Biografie Max Weber Lebenslauf

Max Weber war ein deutscher Soziologe und Nationalökonom von internationalem Rang. Seine Arbeiten zur Herrschafts-, Wirtschafts- und Religionssoziologie, zur Wertneutralität und zur soziologischen Hermeneutik zählen weltweit zu den Klassikern der Soziologie und wurden in den gesamten Sozial- und Kulturwissenschaften über alle politischen Lager hinweg anerkannt. Mit seinem posthum veröffentlichten Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ (1922) prägt Weber bis heute die Begriffssprache der Soziologie.

Privatleben und beruflicher Werdegang
Am 21. April 1864 wurde Max Weber in Erfurt in eine Juristenfamilie geboren. Er galt als kränkliches, aber intellektuell begabtes Kind. Nach dem Abitur studierte Weber in Berlin zwischen 1882 und 1886 Jura, Philosophie, Geschichte und Nationalökonomie. 1889 schloss er das Studium mit der Promotion ab und habilitierte sich 1892 im Fach römisches und deutsches Handelsrecht. Nachdem er 1893 eine Professur für Handelsrecht in Berlin erhielt, wechselte er ein Jahr später nach Freiburg und 1896 nach Heidelberg. Politisch war Weber zunächst nationalliberal geprägt. Er gehörte zwischen 1893 und 1899 dem Alldeutschen Verband an und vertrat nationalistische und imperialistische Positionen. Als Soziologe und Nationalökonom galt sein Augenmerk aber auch der „sozialen Frage“, die er durch sozialreformerische Eingriffe des Staates in die Wirtschaft lösen wollte. Weber gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereines für Sozialpolitik und des linksliberalen Nationalsozialen Vereins.
1893 heiratete Weber die Frauenrechtlerin Marianne Schnitger. Wegen eines Nervenleidens musste Weber 1903 seine Professur aufgeben. Seine publizistische Tätigkeit nahm er 1904 mit der Gründung der Fachzeitschrift „Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik“ wieder auf. 1909 rief er zusammen mit den führenden Soziologen Werner Sombart, Georg Simmel, Ferdinand Tönnies und Rudolf Goldscheid die Deutsche Gesellschaft für Soziologie ins Leben. 1919 nahm Weber seine Lehrtätigkeit wieder auf und folgte einem Ruf an die Universität München.

Erster Weltkrieg und politisches Engagement
Während des Ersten Weltkriegs warnte Max Weber vor weitreichenden Annexionsforderungen und mahnte die Demokratisierung des politischen Systems an. Nach Kriegsende und der Novemberrevolution beteiligte sich Weber an der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei. An der Weimarer Verfassung und dem Friedensvertrag von Versailles war er in beratender Funktion beteiligt. Auf die Radikalisierung der politischen Landschaft in der Weimarer Republik reagierte Weber mit Bestürzung und Unverständnis. In München sabotierten völkische Studenten wiederholt seine Vorlesungen.
Am 14. Juni 1920 erlag Weber den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem Münchener Bergfriedhof beigesetzt.

Das Werk Max Webers
In seiner Soziologie beanspruchte Max Weber, soziales Handeln verstehend zu deuten. Für viele Teilbereiche des Faches gilt er als Gründervater oder zumindest als Klassiker. Die in seinem Monumentalwerk niedergelegte, soziologische Begriffssprache fand über alle politischen und sachlichen Gräben des Faches hinaus Anerkennung. Weber ging es darum, Idealtypen der Forschung zu formulieren, mit denen er die Entstehung und Entwicklung der westlichen, kapitalistischen Moderne zu entschlüsseln versuchte. Zu einer breiten Weber-Rezeption, die seinen heutigen internationalen Ruhm begründet, kam es aber erst nach 1945 in den USA und seit den 1960er Jahren in Deutschland.

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