* 19. Juni 1865 in Hannover
(Niedersachsen)
†
12. März 1951 in
Kükenbruch (Nordrhein-Westfalen)
Alfred Hugenberg wuchs in
Hannover in wohlhabenden
Verhältnissen auf, sein Vater
hatte einen Sitz im preußischen
Landtag und seine Mutter
entstammte einer
Gutsbesitzerfamilie. Nach dem
Studium von Jura und
Volkswissenschaften gründete
Hugenberg den
national-konservativen
"Allgemeinen Deutschen Verband",
heiratete und übernahm
verschiedene leitende Positionen
bei der
Raiffeisengenossenschaften, dem
preußischen Finanzministerium,
der Berg- und Metallbank in
Frankfurt/Main sowie bei der
Friedrich Krupp AG in Essen.
1918 trat Hugenberg der
Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
bei und wurde ein Jahr später
deren Vertreter in der
Nationalversammlung. 1920 wurde
er Mitglied des Reichstages und
blieb dort auch nach Auflösung
der DNVP 1933 als Gast der NSDAP
vertreten.
Zwischen 1916 und 1920 baute
Hugenberg unter anderem durch
die Übernahmen des
Scherl-Verlags und der
Nachrichtenagentur
Telegraphen-Union ein
Medienkonzern aus Verlagen,
Nachrichten- und Werbeagenturen,
Korrespondenten,
Filmgesellschaften sowie
zahlreichen Zeitungen und
Zeitschriften auf. Sein Einfluss
auf die rechtsgerichtete Presse
wuchs.
1927 kaufte der
Hugenberg-Konzern die
sanierungsbedürftige Universum
Film AG (Ufa). Politisch
opponierte Hugenberg mit Hilfe
der
NSDAP gegen die von
SPD und Zentrum gebildeten
Regierungskabinette. Am 30.
Januar 1933 berief ihn Adolf
Hitler als Minister für
Wirtschaft, Landwirtschaft und
Ernährung in sein Kabinett.
Bereits im Juni folgte der
Rücktritt von seinen
Ministerämtern sowie die
Auflösung der DNVP. Hugenberg
war politisch kalt gestellt das
NS-Regime zwang ihn zum Verkauf
seines Medienkonzerns. Nach dem
Krieg wurde er von den Briten
zunächst interniert, später
jedoch als politisch entlastet
eingestuft.
Am 12. März 1951 starb Alfred
Hugenberg im Alter von 85 Jahren
auf dem Gutshof der Familie im
Dorf Kükenbruch in
Ostwestfalen-Lippe.