Biografie Mary Quant Lebenslauf

Mit dem Namen Mary Quant verbinden sofort alle Modeinteressierten die bedeutende Kreation der britischen Mode-Designerin – den Minirock. Doch sie hat ihn gar nicht als Erste kreiert. Bereits in den dreißiger Jahren zeugten Bilder von dessen Existenz. Damals hüpften und tanzten die Mädels in der Erfolgs-Operette „Der Zarewitsch“ bereits kniefrei und mit einemw eiten, mehrlagigen Röckchen über die Bühne und ließen viel nacktes Bein sehen. Dazu wurden wadenhohe Stiefel getragen, die die Kürze des Rockes auf ihre besondere Weise untermalten.
Der große Verdienst der am 11. Februar 1934 im englischen Blackheath geborenen Modeschöpferin Mary Quant war es, den Minirock zur rechten Zeit neu zu entdecken und ihm zu echter Popularität zu verhelfen.
Mary Quant, deren Eltern Lehrer waren, besuchte am Goldsmith’s College of Art den Studiengang zum Kunstlehrer, um in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Nebenbei hatte sie aber schon gelernt, Schnittmuster zu entwerfen. Ihr Interesse an Mode wurde zunehmend größer, denn sie arbeitete nach ihrem Studium für den Modisten Erik.
Im Londoner Stadtteil Chelsea eröffnet Quant im Jahr 1955 zusammen mit Alexander Plunket Green, ihrem späteren Ehemann und einem Freund die Boutique „Bazaar“ an der King’s Road. Dort begann neben dem Verkauf von Kleidern auch bald, eigene Modelle zu kreieren und zu verkaufen. Bald konnte sie eine zweite Boutique eröffnen und 1963 eine preisgünstige Zweitmarke auf dem Markt einzuführen – Ginger Group. Bereits in jener Zeit hatte Quant für die größte Ladenkette in den Vereinigten Staaten, für J. C. Penney, Garderobe entworfen.
Als sie dann das kindlich-naiv wirkende Mannequin Twiggy mit einem sehr kurzen Rock über den Laufsteg schickte, war ihr Name bald international in aller Munde. Wobei die Neu-Entdeckung des Minirockes nicht ihr allein zugeschrieben werden kann. Diese Kreation wird auch John Bates und André Courrèges zugeschrieben. Auf jeden Fall sorgte Courrèges dafür, dass der Minirock noch beliebter wurde. Vor allem die jungen Mädchen begeisterten sich für dieses Kleidungs-Stückchen, dem „Kleidungstück der 60er Jahre".
Mary Quant kreierte zum Minirock die passenden Strumpfhosen, ohne die das Röckchen auch kaum tragbar gewesen wäre.
Als sie 1965 zu einer USA-Tournee aufbrach, hatte sie bereits in Paris mit ihrer Wet-Collection Erfolg gehabt. Diese PVC-Mode, aber wohl vorrangig der Minirock brachte ihr 1966 eine königliche Ehrung ein. Königin Elisabeth II. verlieh ihr den „Order of the British Empire“.
Im Zusammenhang mit Mary Quant fällt automatisch der Name Twiggy. Dieses hauchdünne Mannequin hatte den Mary-Quant-Look zum Ende der 1960er Jahre zu einem Markenzeichen einer ganzen Generation junger Menschen gemacht. Leider hatte ihre extrem dünne Figur nicht nur modischen Eindruck hinterlassen, sondern war in gewissem Sinne auch eine Aufforderung zu einer ungesunden Lebensweise geworden. Jedes Mädchen wollte so dünn wie Twiggy sein. Sie verkörperte einen neuen, sehr kindlichen Typ Frau.
Die große Ära der Mary Quant hatte sich einige Zeit nach den Sechzigern und Siebzigern fast überlebt. Doch die Erinnerungen daran sind lebendig und werden auch museal aufbereitet wie beispielsweise 1974, als das London Museum die Retrospektive „Mary Quant’s London“ zeigte.
Die britische Modemacherin zog sich im Jahr 2000 aus dem Modegeschehen zurück. Die Firma „Mary Quant Ltd.“ Übernahmen japanische Eigentümer.

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