Länderinfo Kolumbien Geschichte
Von Entdeckern und Indianern
Bevor die Spanier nach Kolumbien kamen, lebten überwiegend indianische
Hochkulturen in dem Gebiet. Sie trieben Handel und waren für Goldschmiedekunst
auf höchstem Nieveau bekannt. Als 1499 Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci dort
ankamen, sind sie dem Reichtum an Schätzen überwältigt. Die Kunde von Gold und
Edelsteinen verbreitete sich schnell und zog zahlreiche Conquistadoren an. Im
16. Jahrhundert entstanden die Kolonien Santa Marta und Cartagena de Indias.
Wehrlose Stämme, wie jener der Chibcha, wurden unterworfen und die Eroberer
drangen immer weiter in den Süden Kolumbiens vor. Besonders die Schätze in den
Böden lockt die Spanier an. In den Minen arbeiteten die unterjochten
Indianer.
80% der weltweiten Goldproduktion stammten aus Kolumbien. Die Europäer
schleppten zudem Seuchen und Krankheiten in das wehrlose Land ein. Da gerade der
weltweite Sklavenhandel boomte, wurden später auch Indianer verkauft und billige
afrikanische Sklaven eingesetzt.
Das Großreich Kolumbien
Mitte des 18. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Überfällen durch die englische
Armada, die das Gebiet mit über 180 Schiffen belagerte. Der Konflikt um die
spanische Kolonie
Kolumbien gipfelte 1810 in einer Revolution. Da Spanien durch
die Angriffe Napoleons stark geschwächt war, konnte es seine Ansprüche gegen den
Revoltenführer Simón Bolívar nicht mehr wahren. Sein Traum war die Vereinigung
von Kolumbien, Venezuela, Ecuador und Panama in einem „Groß-Kolumbianischen
Reich“. Simón wurde zum Präsidenten, aber noch während sich sein Traum 1930
zunehmend als nicht möglich erwies, verstarb Bolívar in Santa Marta. Die
Machthaber waren zu stark, als das Bolívar hätte Sklaverei und Tyrannei
abschaffen können. Die Liberalen gewannen immer mehr an Einfluss und arbeiteten
1863 der Bildung einer Föderation in die Hände. Es entstanden die Vereinigten
Staaten von Kolumbien. 1886 wurde daraus einen Zentralstaat. Es war die erste
Demokratie Lateinamerikas. Zu dieser Zeit wurde das Gebiet noch als Neugranada
bezeichnet, wurde dann aber später zu Ehren
Christoph Kolumbus endgültig in
Kolumbien umbenannt. Bis 1903 gehörte auch Panama zu Kolumbien - es wurde aber
mithilfe der USA später souverän. Vom Ersten und Zweiten Weltkrieg relativ
unberührt, entbrannten von 1948 an blutige Bürgerkriege in der jungen Republik.
Korruption und Bürgerkriege
Während Kolumbien in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts noch seine Blüte
erlebte, begann in der zweiten Hälfte der soziale Abschwung. Ein viel genannter
Name in dieser Zeit war Gómez. In den – politisch durch ihn erzeugten -
Konflikten starben mehr als 80.000 Menschen in blutigen Auseinandersetzungen.
Insgesamt gab es, in der als „Violencia“ bekannten Zeitspanne, über 200.000
Opfer. Auch weil in Kolumbien die Drogenbosse stark mitregierten, ist die
Geschichte des Landes besonders durch Drogenanbau und Kartelle geprägt. Das
Cali- und das Medellín-Kartell beherrschten große Teile des Landes, bis die USA
in das Vorgehen eingriffen. Die mafiösen Vereinigungen wurden großteils
gewaltsam aufgelöst. Derweil hielten die bewaffneten Konflikte an, sodass 2002
für über drei Monate der Ausnahmezustand über das Land verhängt wurde. Die
Paramilitärs in Kolumbien entführten Menschen und lieferten sich Schlachten mit
allen Instanzen des Militärs. Seit 2006 ist Álvaro Uribe im Amt des Präsidenten
und hält die Ruhe im Land mit größtem Mühen aufrecht. Heute leben in der „República
de Colombia“ 41 Millionen Menschen auf einer Fläche von 1.100 Quadratkilometern.
Amtlicher Name
Landesname
Größe
Einwohner
Hauptstadt
KFZ Kennzeichen
Sprache(n)
Staatsform
Währung
Zeitzone
Domain-Endung
Telefonvorwahl
Mitgliedschaft
Grenzländer
Sonstiges