Biografie
Johanna Wanka Lebenslauf
Am
9.
Februar 2013 gab die deutsche
Bundesregierung bekannt, dass die
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ihr
Amt mit Wirkung zum 14. Februar aufgegeben hat.
Annette Schawan
trat im Zusammenhang mit der Aberkennung ihres
Doktorgrades zurück. Als designierte Nachfolgerin
wurde die niedersächsische Landesministerin für
Wissenschaft und Kultur, Dr. Johanna Wanka (CDU),
von Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel (CDU)
nominiert.
Johanna Wanka, geborene Müller, wurde am
1. April 1951 in dem heute zur Gemeinde
Beilrode
gehörenden nordsächsischen 200-Einwohner-Dorf
Rosenfeld an der Grenze zu
Brandenburg in der DDR
geboren. Sie wuchs auf einem Bauernhof in einem
religiös geprägten Elternhaus auf. Ihre Eltern
stammten aus Ostpreußen. Anders als die zahlreichen
DDR-Deutschen, die in der Nachwendezeit in der CDU
Karriere gemacht hatten, hatte sich Johanna Wanka zu
DDR-Zeiten nicht von Partei und Staat vereinnahmen
lassen. So war sie nie Mitglied der Ost-CDU oder
einer anderen DDR-Partei gewesen. Lediglich in die
FDJ war sie eingetreten, um Abitur machen und
studieren zu können.
Ab 1958 ging sie auf die Polytechnische Oberschule
im benachbarten Großtreben (bis 1966) und danach auf
die Erweiterte Oberschule von Torgau. 1970 bestand
Johanna Müller hier, wo sie auch zur Landtechnikerin
ausgebildet worden war, ihr Abitur. Sie studierte im
Anschluss Mathematik in Leipzig (Diplom 1974). Dort
lernte sie ihren späteren Ehemann, den
gleichaltrigen Gert Wanka, ebenfalls Mathematiker
und später Lehrstuhlinhaber für Angewandte
Mathematik an der TU Chemnitz, kennen.
Die Wankas arbeiteten an der Merseburger Technischen
Hochschule als Assistenten ohne die Aussicht, als
Nicht-SED-Genossen jemals eine Professur erlangen zu
können. 1980 promovierte Johanna Wanka. Vorsichtige
Kritik am Wehrkunde-Unterricht in der DDR hatte für
das Ehepaar ein Disziplinarverfahren und soziale
Ausgrenzung im Kollegenkreis zur Folge.
Johanna Wanka, Mutter von zwei Kindern, engagierte
sich ab Anfang 1989 in der Merseburger
Bürgerbewegung und gehörte zu den
Gründungsmitgliedern des lokalen Neuen Forums (NF).
Nach der Wende war sie von 1990 bis 1994
NF-Abgeordnete im Merseburger Kreistag. Die 1993 zur
Professorin ernannte Hochschullehrerin wurde 1994
zur Rektorin ihrer Hochschule in Merseburg gewählt.
Im Jahr
2000 wechselte die zunächst noch
partei-ungebundene Mathematikerin (2001 Eintritt in
die CDU)
als Wissenschafts-, Forschungs- und
Kultur-Ministerin in das brandenburgische
Landeskabinett von Ministerpräsident Manfred Stolpe
(SPD). 2009 wurde Wanka zur brandenburgischen
CDU-Landesvorsitzenden sowie zur
CDU-Fraktionsvorsitzenden im brandenburgischen
Landtag gewählt.
Ein Jahr später berief sie der niedersächsische
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) zur
Landesministerin für Wissenschaft und Kultur.
Daraufhin legte Wanka ihre Partei- und
Abgeordnetenfunktionen in Brandenburg nieder. Wulffs
Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten, David
McAllister (CDU), beließ Wanka auf ihrem
Ministerposten.
Wanka ging stets der Ruf einer eher pragmatischen
Bildungs- und Wissenschaftministerin voraus.
Schlagzeilen machte sie durch ihre Äußerungen zur
von ihr als verfehlt eingestuften Rechtschreibreform
2006 sowie mit ihrem Eintreten für Studiengebühren
und die Öffnung der Hochschulen für Migranten und
traditionell bildungsferne Schichten der Bevölkerung
ohne die zwingende Bedingung des Abiturs als
Hochschulstudiumsvoraussetzung.
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n.n.v.