April 1934 - Konfessionelle eingeschränkt

Kalender April 1934
Im Deutschen Reich bestand ab dem 19. April 1934 ein Verbot von Aufmärschen von konfessionellen Jugendverbänden, des Mitführens eigener Musikkapellen, sowie sportlicher Betätigung. Die Staatspolizei für den Regierungsbezirk Arnsberg warnte die konfessionellen Jugendverbände vor einer Übertretung dieses Verbotes, da Übertretungen unnachsichtig mit „Polizeistrafen“ geahndet würden. In der UdSSR wurde am 16. April der Titel „Held der Sowjetunion“ eingeführt.
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Wichtige Ereignisse im April 1934

1. April
In Rom wurde der italienische Priester und Sozialpädagoge Giovanni Bosco heiliggesprochen.
1. April
Im nationalsozialistischen Deutschen Reich wurde das erste Winterhilfswerk beendet.
1. April
In Paris fand die Gründung des kommunistischen internationalen Bundes der Bau- und Holzarbeiter statt.
1. April
Einheitliche Sorten von Käse und Butter wurden im Deutschen Reich als verbraucherfreundliche Maßnahmen eingeführt.
2. April
Papst Pius XI. beendete in Rom feierlich das außerordentliche Heilige Jahr.
2. April
Die niederländischen Sozialdemokraten, dei Sociaal-Democratische Arbeiderpartij, beschloss nach einem zweitägigen Kongress in Utrecht eine grundlegende Kursänderung. Sie gaben ein ausdrückliches Bekenntnis zur Legalität und Loyalität gegenüber der bürgerlichen Regierung ab, schworen allen revolutionären Forderungen ab, wollten auf Propaganda für einseitige Abrüstung verzichten und erkannten die militärische Landesverteidigung an.
3. April
In einem Interview forderte der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) eine Verdreifachung der deutschen Truppenstärke.
3. April
Zwei nationalsozialistische Häftling und drei sozialistische Schutzbündler flohen mithilfe des diensthabenden Justizwachbeamten aus dem landesgerichtlichen Gefangenenhaus in Linz. Der Beamte und die Häftlinge flüchteten ins Deutsche Reich.
3. April
Der spanische Ministerrat beschloss die Aufhebung des Alarmzustandes und kündigte gleichzeitig die Wiedereinführung der Todesstrafe an.
4. April
Die Sowjetunion und die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland verlängerten ihren Nichtangriffspakt um zehn Jahre.
5. April
Wegen Misshandlung von Häftlingen wurden in Stettin acht Kriminalangestellte und Beamte der Polizeiverwaltung zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen zwischen neun Monaten und 13 Jahren verurteilt. Die NS-Presse hob hervor, dass der preußische Ministerpräsident und deutsche Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring (NSDAP), persönlich die Erhebung der Anklage veranlasst hatte.
5. April
Das ehemalige KPD-Mitglied Hans Beck wurde vom Schwurgericht Chemnitz wegen Mordes zum Tode verurteilt. Im Urteil hieß es, dass Beck 1932 bei einer Auseinandersetzung mit Nationalsozialisten einen SS-Mann so schwer verletzt hatte, dass dieser an den Verletzungen starb.
6. April
Der österreichische Kanzler Engelbert Dollfuß (Christlich soziale Partei) gab die Ausbürgerung von fünf Sozialisten, darunter Otto Bauer und Julius Deutsch, einem Kommunisten und zwölf Nationalsozialisten wegen hochverräterischer bzw. regierungsfeindlicher Tätigkeiten bekannt.
7. April
In Basel dementierte der deutsche Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht Gerüchte, dass das Deutsche Reich mit dem Ausland verhandle, um neue Kredite für die Beschaffung von Rohstoffen zu erhalten. Die deutsche Reichsregierung wollte keine neuen Schulden machen, ehe die alten beglichen wären.
7. April
In der Freien Stadt Danzig fand eine Massenkundgebung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) statt. Dabei betonte Senatspräsident Hermann Rauschning (NSDAP), dass die besondere staatsrechtliche Lage von Danzig es nicht erlaube, den revolutionären nationalsozialistischen Gestaltungswillen verfassungsmäßig sofort umzusetzen.
8. April
Der Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, Mohandas Karamchand Gandhi, definierte die Strategie des bürgerlichen Ungehorsams neu, da bislang nicht die gewünschte Wirkung erzielt worden war.
8. April
Um einen Bürgerkrieg zu verhindern, forderte in Paris die Generalstände der Arbeit (Gewerkschaften) auf einer Versammlung die Auflösung und Entwaffnung aller bestehenden halbmilitärischen Verbände.
9. April
Wegen eines kritischen Artikels „Zur Lage der deutschen Juden“ wurde im Deutschen Reich die Sonntagsausgabe der „Baseler Nachrichten“ beschlagnahmt.
9. April
In der Presse verkündete der deutsche Reichsminister und Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß (NSDAP), dass Nicht Reichsdeutsche keine Mitglieder der NSDAP werden könnten.
10. April
Beim Völkerbund in Genf setzte sich die polnische Delegation für ein allgemeines Schutzabkommen für ethnische Minderheiten ein.
10. April
Das Drama „Die Höllenmaschine“ von Jean Cocteau (189-1963) wurde im Théâtre Louis Jouvet in Paris uraufgeführt. In dem Drama verarbeitete Cocteau den antiken Ödipus-Stoff in freier Form.
11. April
Die „Jüdische Rundschau“ meldete, dass sich die Zahl der Einwanderungen von Juden nach Palästina aus dem Deutschen Reich stark erhöht hatte.
11. April
In Lublin in Polen wollten etwa 3000 Arbeitslose Beschäftigung bei den Notstands Arbeiten der Gemeindeverwaltung erzwingen. Dabei kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, als die Demonstranten die Polizei mit Steinen bewarfen und diese das Feuer eröffnete. Eine Person wurde getötet und 15 schwer verletzt.
12. April

USA 1934 – Auf dem Mount Washington im US-Bundesstaat New Hampshire war die höchste bis dato auf der Erde gemessene Windgeschwindigkeit in Bodennähe von 372 km/h registriert worden.
13. April
Die „Prawda“, das Zentralorgan der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) wurde im Deutschen Reich vorübergehend verboten. Ursache für das Verbot waren die Anschuldigungen, die der bulgarische Politiker Georgi M. Dimitrow gegen NS-Politiker darin veröffentlicht hatte.
13. April
Die sowjetische Gesandtschaft in Warschau wurde in eine Botschaft umgewandelt.
14. April
Der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) kehrte von Norwegen zurück. Auf seiner ersten Auslandsreise hatte er ohne Kenntnis der norwegischen Regierung auf dem Panzerschiff „Deutschland“ eine einwöchige Fahrt durch die westnorwegischen Fjorde unternommen. An Land gegangen war er nicht.
15. April
Der preußische Ministerpräsident Hermann Göring (NSDAP) ernannte erstmals seit 1918 15 Bühnenkünstler zu preußischen Kammersängern bzw. Staatsschauspielern.
15. April
In Hamburg wurde durch den Leiter des Reichsrechtsamtes der NSDAP, Fans Frank, das Amt zur Rechtsbetreuung des deutschen Volkes gegründet. Das Amt gründete in den folgenden Wochen 2000 Rechtsbetreuungsstellen.
16. April
Um die Milchwirtschaft zu fördern, wurde in Italien der Handel mit Margarine verboten.
16. April
Die Forderung der südafrikanischen Regierung, Betschuanaland, Basutoland und Swasiland nach Südafrika einzugliedern, wurde von Großbritannien abgelehnt.
17. April
Eine parteiamtliche Prüfungskommission der NSDAP zum Schutz des nationalsozialistischen Schrifttums wurde im Deutschen Reich eingerichtet.
17. April
Das japanische Außenministerium gab eine China-Erklärung ab. Darin wurde die „natürliche Verantwortung“ Japans für die Aufrechterhaltung des Friedens im Fernen Osten hervorgehoben. Eine Einmischung fremder Länder in dieser Region wurde strikt abgelehnt.
18. April
Deutschland 1934 – In Deutschland gab es die erste Fernsehübertragung.
19. April
In Paris sprachen Egon Erwin Kirsch und andere prominente Deutsche im Exit auf einer Versammlung deutscher Emigranten. Sie forderten die Freilassung von Schriftstellern, die im Deutschen Reich inhaftiert waren.
20. April
Der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler (NSDAP), wurde vom preußischen Ministerpräsidenten und deutschen Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring (NSDAP) zum Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes berufen.
20. April
Im Deutsche Reich wurde der 45. Geburtstag des deutschen Reichskanzlers Adolf Hitler (NSDAP) feierlich begangen.
21. April
In Berlin fand die Eröffnung der Ausstellung „Deutsches Volk – deutsche Arbeit“ statt.
21. April
Das spanische Parlament (Cortes) genehmigte ein Amnestiegesetz. Es sollte für alle gelten, die vor dem 14. April wegen politischer und militärischer Delikte verurteilt wurden. Die Zahl der Amnestierten, die überwiegend der politischen Rechten angehörten, lag bei rund 9000.
22. April
Die Bekenntnisgemeinschaft der Deutschen Evangelischen Kirche, die sich als rechtmäßige evangelische Kirche im Deutschen Reich verstand, wurde von Vertretern der oppositionellen Bekennenden Kirche gebildet.
22. April
In München fand der erste bayerische Bauerntag statt. Der deutsche Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Richard Walther Darré (NSDAP), bezeichnete das Reichserbhofgesetz als unerschütterliche Grundlage der neuen bäuerlichen Wirtschaftsregelung.
23. April
Wahrsagerei wurde von der Berliner Polizeibehörde verboten.
23. April
Joachim von Ribbentrop (NSDAP) wurde von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Beauftragten für die Abrüstungsfrage ernannt.
23. April
Wie andere deutsche Städte auch meldete die Stadtverwaltung von Düsseldorf mehr Eheschließungen und einen Anstieg von Frauen, die aus dem Arbeitsleben ausschieden.
24. April
Der Volksgerichtshof wurde im Deutsche Reich per Gesetz zur obersten Instanz zur Verhandlung politischer Delikte geschaffen.
25. April
Niceto Alcalá Zamora y Torres, der spanische Staatspräsident, verhängte den Belagerungszustand über Spanien.
25. April
Die Akademie der Wissenschaften wurde vom Rat der Volkskommissare in Moskau per Resolution von Leningrad nach Moskau verlegt. Die Akademie war 1725 von Zar Peter dem Großen im damaligen Petersburg gegründet worden.
26. April
Die „Neue Züricher Zeitung“ meldete das Bestehen mehrerer faschistischer Organisationen in den USA. Die Bedeutendsten waren die sog. Weißhemden mit 200 000 Mitgliedern, die Silberhemden mit 100 000 Mitgliedern und die Khaki-Hemden mit 25 000 Mitgliedern.
26. April
Der Freiheitskämpfer Mohandas Karamchand Gandhi wurde von fanatischen Hindus überfallen. Sie protestierten damit gegen sein Eintreten für die Parias, die für Kastenangehörige zu den „Unberührbaren“ zählten.
27. April
In Berlin fand bis zum 29. Mai die sog. Transferkonferenz statt. Sie sollte über die deutsche Auslandsverschuldung beraten.
27. April
Der Reichsaußenminister, Konstantin Freiherr von Neurath (parteilos) führte auf einer Pressekonferenz zu Abrüstungsfragen aus, dass es erstaunlich sein, dass Frankreich gegen die Aufstockung des deutschen Wehretats auf 890 Millionen Reichsmark protestierte, da seine eigenen in Höhe von 16 Milliarden Franc lagen.
28. April
Ricardo Samper Ibáñez, ein Parteikollege des zurückgetretenen spanischen Ministerpräsidenten Alejandro Lerroux y García (Radikale Partei) bildete ein Kabinett, das sich von dem seines Vorgängers kaum unterschied. Die Kabinettskrise war durch Proteststreiks ausgelöst worden, die sich gegen die Regierung richteten. Nach dem harten Eingreifen der Polizei eskalierten diese Proteste zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen.
28. April
In Rom fand die Eröffnung des neu gewählten Parlaments statt. Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini vereidigte die neuen Abgeordneten auf die Verfassung. König Viktor Emanuel III. hob in seiner Thronrede die Bedeutung des Faschismus hervor.
29. April
Der Führer der britischen Faschisten (Schwarzhemden), Oswald Mosley, erklärte auf einer Massenversammlung in London, seine Partei ahme weder das deutsche noch das italienische Vorbild nach. Jedoch sei der Kommunismus der gemeinsame Feind aller faschistischen Parteien.
30. April
Die Berliner „Deutsche Tageszeitung“, der „Hamburger Correspondent“ und die „Frankfurter Nachrichten“ stellten ihr Erscheinen ein. Das NS-Regime erzwang die Schließung von ihm nicht genehmen Zeitungen durch wirtschaftliche Repressionen und politischen Terror.
30. April
Der österreichische Nationalrat trat zum letzten Mal zusammen. Das Parlament beschloss mit 72 zu zwei Stimmen die „Verfassung 1934“. Die Abgeordneten der im Februar verbotenen Sozialdemokratische Arbeiterpartei gehörten nicht mehr zum Nationalrat. Nach der neuen Verfassung war Österreich nicht mehr Republik, sondern ein ständisch geordneter Bundesstaat.

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