Biografie Tessa Ganserer Lebenslauf

Tessa Ganserer wurde am 16. Mai 1977 im bayerischen Zwiesel als Markus Ganserer geboren. Im Anschluss an den Hauptschulabschluss absolvierte sie eine Berufsausbildung zur Forstwirtin. Nach dem Fachabitur 1997 studierte sie Wald- und Forstwirtschaft an der FH Weihenstephan und schloss das Studium als Diplom-Ingenieur (FH) ab. Tessa Ganserer ist mit einer Frau verheiratet und hat 2 Söhne. Seit 1998 ist sie Mitglied bei Bündnis 90/ Die Grünen und war von 2013 bis 2021 Mitglied des Bayerischen Landtags. Seit der Bundestagswahl im September 2021 ist Abgeordnete im neuen Bundestag. Ganserer und Nyke Slawik (ebenfalls Bündnis 90/ Die Grünen) sind die ersten Frauen im Bundestag, die als Männer geboren wurden, wobei Slawik -im Gegensatz zu Ganserer- eine geschlechtsangleichende Operation hat vornehmen lassen. Frau Ganserer ist somit keine Transgender-Person im eigentlichen Sinne, sondern bezeichnet sich auch selbst als "transidente" Frau, da sie ihr männliches Geschlecht biologisch behalten hat und somit auch im wahrsten Sinne des Wortes Mitglied des Bundestages ist. Auch ihren Personenstand hat sie amtlich nicht ändern lassen. Ganserer engagiert sich auch innerhalb LGBTIQ-Bewegung und war in ihrer Zeit als Abgeordnete im bayerischen Landtag auch deren querpolitische Sprecherin. Sie setzt sich auch weiterhin in ihrer Arbeit im Bundestag für die Rechte von Transmenschen ein. Ganserer ist Gegnerin des seit 1980 in der Bundesrepublik geltenden Transsexuellengesetzes, das bei einem Wechsel des Geschlechts z. B. eine Scheidung vom Partner oder der Partnerin vorschreibt. (Ganserer möchte mit ihrer Frau verheiratet bleiben). Die neue Regierung plant eine Reform des Transexuellengesetz: Die diskriminierende Begutachtung von Transpersonen durch intime Fragen soll abgeschafft werden (vgl. Süddeutsche Zeitung vom 28. Januar 2022). Gegen Gansers Wahl in den Bundestag hat eine Initiative mit der Website "Geschlecht zählt" Einspruch beim Wahlprüfungsausschuss eingelegt. Unterstützt wird die Initiative dabei insbesondere von der Zeitschrift Emma: "Im neuen Bundestag sitzt seit den Wahlen im September 2021 auf einem grünen Frauenquotenplatz ein Mensch, der physisch und rechtlich ein Mann ist!" (Emma, 19.Janurar 2022). Die Diskussion geht weiter und Ganserers andere politischen Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft, Medien oder öffentlicher Dienst sowie ihre Fachkompetenz in der Mobilitäts– und Forstpolitik interessieren kaum noch jemanden, da Ganserer in der Öffentlichkeit zurzeit ausschließlich als Transperson wahrgenommen wird. Auch am Beispiel der Person von Tessa Ganserer wird die Kontroverse um Geschlechteridentität unserer Zeit geführt. Ganz besonders die Feministinnen sind sich nach wie vor uneins, wer als "richtige" Frau bezeichnet werden darf. Die gesellschaftspolitische Debatte geht weiter und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die Abgeordnete Tessa Ganserer einfach als Politikerin von Bündnis 90/ Die Grünen wahr- und ernst genommen wird.


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n.n.v.