Biografie Volker Beck Lebenslauf

Der am 12. Dezember 1960 in Stuttgart geborene Volker Beck ist im Laufe seiner Karriere als Grünen-Politiker zu einer der bekanntesten, aber auch umstrittensten Persönlichkeiten seiner Partei geworden.
Volker Beck, hat nach Abitur und Zivildienst in seiner Geburtsstadt Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik studiert. Wie viele andere spätere Grünen-Prominente kam Beck über sein Engagement in der Friedensbewegung zur Parteipolitik. Becks erstes Wahlamt bei den 1980 gegründeten Grünen war das eines Vorstandsmitglieds im Stuttgarter Kreisverband. Der bekennende Homosexuelle konnte dann ab 1987 Erfahrungen auf Bonner Bundesebene sammeln. Bis 1994 war der zum linken Flügel seiner Partei gerechnete Beck als Schwulenreferent beziehungsweise als Schwulenpolitik-Sprecher für die grüne Bundestagsfraktion Partei-Fachmann für Homosexuellen-Fragen. Ebenso hat sich der computeraffine „Twitterkönig“ Beck den Ruf als ein Experte für Netz und Neue Medien aufbauen können. Daneben setzte er sich außerhalb der Partei aktiv in zahlreichen Organisationen für Menschen- und Bürgerrechte ein. So unter anderem als Vorsitzender des Schwulen- und Lesben-Verbandes in Deutschland (LSVD) oder als Mitglied deutsch-israelischer Organisationen. Durch sein Eintreten für eine von den Positionen vieler Linken abweichende differenzierte Israel-Politik schaffte er sich nicht nur Freunde. 1988 schrieb Beck einen später von ihm als sein „größter Fehler“ bezeichneten Aufsatz zum Thema Sexualstrafrecht, in dem er die Entkriminalisierung von bestimmten Formen der Pädosexualität zur Debatte stellen wollte.
Von 1994 bis 2017 war Beck für Bündnis 90/Die Grünen ununterbrochen Mitglied des Bundestages. In dieser Zeit hatte er nacheinander Positionen als Fraktions-Sprecher für Innen-, Rechts-, Religions-, Migrations- sowie Menschenrechtspolitik inne. Außerdem war er zeitweilig Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der B 90/Grünen (2002 – 2013).
Der in der öffentlichen Wahrnehmung nicht selten polarisierende Beck hat als MdB erheblich zur Diskussion auf etlichen politischen Problemfeldern und zu Lösungsansätzen beigetragen. Unter anderem machte er Schlagzeilen durch Protestaktionen in tendenziell autoritär regierten Staaten wie Russland und der Türkei
Zu seinen wichtigsten Beiträgen gehörte sein Einsatz für das 2001 in Kraft getretene Gesetz zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare, das als Vorstufe zur seit 2017 gültigen Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Personen die Bürgerrechte schwuler und lesbischer Paare grundlegend verbesserte. Am 1. Oktober 2017 ging Beck als einer der ersten Männer in Deutschland überhaupt die ab diesem Tag mögliche Ehe mit seinem Lebenspartner ein.
Im Vorfeld der Kandidatenaufstellung für die Bundestagswahl 2017 konnte Beck Ende 2016 auf dem nordrhein-westfälischen Landesparteitag keine Mehrheit für einen aussichtsreichen Listenplatz gewinnen. Daraufhin zog er seine Kandidatur zurück. In Folge gehörte er seit 2017 nicht mehr dem Bundestag an. Zum politischen Fall Becks haben möglicherweise staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz beigetragen. Bei einer polizeilichen Kontrolle soll Anfang 2016 eine geringe Drogen-Menge bei Beck gefunden worden sein.
Gegen Beck, der als Abgeordneter für eine Liberalisierung der bestehenden Drogengesetze plädiert hatte, wurde nach Aufhebung seiner Immunität ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Das Verfahren wurde wegen Geringfügigkeit im April 2016 eingestellt. Beck hatte in diesem Zusammenhang eine Geldauflage von 7.000,- Euro zu leisten. Ob es sich bei der gefundenen Droge um Crystal Meth gehandelt hatte, wie einige Medien mutmaßten, blieb unbestätigt.
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