Biografie Jürgen Tarrach Lebenslauf Lebensdaten

Der deutsche Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Jürgen Tarrach ist vor allem durch die Interpretation eher gebrochener, äußerlich kaum klassischen Attraktivitätsmaßstäben entsprechender, oft sympathischer und oft auch zwielichtig-schmierig agierender Underdog-Typen bekannt geworden.
Tarrach wurde unweit von Köln am 17. Dezember 1960 in einer Stadt im westlichsten Landkreis Deutschlands geboren. Er kam nämlich in Geilenkirchen im Kreis Heinsberg zur Welt. Die Eltern hatten im benachbarten Übach-Palenberg an der Grenze zu den Niederlanden ein Elektrogeschäft. 1968 zog die Familie ins ebenfalls zum Kreis Heinsberg zählende Städtchen Wassenberg um. Der als Kind oft kränkliche und als Stubenhocker geltende Tarrach besuchte nach der Grundschule das für seine musischen Fächer bekannte Cusanus-Gymnasium im Nachbarort Erkelenz. Hier wurde in der Theater-AG die Grundlage für Tarrachs Liebe zur Schauspielerei gelegt. Durch das Theaterspielen und die Anerkennung, die er für sein bereits damals gezeigtes Talent erfuhr, legte er auch seine bisherige Schüchternheit ab. In Erkelenz ist der Wunsch entstanden, Schauspieler zu werden.
Nach dem Abitur scheiterte Tarrach aber bei seinem Versuch, nach halbjährlicher Vorbereitung die Aufnahmeprüfung für ein Studium an renommierten Essener Folkwangschule zu bestehen. Frustriert begann Tarrach daraufhin in Düsseldorf Deutsch und Französisch zu studieren. Aber in diesem zwei Uni-Semestern beschäftigte er sich dann doch mehr mit Theaterkursen als mit Literatur und Grammatik. Dann gelang ihm tatsächlich nach zwei weiteren erfolglosen Bewerbungen der Sprung in die Theaterwelt: Jürgen Tarrach bestand die Aufnahmeprüfung für das berühmte Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach drei Jahren Unterricht erhielt er dort 1985 das Schauspieler-Diplom.
Gut ein Jahrzehnt sammelte Tarrach daraufhin Bühnenerfahrung in Karlsruhe, Münster und Nürnberg. 1994 begann dann seine Karriere als TV-Darsteller mit dem Engagement als Fotograf „Carlo Werner“ in der zwischen 1995 und 1997 ausgestrahlten sechsteiligen ZDF-Serie „Um die 30“, in der es um die Entwicklungsgeschichte von sechs Freunden ging. Seinen Durchbruch als Fernsehschauspieler hatte Tarrach 1997 als Drogenfahnder in der humoristischen Film-Serie „Die Musterknaben“. Damit hatte sich Tarrach in die obere Riege dauerbeschäftiger TV-Darsteller hochgearbeitet.
Sein schauspielerisches Können wurde mehrmals mit begehrten Preisen honoriert. So wurde er 2000 für seine kongeniale Interpretation eines unter Mordverdacht stehenden in der 428. „Tatort“-Folge („Norbert“, 1999) mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Großes Lob heimste er auch als „Walter Sedlmayer“ im Film „Wambo“ (2001) ein. Auf internationaler Ebene tauchte Tarrach 2006 im James-Bond-Film „Casino Royale“ als „Fat German“ in einer Mini-Rolle auf. Der weiterhin auch im Theater Präsenz zeigende Tarrach wurde besonders häufig als prägnanter Nebendarsteller in TV-Krimireihen eingesetzt. In der seit 2018 ausgestrahlten ARD-degeto-Serie „Lissabon-Krimi“ wurde ihm die Hauptrolle des Rechtsanwalts „Edouardo Silva“ übertragen.
Tarrach, hat sich neben seiner Schauspielerei auch als Synchronsprecher, Maler und Kochbuchautor einen Namen machen können. Tarrach ist verheiratet und hat 2 Kinder.


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