Biografie Robert Geiss Lebenslauf

Robert Geiss
Der rheinländische Unternehmer Robert Geiss wurde der breiteren Öffentlichkeit durch die von RTL II 2011 erstmalig ausgestrahlte TV-Reality-Soap-Serie „Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie“ zum Begriff. Diese erfolgreiche Serie konnte im Oktober 2014 das Jubiläum der 100. Folge feiern. Die Reaktionen von Publikum und Feuilleton waren vom Serien-Start an gespalten. Neben begeisterter Bewunderung für die als prollig-protzige, dabei aber auch kölnisch-freundliche Combo mit Cleverness, Witz und Selbstbewusstsein dargestellte Geiss-Familie löste die Serie bei anderen Zuschauern Neidattacken und Aufgeregtheit aus. Bei vielen Zuschauern erschöpfte sich die Reaktion dagegen auf gelangweiltes Gähnen und kopfschüttelndes Umschalten auf einen anderen Sender.
Robert Geiss wurde am 29. Januar 1964 in Köln als Sohn von Margret und Reinhold Geiss in eine Kirmesausstatter- und Karnevalsartikel-Dynastie hineingeboren. Robert Geiss´ Urgroßvater Josef Deiters hatte das Unternehmen nach dem Ersten Weltkrieg gegründet.
Nach Hauptschule und Lehre im Familienbetrieb konzentrierte sich Robert Geiss, der in seinen jungen Jahren auch schon mal Plagiat-Markensonnenbrillen aus dem Kofferraum verkauft haben soll, auf das Textiliengeschäft. 1986 gründete er mit seinem Bruder Michael ein Unternehmen, das unter dem Label „Uncle Sam“ Fitness-Kleidung vermarktete. Ein besonderer „Uncle Sam“-Renner wurde die von den Geiss-Brüdern erfundenen Bodyhosen. Diese insbesondere in der Bodybuilding-Szene in Kombination zu Muskelshirts beliebten leichten Sporthosen aus Jersey. Nylon oder Ballonseide fielen durch ihren betont hoch angesetzten und breiten Gummizugbund auf. Optisch erinnerten die Bodyhosen mit ihrem voluminösen Bundbereich und den sich nach unten hin eng verjüngenden Beinen an die um 1990 nicht nur in Prol-Kreisen als chic geltenden Karotten-Hosen.

Robert Geiss als Unternehmer

Nach knapp neun Jahren Unternehmertum nahmen die Geiss-Brüder ein lukratives Angebot an und verkauften „Uncle Sam“ Ende 1995 für angeblich 140 Millionen D-Mark, die sie hälftig unter sich aufteilten. Während Michael Geiss weiter im Textilgeschäft aktiv blieb und 2004 „Uncle Sam“ zurückkaufte, erfüllte sich Robert Geiss den Traum von Abermillionen Zeitgenossen: Er wurde im Alter von 31 Jahren Privatier und gab sein Geld zum großen Teil für nach Ansicht mancher Beobachter unnützen Luxus aus.
Seine ihn dabei unterstützende Ehefrau Carmen Geiss hatte Geiss im Oktober 1994 geheiratet: Die 1965 als Carmen Schmitz ebenfalls in Köln geborene Fitnesstrainerin hatte eine Zeitlang bei „Uncle Sam“ als Verkäuferin gearbeitet. Die Eheleute hatten sich bereits als Teenies kennen und lieben gelernt. Der Kinderwunsch der Geissens blieb lange unerfüllt. Nach neun Fehlgeburten bekam Carmen Geiss endlich ihre erste Tochter: 2003 wurde Tochter Shania Tyra Maria geboren, ein Jahr später folgte Davina Shakira.
Ende der 1990er Jahre zogen die Geissens in das steuerlich günstige Monaco um, wo sie ihren ersten Wohnsitz in einem (Miet-)Penthouse mit 400 qm Wohnfläche begründeten. Daneben leistete sich der Bodyhosen-Millionär repräsentative Nebenwohnsitze in St. Tropez und Kitzbühel. Außerdem gönnte sich der auf sein selbstverdientes Geld stolze Geiss etliche Luxus -Autos, Edeluhren und andere kostspielige Versatzstücke, die wohl auch nach der Vorstellung vieler Nicht-Neureicher zu einem Millionärsdasein gehören.
2011 wurde das Leben der Millionärs-Familie zum Thema der RTL II-Serie „Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie“. Das Konzept der auf ähnlichen Neugier-, Schmunzel- und Häme-Effekte wie bei den vergleichbaren RTL II-Formaten „Frauentausch“ und „Die Reimanns“ abstellenden Reality-Soap ging auf.
Sowohl 2011 als auch in den folgenden Jahren beguckten Millionen Zuschauer Staffel auf Staffel den Alltag der Geissens, der vornehmlich aus von manchem Geiss-Macho-Spruch begleiteten Kindergeburtstagen, Immobilien-Besichtigungen und Luxus-Reisen zu bestehen schien. Der brachiale Charme der Grundidee entwickelte sich aus der Kombination von kölscher Bodenständigkeit und anscheinend nicht bös´ gemeinter, unbekümmerter Großkotzigkeit der Geissens, die sich unbeeindruckt vom Augenbrauen-Hochziehen mancher Dandys in der Talmi-Welt der sich distinguiert gebenden Erb-Steuervermeider-Welt von Tut-, Tatnix & Co. einrichteten.
Ganz nur auf das Geldausgeben mochte sich Robert Geiss dann doch nicht beschränken. Die durch „Die Geissens – Eine schrecklich glamouröse Familie“ entstandene Popularität war Basis einiger Werbeaufträge und dürfte auch mitmotivierend für die Lancierung des Modelabels „Roberto Geissini“ gewesen sein, mit dem Robert Geiss 2013 an den Markt ging.

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