Biografie Katharina Schulze Lebenslauf

Die bayerische Grünenpolitikerin und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2018 Katharina Schulze kam am 20. Juni 1985 als Tochter einer Badenerin und eines Berliners in Freiburg im Breisgau auf die Welt. Kindheit und Jugend verbrachte die oft informell „Katha“ genannte Politikerin in der ungefähr 40 km südwestlich von München gelegenen oberbayerischen 10.000-Einwohner-Gemeinde Herrsching am Ammersee.
In dem wie Herrsching zum Landkreis Starnberg gehörenden Städtchen Gilching besuchte Katharina Schulze das dortige Gymnasium bis zum Abitur 2005. Es schloss sich ein Studium in München an. 2011 machte „Katha“ Schulze an der Ludwig-Maximilian-Universität(LMU) ihren Abschluss in dem Fächern Interkulturelle Kommunikation, Psychologie und Politologie. Ein wichtiger Abschnitt in ihren Studienjahren war ein Auslandssemester in den USA 2008. In dieser Zeit sammelte sie unter anderem als Wahlkampfhelferin für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten und späteren US-Präsidenten Barack Obama wichtige Erfahrungen.
2008 war auch das Jahr, in dem die frühere Schulsprecherin Mitglied der Grünen wurde. Katharina Schulze, die während ihres Studiums regelmäßig als Praktikantin und studentische Jobberin in Betrieben Arbeitsalltag erlebt hatte, wurde 2009 zur Vorsitzenden der Grünen Jugend München gewählt. Diese Position hatte sie bis 2011 inne. Von 2010 bis 2015 war sie Vorsitzende des Grünen-Kreisverbandes von München. 2013 gelang ihr als eine der jüngsten Abgeordneten der Sprung in den Bayerischen Landtag. Die Grünen-MdL wählten sie 2017 zur Fraktionsvorsitzenden. In einer Urwahl im Februar 2018 wurde Katharina Schulze zusammen mit ihrem Parteifreund Ludwig Hartmann zum Spitzenkandidaten/innen-Duo für die Landtagswahl am 14. Oktober 2018 bestimmt. Bei dieser Abstimmung erhielt Katharina Schulze knapp 90 % der abgegebenen Stimmen.
Zu den politischen Spezialthemen der beruflich zeitweilig als interkulturelle Trainerin sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Grünen-Politikerin Theresa Schopper tätige Katharina Schulze wurden neben Parteistruktur insbesondere der Kampf gegen Rechtsextremismus, die Digitalisierung und die innere Sicherheit. Dabei nahm von Anfang an Kritik an bestimmten als obrigkeitsstaatliche Auswüchse abgelehnte Maßnahmen und Pläne der bayerischen Landesregierung breiten Raum in der politischen Arbeit von Katharina Schulze ein. Dazu zählten unter anderem die Streitpunkte "Anlasslose Datenvorratsspeicherung" und "Polizeiverwaltungsgesetz-Novelle". Aber Schulze setzte sich auch für Belange der Polizei und anderer Sicherheitsbehörden bei deren von Schulze als wichtig unterstrichenem Dienst ein. Die für eine Grünen-Politikerin eher untypischen regelmäßigen Besuche der Landtagsgeordneten Schulze auf Polizeirevieren oder ihre Teilnahme an Streifenfahrten sorgten bei einigen Parteifreunden für Unmut. Auch Schulzes konsequenter Stil bei parteiinterner Organisationsarbeit und ihre oft betont pragmatische Politikausrichtung führten gelegentlich zu nicht unerheblichen Reibungen. So soll beim spektakulären Parteiaustritt der Grünen-Landtagsabgeordneten Claudia Stamm 2017 der Aufstieg von „Katha“ Schulze an die Fraktionsspitze eine Rolle gespielt haben.
Die für ihr energisches Eintreten für von ihr als richtig eingestufte politische Positionen bekannte Katharina Schulze hatte in der Vergangenheit bei mehreren Gelegenheiten unter Beweis gestellt, dass sie innerparteilichen Gegenwind nicht scheut. So stellte sie sich als Sprecherin eines 2010 gegründeten Aktionsbündnisses vehement gegen die Bewerbung Münchens als Austragungsort der Olympischen Spiele 2018 beziehungsweise 2022. Sie behielt diese Meinung auch bei, nachdem sich die grünen Abgeordneten im Münchner Stadtparlament und die Bundesvorsitzende Claudia Roth für München als Olympia-Stadt ausgesprochen hatten. Beim grünen Bundesparteitag im November 2010 setzte sich die Schulze-Linie dann auf Parteiebene durchdurch. Zur dann entscheidende Olympia-Ablehnung auf Bayern-Ebene durch ein Bürgerbegehren hat Katharina Schulzes Engagement ebenfalls beigetragen.
Zum Bekanntheitsgrad der Politikerin haben auch die seit 2011 von ihr an prominenter Stelle vorgetragenen Proteste gegen die dritte Start- und Landebahn des Münchener Flughafens beigetragen.
Vor der Landtagswahl im Oktober 2018 die Partei von Katharina Schulze ein Wahlergebnis von 17,5%. Eine mögliche Regierungsbeteiligung in einer Koalition mit der vermutlich massiv an Stimmen verlierenden CSU nach der Wahl schloss die Grünen-Spitze nicht aus.
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