesem Lkw 1991 den EM Titel in
seiner Klasse.
Bekannte Fahrer sind beispielsweise der Schweizer Markus Bösiger, welcher 2007
Europameister wurde sowie
Jochen Hahn vom Team-Hahn-Racing und der Schwede Slim
Borgudd (ehemaliger ABBA-Schlagzeuger). Er holte sich sogar zwei EM-Titel.
Fahrer der Saison 2009 und 2010 waren David Vrsecky, der spanische Rennfahrer Antonio
Albacete, der deutsche Jochen Hahn und der Engländer Christopher Levett. 2011
und 2012 waren die Jahre des Jochen Hahn, der in beiden Jahren auf MAN mal
Europameister war.
Truck-Rennen finden mittlerweile in vielen Ländern Europas statt. Highlight ist der
Deutsche Truck Grand Prix, welcher jährlich auf dem Nürburgring stattfindet und
viele Besucher anlockt. Organisiert wird dieses Event vom ADAC Mittelrhein.
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