Sylvia Kristel wurde am
28.Septmber 1952 in Utrecht / Niederlande
geboren. Von Haus aus wurde sie streng religiös
erzogen. Ihr Vater, Jean-Nicholas Kristel, leitete
gemeinsam mit seiner Frau Piet das „Commerce Hotel“
in Utrecht. Bereits im Alter von 11 Jahren hat sie
mit dem Rauchen angefangen. Sie hat noch eine
jüngere Schwester, die Eltern trennten sich, als
Sylvia 14 Jahre alt war. Nach verschiedenen Angaben
sollte sie über einen sehr hohen IQ verfügen und
gleich vier Schulklassen in der Domschule zu Utrecht
übersprungen haben. Ihrem ursprünglichen
Berufswunsch nach wollte sie Lehrerin werden. Die
Sprachen Niederländisch, Englisch, Italienisch,
Deutsch und Französisch sprach sie fließend.
Bereits während des Studiums jobbte sie nebenbei in
einer Bar, an einer Tankstelle und als Sekretärin.
Etwa im Alter von 17 Jahren begann Sylvia Kristel
als Fotomodell Geld zu verdienen. Bis 1972 hatte sie
wenig Erfolg. In dem Film „Niet voor de Poesen“
stand sie 1972 erstmalig – auch schon nackt - vor
Kameras. Gegen den Willen ihrer Agentur nahm sie im
Jahr 1973 in Amsterdam an dem Wettbewerb „Miss TV
Europe“ teil, aus dem sie als Siegerin hervorging
und wodurch ihre Karriere als Schauspielerin ins
Rollen geriet.
Die Produzenten des geplanten Films „Emmanuelle“
wurden auf sie aufmerksam und boten ihr spontan die
Hauptrolle an. Der Film entwickelte sich in
Frankreich und international zu einem Riesenerfolg.
In Paris war „Emmanuelle“ acht Jahre im Programm und
lockte mehr als drei Millionen Zuschauer in die
Kinosäle, weltweit waren es angeblich in den ersten
Jahren 3.500.000 Millionen Kinogänger, die den Film
gesehen hatten. Durch den immensen Erfolg kam es zu
einer ganzen Lawine von „Emmanuelle“-Filmen und
Plagiaten. Für den 1974 abgedrehten Film erhielt
Kristel eine Gage von 6.000 Dollar, die Fortsetzung
mit „Emmanuelle 2 – Garten der Liebe“ ließ ihre Gage
bereits auf 100.000 Dollar hochschnellen. Der
Durchbruch ins horizontale Softcore-Filmbusiness war
geschafft. Kristel übernahm in weiteren „Emmanuelle“-Folgen
mehrfach die Hauptrolle, darunter allein 1993 gleich
für 7 Episoden, bei denen sie erstmalig nicht nackt
als Emmanuelle vor der Kamera stand. Neben der Rolle
als Emmanuelle spielte sie 1981 in „Lady
Chatterley´s Liebhaber“ und verkörperte 1985 auch
die „Mata Hari“.
1975 wurde ihr Sohn Arthur Kristel geboren, sein
Vater war der belgische Schriftsteller Hugo Claus,
den sie 1979 für ihren Schauspielerkollegen Ian
McShane verlassen hatte. Im Interview 2005 sagte
Sylvia Kristel, dass ihr größter Fehler im Leben
war, Hugo Claus zu verlassen. McShane und Sylvia
zogen darauf nach Los Angeles, wo Kristel es nicht
schaffte, ihre die Karriere wieder aufzunehmen. Zur
gleichen Zeit verfiel sie einer Kokainsucht. In der
Beziehung zu Ian McShane wurde sie schwanger, verlor
allerdings das Kind. Später sagte sie, dass McShane
sie immer wieder körperlich misshandelt
habe, daran wäre letztendlich die Beziehung
gescheitert. Im Mai 1982 heiratete Kristel den
Geschäftsmann Alan Turner, das Paar trennte sich
bereits nach fünf Monaten, als Turner zu ihr sagte,
dass sie beide einen großen Fehler begangen hätten.
Die Scheidung erfolgt 1983. Kristels Leben wurde
darauf über mehrere Monate durch Alkohol und
Drogenkonsum bestimmt. Die zweite Ehe war sie im
Sommer 1986 mit dem Produzenten Phillippe Blot
eingegangen. Nach fünf Jahren kam das Ende. Mit dem
Radioproduzenten Fred de Vree lebte sie bis zu
dessen Tod zusammen.
Zwischen 1972 und 2010 hatte Kristel in mehr als 50
Erotik- und Spielfilmen mitgewirkt. 2004 stand sie
dann erstmals auf der anderen Seite der Kamera. Als
Regisseurin drehte sie den Kurzfilm „Topor et moi“,
der den Beginn ihrer Karriere beleuchtete.
Etwa zur gleichen Zeit ließ sie sich eine Zeit lang
in Südfrankreich nieder und widmete sich ganz der
Kunst, zeichnete Frauenporträts und Rosen. Zwei
Jahre später veröffentlichte sie ihre Autobiografie,
in der sie erklärte, dass sie im Alter von neun
Jahren durch einen Gast im elterlichen Hotel
missbraucht worden wäre. Im Jahr 2006 wurde sie in
New York mit einem Sonderpreis bei den „Tribeca Film
Festivals“ ausgezeichnet und 2007 bezeichnete die
US-amerikanische Zeitung „The Independent“ sie als
den weltberühmtesten Erotikstar.
2005 wurde bei ihr Kehlkopfkrebs festgestellt, der
Krebs hatte gestreut und Metastasen in der Lunge
gebildet. Es folgten mehrere Operationen. Für 2012
hatte Sylvia Kristel geplant, bei der Bühnenversion
von „Calender Girls“ durch die Niederlande auf
Tournee zu gehen, doch musste ihre Teilnahme
abgesagt werden, da sich ihre Gesundheit dramatisch
verschlechterte.
Im Sommer des gleichen Jahres erlitt sie einen
Schlaganfall und erlag am 17. Oktober 2012 im Alter
von 60 Jahren ihrem Krebsleiden.
Movies
Sylvia Kristel Filme
1972 - Niet voor de Poesen
1974 - Emmanuelle
1974 - Die Nichte der O.
1975 - Emmanuelle 2
1976 -
1976 - Emanuela 77
1977 - Goodbye Emmanuelle
1979 - Airport ’80 – Die Concorde
1979 - Das Geheimnis der eisernen Maske
1980 - Die nackte Bombe
1981 - Lady Chatterley’s Liebhaber
1981 - Zärtlich fängt die Liebe an
1984 - Emmanuelle 4
1985 - Mata Hari
1985 - Nachhilfe in Sachen Liebe
1985 - Red Heat – Unschuld hinter Gittern
1987 - Casanova
1987 - Flucht in den Tod
1989 - Draculas Witwe
1990 - Im Schatten der Sandburg
1993 - Digital Love
1993 - Emmanuelles Freundin
1993 - Emmanuelle in Tibet
1993 - Emmanuelles Zauber
1993 - Emmanuelles Parfüm
1993 - Emmanuelle in Afrika
1993 - Emmanuelle in Venedig
1993 - Emmanuelles Geheimnis
1997 - Gastons Krieg
1999 - Harry Rents a Room
2000 - Die Unbesiegbaren
2001 - Forgive me
2010 - Two Sunny Days
2010 - Die Swingmädchen (Le