Arminia Bielefeld Vereinsgeschichte

1905 wurde der „Erster Bielefelder Fußballclub Arminia“ in Bielefeld gegründet. Ebenso wie der „VfB 03 Bielefeld“ ging Arminia aus einem Gesellschaftsverein für junge Leute hervor, der sich vornehmlich auf das Beisammensein bei Tanztees und ähnlichen Aktivitäten, beschränkte. Schon ein paar Wochen nach der Gründung fand das erste Spiel gegen eine Mannschaft aus Osnabrück statt.
Die ersten Erfolge blieben nicht lange aus. 1913 wurde Arminia erstmals Westfalenmeister. Nach Kriegsende startete der Verein dann mit aller Kraft so richtig durch. In den 1920er Jahren schafften es die Arminen, den Westfalentitel in Serie zu holen. Darüber hinaus wurden sie sogar zweimal Westdeutscher Meister und kamen außerdem noch einmal - 1922 - in die Endrunde und 1923 ins Viertelfinale. 1926 nannte sich der Club in „Deutscher Sportclub (DSC) Arminia“ um und bezog in dieser Zeit die Alm als neue Spielstätte. Allerdings fielen die Arminen in ein Leistungsloch, aus dem sie sich erst zehn Jahre später wieder befreien konnten.
Ab Mitte der 1930er Jahre spielten sie in der höchsten Spielklasse der Nazizeit, in der Gauliga Westfalen und wurden 1940 sogar Vizemeister. Auf seine Rolle während des Nationalsozialismus waren die Arminen im Nachhinein allerdings nicht besonders stolz, gehen aber heute vorbildlich und offen und mit dieser Zeit ihrer Vergangenheit um: Sie halten das Andenken ihres ehemaligen Präsidenten Julius Hesse, der in Ausschwitz ermordet wurde, in Ehren und haben 2003 ihrem ehemaligen Vorstandsmitglied Fritz Grünewald, der im Warschauer Ghetto ums Leben kam, die Clubehrennadel posthum wieder zuerkannt, die ihm damals abgenommen wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Arminen kurzfristig eine Spielgemeinschaft mit ihrem Lokalrivalen VfB 03 eingegangen waren, blieben die sportlichen Erfolge anfangs aus. Einziges Highlight war der Aufstieg 1949 in die Oberliga West. Vier Spielzeiten später stiegen sie allerdings auch aus der zweiten Oberliga ab und liefen Gefahr in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Erst zwischen 1961 und 1963 konnten sie wieder in die zweite Oberliga aufsteigen und erreichten kurz darauf als Siebter die Qualifikation für die Regionalliga West. Ab jetzt verfolgten sie - nun mit neuem Elan - ihren Traum in der neu gegründeten Bundesliga mitzuspielen, was ihnen 1970 auch gelang. Allerdings war die Freude von kurzer Dauer und kostete den Verein fast seine Existenz: In der Bundesliga wurde 1971 ein großer Bestechungsskandal bekannt und die Arminen waren darin verstrickt. Der Verein durchlebte seinen Zwangsabstieg in die Amateurliga - ein Urteil, das allerdings wieder aufgehoben wurde. Doch diverse Geisterspiele 1971/72 sowie die Degradierung in die Regionalliga waren immer noch harte Strafmaßnahmen, die den sportlichen Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein des Vereins empfindlich getroffen hatten. Erst im Jahr 1977 hatten sich die Bielefelder wieder einigermaßen von dem Skandal erholt und blickten wieder zuversichtlicher in die Zukunft. 1978 kämpfte sich die Elf von Trainer Kalli Feldkamp in die Oberliga zurück - allerdings nur für ein Jahr. Dafür dominierten die Arminen die Zweite Liga jedoch unangefochten.
Mit Beginn der 1980er Jahre folgten Arminias wohl bisher beste Zeiten: Von 1980 bis 1985 gehörten die Arminen der ersten Bundesliga an und erreichten 1982 und 1983 jeweils den achten Rang. Doch 1985 holten finanzielle Schwierigkeiten den Verein auf den harten Boden der Realität zurück und der sportliche Abstieg ging mit dem wirtschaftlichen Desaster Hand in Hand. Ende der 1980er Jahre sorgte ein neues Präsidium dafür, dass im Verein wieder Ruhe einkehrte. Allerdings machten auch die Spieler mit ihren Leistungen kaum mehr von sich reden. Nachdem sie nach zweimaligem Anlauf den Wiederaufstieg in dieZweite Liga nur ganz knapp verpasst hatten, folgten bis 1995 trostlose Jahre. Drittklassigkeit war an der Tagesordnung, bis Rüdiger Lamm als neuer Manager, Ernst Middendorp als neuer Trainer und einige erfahrene, neue Spieler das Ruder wieder herumreißen konnten.
Die Arminen meldeten sich im Profifußball zurück und es gelang ihnen der Wiederaufstieg in die Erste Liga. Dort halten sie sich seitdem - mal besser mal schlechter: 1998, 2000, 2003 und 2009 waren Jahre des Abstiegs, denen 1999, 2002 und 2004 Jahre des Wiederaufstiegs gegenüberstanden. In bester sportlicher Manier zeigten die Arminen jedenfalls kontinuierlich Nehmerqualitäten und Kampfgeist, auch wenn die ökonomischen Bedingungen es ihnen nicht immer leicht machten.
2010 erklärte Präsident Hans-Hermann Schwick nach fast 20 Jahren seinen Rücktritt. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Brinkmann, der jedoch nach einem Jahr mit dem gesamten Präsidium zurücktrat. 2011 wurde Dr. Jörg Zillies neuer Präsident und Marcus Uhlig wurde Geschäftsführer des Lizenzspielerbereichs, der mittlerweile in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) ausgelagert worden war. Er übernahm den Posten von Ralf Schnitzelmeier.