Die Mode nach der DDR-Gründung

Am 7. Oktober 1949 wurde die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Die DDR war somit ein eigenständiges Land, das den gesamten Ostteil Deutschlands einnahm. Die politischen Bestrebungen waren auf eine sozialistische Lebensweise ausgerichtet, in der alle Macht vom Volke ausgehen sollte. Vor allem sollte sie sich vom feindlichen, westdeutschen Nachbarn unterscheiden. So wurde auch die Mode in der jungen DDR gleichsam zu einem Politikum. Hier waren nicht internationale Maßstäbe gefragt, sondern sozialistische. Der Anspruch, eine eigene Mode zu schaffen, war groß, was angesichts des Mangels an allem ein schweres Unterfangen war, denn die Schaffung neuer Produktionsstätten war erst am Anfang.
Priorität hatte die Einfachheit. Luxus war verpönt. Er passte nicht in das neue Gesellschaftsbild. Dennoch sollte die Garderobe der modernen, emanzipierten Frau im angehenden Sozialismus nicht eintönig sein. Weiblichkeit – ja. Aufreizende Übertreibung – nein. Da hatten die politischen Führer klare Vorstellungen, die die Modeschöpfer entsprechend umsetzen durften. Das hemmte den Ideenreichtum.
In Berlin, der Stadt, in der vier Besatzungsmächte gleichzeitig den Ton angaben, war die modische Vielfalt am größten. Während hier die Eleganz der französischen Bekleidung neben der Sportlichkeit der amerikanischen und der Sachlichkeit der englischen Vorbilder zu sehen war, fielen im Ostteil der Stadt zunehmend die kräftigen Farben der russisch beeinflussten Garderobe auf, vorausgesetzt, Frau konnte eines entsprechend farblichen Stoffes habhaft werden. Mitunter reichte es aus, die Kleidung durch ein russisches, buntes Tuch zu verschönern, das ein Besatzer verkaufte oder verschenkte.
Die Männer gehörten noch nicht wesentlich zur Zielgruppe der Modemacher. Weder im Osten noch im Westen. Sie wurden vorerst nur am Rande berücksichtigt. Hauptsächlich trugen sie ihre Sakkos, die aus der Vorkriegszeit stammten. Nur hatten diese jetzt eine weite, bequeme Form. Das war allerdings nicht einer neuen Mode zu verdanken. Es war das Ergebnis der Unterernährung, mit der die meisten Männer nach dem Krieg zu kämpfen hatten. Außerdem gehörte auch noch die Uniform zu ihrer alltäglichen Bekleidung. Die Rangabzeichen waren entfernt worden, der Stoff hatte aber noch nicht ausgedient. Defekte Stellen wurden ausgebessert. Zudem war Mode ohnehin nicht das vorrangige Thema der Männer. Sie froh waren, dass sie den Krieg überlebt hatten. Ihre Aufgabe war es, den Wiederaufbau voran zu treiben.
Die Mode für Kinder und Jugendliche unterlag auch noch keiner eigenständigen Betrachtung. Die Mädchen trugen in etwa schnittgleiche Kleider, Röcke und Blusen wie ihre Mütter, hatten lediglich einige kindgerechte Accessoires, die der Bekleidung ein niedliches Aussehen verliehen. Die Jungens trugen je nach Alter kurze oder lange Hosen. Die Jacken und Hemden ähnelten ebenfalls in ihren Schnitten der Garderobe der Väter.
Was an Bekleidung nicht genäht werden konnte, wurde gestrickt oder gehäkelt. Wolle war allerdings ebenfalls noch ein Mangelartikel. Deshalb wurden alte Pullover eher aufgetrennt und neu verarbeitet als weggeworfen. Improvisation war gefragt – in ganz Deutschland.

Die DDR-Mode im 1950er Jahrzehnt
Das erste Jahrzehnt der DDR hatte begonnen. Das Land beschritt konsequent seinen eigenen Weg. Der Handel wurde von der HO, der neuen Handelsorganisation, planmäßig geregelt. Außerdem gab es den Konsum. Anfangs waren damit nur Lebensmittelgeschäfte gemeint, von denen mindestens eines in jedem Dorf zu finden war. Aber die Konsum-Gesellschaften, die ihren Ursprung lange vor der DDR-Zeit hatten, kümmerten sich ebenfalls um die Verteilung von Warengütern aller Art.
Was die Mode betraf, so galt das Motto der Zweckmäßigkeit. Kleidung musste haltbar sein und sollte dennoch einen modischen Anstrich haben. Inzwischen gab es wieder Geschäfte, in denen Bekleidung verkauft wurde. Sie war teuer. Wenn Frau modisch gekleidet sein wollte, gaben ihr die Modezeitschriften und die Schaufenster-Puppen Anregungen. Selber nähen rangierte vor dem Kauf von Garderobe. Und wenn Frau oder Mann dennoch ein Kleidungsstück kaufen wollten, war dieser Erwerb Glücksache. Denn das Angebot deckte noch längst nicht den Bedarf. Die Berliner, die in der sowjetischen Besatzungszone lebten, hatten es etwas leichter. Ihnen standen auch die Geschäfte in den verbleibenden drei Sektoren zur Verfügung. Das hatte zur Folge, dass die Berlinerinnen auch viel leichter einen Blick auf die internationale Modeszene werfen konnten. Nachahmen war erlaubt und sie taten es.
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