Geschichte des Drucks

Bücher, Dokumente, Plakate, Werbeflyer - Der Druck ist in unserem Alltag allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken. Und noch größer war seine Bedeutung vor der Verbreitung digitaler Medien: Was heute mit einem Klick abrufbar ist, konnte früher nur durch Bücher in der ganzen Welt verbreitet werden. Zweifellos wären wir heute technisch nicht auf demselben Stand, wäre der Druck nie erfunden worden, und unser Wissen über Vergangenes wäre lange nicht so umfassend. Die erste Tageszeitung in Deutschland wurde im Jahre 1650 in Leipzig gedruckt.

Die Anfänge des Drucks

Wer an den Buchdruck denkt, denkt meist auch gleichzeitig an Johannes Gutenberg. Und während der Mainzer Erfinder eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Verfahrens in Europa einnahm, war er bei Weitem nicht der Erste, der auf die Idee kam, Buchseiten zu vervielfältigen. Die ersten Bücher dieser Art entstanden im 8. Jahrhundert in China, damals musste jedoch jede Seite einzeln in eine Holztafel geschnitzt werden. Das erste Druckverfahren mit beweglichen Lettern entwickelt der Schmied Bi Sheng, ebenfalls ein Chinese, im Jahre 1040. Erst vierhundert Jahre später kam das Verfahren dank Gutenberg nach Europa, verbreitete sich dort jedoch rasant. Die Möglichkeit, große Auflagen zu drucken und diese schnell zu verbreiten, verschaffte auch der breiten Bevölkerung einen Zugang zu Büchern, verhalf mehr Menschen zu Bildung und verstärkte die Alphabetisierung.

Stetige Weiterentwicklung der Drucktechnik

Doch auch abseits des Buchdrucks wurden ständig neue Verfahren entwickelt. So entstand die Lithografie, auch als Steindruck bezeichnet, die das Drucken mit Farbe möglich machte. So konnten etwa Landkarten und Plakate gedruckt werden.
Im 19. Jahrhundert dann wurden weitere Verfahren entwickelt, die eine noch schnellere Produktion von großen Auflagen ermöglichte. 1843 erfand der US-Amerikaner Richard Marsch Hoe die Rotationsdruckmaschine. Bis dahin hatte man mit flachen Druckerpressen gearbeitet, mit der von Hoe verwendeten Zylinderdruckmaschine konnten jedoch die Arbeitsschritte viel schneller ausgeführt werden. Nachdem Hoes Landsmann William Bullock diese Technik noch um die Rollenpapierzufuhr ergänzte, konnten bis zu 8.000 Exemplare in der Stunde gedruckt werden.
Der Offsetdruck, 1875 von Robert Barclay entwickelt, wird auch heute noch verwendet und basiert auf chemisch-physikalischen Vorgängen. Das Verfahren bietet nicht nur scharfe und von einer hohen Qualität gekennzeichnete Bilder, sondern ist darüber hinaus nicht nur auf Papier beschränkt - auch andere Werkstoffe, etwa Glas, Blech oder Kunststoffe, lassen sich so bedrucken.
Die 1885 von Ottmar Mergenthaler entwickelte Linotype stellte eine weitere Revolution im Zeitungsdruck dar. Nun konnte man die einzelnen Gussformen maschinell in einer Zeile anordnen und so den Druckvorgang bedeutend beschleunigen. Diese Technik war fast hundert Jahre später noch in Verwendung und wurde erst in den 1970er-Jahren langsam durch den Fotosatz abgelöst.

Blick in die Gegenwart und die Zukunft

3D Druck
Am weitesten verbreitet ist heute wohl der Digitaldruck, der verschiedene Verfahren wie den Laser- und den Tintenstrahldruck mit einschließt. Da die Übertragung der Bilder digital erfolgt und somit keine Druckformen benötigt werden, lassen sich inzwischen kostengünstig auch kleinere Auflagen oder gar Einzelstücke drucken. Mit diesen Verfahren sind die Drucksachen immer günstiger geworden. Auch bedruckte Artikel wie Werbegeschenke sind kaum Grenzen gesetzt, da sich heute so ziemlich jeder Werkstoff bedrucken lässt. Und das aufwändige Setzen der Vorlagen gehört der Vergangenheit an. So ist das bestellen von Werbeflyer, Visitenkarten und Urkunden online günstiger als wenn man zuhause den eigenen Drucker verwendet. Auch das Ergebnis der bedruckten Papiere oder Artikel ist überwiegend hochwertiger. Trotz allem ist dank heutiger Modelle der Druck nicht mehr auf die Industrie beschränkt - Drucker sind heute in vielen Haushalten zu finden. Und auch diese werden ständig weiterentwickelt, sollen in Zukunft noch effizienter und umweltschonender werden.
Zudem verbreitet sich der 3D-Druck immer weiter und steht noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. In verschiedensten Industriezweigen wird der 3D-Druck bereits verwendet, und auch für Privathaushalte wird er durch immer niedrigere Anschaffungskosten zu einer Alternative. Besonders diese Technik wird wohl in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen, ihre Möglichkeiten sind dabei beinahe unbegrenzt. Wer Starthilfe in 3D-Druck brauchst sollte als erste Ablaufstelle die 3D-Foren sein. Dort findet man auch Tests zu 3D-Drucker und Vorlagen für die ersten Tests.