Länderinfo Samoa Geschichte

Samoa ist eine Inselrepublik im Pazifik, die heute geteilt ist. Die Republik Samoa umfasst lediglich den Westen des samoanischen Archipels, während der Osten ein Außengebiet der USA darstellt. Samoa ist ein Inbegriff der pazifischen Kultur und vielen als Reisedestination bekannt. Samoa hat zwar intensiven Einfluss von außen erlebt, aber seine eigene Kultur bewahren können.

Frühzeit
Samoa wurde um 1000 v. Chr. von Südostasien aus besiedelt. Die Insel unterlag dem Einfluss der Lapita-Kultur, die wohl von austronesischen Siedlern getragen wurde. Samoa unterhielt intensive Kontakte zu benachbarten Inseln wie Fidschi und Tonga. 940 bis 1250 beherrschten die Könige von Tonga die Insel. Noch bis ins 17. Jahrhundert hinein war der tonganische Einfluss zu spüren. Auf Samoa entwickelte sich eine typische pazifische Kultur. Die Insel war in Clans und Stämme geteilt und die Gesellschaften waren großteils matriarchal organisiert und von einem König regiert.


Neuzeit
1722 erreichte der niederländische Seefahrer Jakob Roggeveen die Inseln. Später folgten französische Seefahrer, die die Küsten kartographierten und die Bewohner studierten. Keines der Länder beanspruchte die Inseln jedoch. Erst im 19. Jahrhundert begannen sich drei Kolonialmächte für die Inseln zu interessieren. Dies waren zum Einen die USA, die Stationen für ihre Walfangschiffe suchten, Großbritannien, das sein Empire weiter ausbauen wollte und zum Anderen verschiedene deutsche Staaten, die wirtschaftlichen Gewinn suchten. 1830 begann die London Missionary Society in Samoa zu missionieren. 1839 konnten USA erfolgreich einen Konsul in Samoa installieren, der ihre Interessen verfolgte. 1847 entsendete Großbritannien einen Konsul und 1861 ernannte Hamburg den Kaufmann August Unshelm zum Konsul. Zwischen den drei Mächten kam es zwar häufiger zu Konflikten, aber keine Macht konnte Samoa für sich gewinnen. Thronstreitigkeiten und Zwist zwischen den Drei Mächten führten 1888 jedoch zum ersten Samoanischen Bürgerkrieg. Er endete mit einer Konferenz in Berlin in 1889, auf der beschlossen wurde, dass Samoa unabhängig bleiben solle und die Drei Mächte ausschließlich als Schutzmächte auftreten sollten. Dieses Bündnis hielt bis zum Tode Königs Malietoa Paupepa in 1898. Verschiedene samoanische Parteien suchten nach dem Thron, darunter Prinz Tanu, aber auch der Adlige Mata'afu Iosefu. Es kam zum zweiten Bürgerkrieg, der die Insel Apia verwüstete und auch die wirtschaftlichen Interessen der Mächte in Gefahr brachte. 1898 wurde im Vertrag von Samoa deswegen die Teilung der Insel erreicht und die Monarchie abgeschafft. Das Deutsche Reich erhielt den Westen, die USA den Osten. Großbritannien zog sich aus Samoa zurück, wurde aber mit anderen pazifischen Inseln entschädigt. Westsamoa wurde von den Deutschen aufgebaut. Die Insel war vor allem für die Kopra-Gewinnung interessant. 1914 besetzte Neuseeland Westsamoa und verwaltete es als Völkerbundmandat weiter. Im Zweiten Weltkrieg war Samoa Truppenstützpunkt, aber nicht von den großen Schlachten des Kriegs betroffen. 1946 wurde das Völkerbundmandat in ein UNO-Mandat umgewandelt. Neuseeland orientierte sich an der Politik Großbritanniens und bereitete in den 1950er Jahren die Unabhängigkeit Westsamoas vor. Die Inseln erhielten anfangs eine größere Autonomie, ein Parlament sowie eine Verfassung.

Gegenwart
1962 wurde Westsamoa als Monarchie unabhängig. Der Enkel des letzten Königs, Malietoa Tanumafili II. wurde als Staatsoberhaupt eingesetzt. Er regierte zusammen mit Tupua Tamasese Meaʻole. Samoa war eine stabile Monarchie ohne politische Skandale. Es gab zwar ethnische Konflikte unter den Einheimischen, aber keine Bürgerkriege oder Putschversuche. Das Ende der neuseeländischen Verwaltung brachte zwar den Wegfall großer Wirtschaftshilfen mit sich, aber dies wurde durch Entwicklungshilfen und Kredite der Weltbank aufgefangen. Anfangs orientierte sich Samoa an den USA, aber deren Atompolitik im Kalten Krieg führte zur erneuten Annäherung Westsamoas an Neuseeland, das sich atomwaffenfrei erklärt hatte. 2007 verstarb König Tanumafili II. und sein Sohn Tupuola Taisi Tufuga Efi übernahm das Amt als Staatsoberhaupt. 2009 kam es zu einem großen Erdbeben. Die wirtschaftlichen Folgen waren lange Zeit eine große Belastung für die Republik, die sich ab 1997 als Republik Samoa bezeichnete. Ostsamoa verblieb seit 1899 in amerikanischem Besitz und ist seit 1926 eine abhängige Region und seit 1945 ein Außengebiet der USA.
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