Biografie Rudolf Diesel Lebenslauf
DDer deutsche Entwicklungsingenieur Rudolf Diesel sorgte
mit dem nach ihm benannten Dieselmotor für die Ablösung
der Dampfmaschine aus der Industrie und aus dem Verkehr.
Geboren wurde Rudolf Christian Karl Diesel am
18. März 1858 als Sohn eines
Lederwarenfabrikanten in Frankreichs Hauptstadt Paris.
Dort besuchte er auch die Schule. Unter dem Eindruck der
Schlacht von Sedan flüchtete die Familie Diesel nach
London, zwischenzeitlich lernte der junge Diesel an
Augsburgs Gewerbe- und Industrieschule, um anschließend
zwischen 1875 und 1879 als Stipendiat an der TH München
Maschinenbau zu studieren. Das Studium schloss Diesel
mit dem besten Examen seit Gründung der Hochschule ab.
Beeindruckt von verschiedenen Veröffentlichungen und
Vorlesungen führender Ingenieurwissenschaftler begann
Diesel mit seiner Arbeit auf dem Gebiet der
Wärmekraftmaschinen. Es ging dem jungen Ingenieur darum,
den bis dato niedrigen, unwirtschaftlichen Wirkungsgrad
bestehender Maschinen deutlich zu verbessern.
Im Jahr 1880 trat Diesel in die Lindesche Eisfabrik in
Paris ein, bald wurde er deren Direktor. Daneben befasst
er sich mit seinen Studien, besonders bei der
Untersuchung von Ammoniakdampf unter verschiedenen
Temperaturen und Drücken. Zu diesen Parametern
untersuchte Rudolf Diesel zudem die Auswirkungen auf
kolben- und brennstoffbetriebene Maschinen durch die
Komprimierung von Luft.
Schließlich widmete sich Diesel zwischen
1893 und
1897
der Konstruktion des Dieselmotors in der Maschinenfabrik
Augsburg, deren Direktor ihn nach Kräften unterstützte.
Finanzielle Zuwendungen erhielt Diesel durch den
Industriemagnaten Krupp. Nach intensiver
Entwicklungsarbeit entstand 1896/97 ein ökonomisch
arbeitender Motor. Die Wärmekraftmaschine lief zunächst
mit Petroleum, dann bald mit Rohöl. Die Kraft seiner
Maschine beruhte auf der Selbstzündung des Treibstoffs
in verdichteter, erhitzter Luft. Diesels Motor war
wartungsfreier, wesentlich robuster und ökonomischer als
Maybachs Ottomotor – und weil in dieser Zeit die
internationale Rohölgewinnung boomte, wurde Diesels
inzwischen patentierter Motor rasch als epochale
Entwicklung anerkannt. Er sorgte für die Berühmtheit und
den Reichtum seines Entwicklers Rudolf Diesel.
Ausgerechnet in der Zeit bedeutender individueller
Erfolge gab es gravierende Rückschläge in Diesels
Privatleben: So führen die außergewöhnlichen
gesundheitlichen Fehlbelastungen durch die anstrengende
Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu einem schweren
Nervenzusammenbruch. Diesel glaubte, gesundheitlich
lebensbedrohlich beeinträchtigt zu sein, sodass er
sämtliche Rechte am Dieselmotor verkaufte, um die
ökonomische Existenz seiner Familie zu sichern. Nach
seiner unerwarteten Gesundung hatte Diesel deshalb
zunächst keine Möglichkeit, an der Fortentwicklung
seines Motors weiterzuarbeiten. Die negativen
Auswirkungen finanzieller Fehlspekulationen kamen dazu.
Unter diesen Eindrücken verfasste Rudolf Diesel das Buch
„Solidarismus, natürliche wirtschaftliche Erlösung der
Menschen“, seine Veröffentlichung 1903 stieß auf wenig
Resonanz.
1908 liefen die Dieselpatente ab und Rudolf Diesel
konnte sich erneut seiner Entwicklungsarbeit zuwenden:
Der erste Kleindieselmotor, der erste Lastwagenmotor,
die erste Motorlokomotive wurden konstruiert. Dennoch
musste Diesel verschiedene Rückschläge verkraften,
andererseits feierte sein Motor als Antrieb großer
Seeschiffe und als ortsfeste Maschine große Erfolge. In
den USA umjubelte man Diesel anlässlich eines Besuchs im
Jahr 1912, in Deutschland galt Diesel jedoch als
wirtschaftlich nicht erfolgreich.
Anzunehmen ist, dass Rudolf Diesel deswegen in
depressive Zustände abglitt, die er mit besonderem Stolz
und mit Verschlossenheit zu überspielen versuchte.
Auf einer Fährüberfahrt
vom 29. auf den 30. September
1913 sagte Rudolf Diesel einigen Begleitern den
zukünftigen Siegeszug des weiterentwickelten
Dieselmotors voraus. Als die Fähre Antwerpen Harwich in
England eintraf, war Rudolf Diesel verschwunden.
Holländischen Lotsen war seine Leiche wohl aufgefallen,
geborgen wurde sie allerdings nicht.
In Suizidabsicht war Diesel von Bord gesprungen.
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Diesel Steckbrief