Biografie Zachary Taylor
Der am
24. November 1784 in Barboursville, Virginia,
geborene Berufssoldat und Kriegsheld Zachary Taylor
leitete als 12. US-Präsident lediglich 16 Monate
lang, bis zu seinem unerwarteten Tod am 9. Juli
1850, die Geschicke seines Landes.
Taylor war der Sohn des von „Mayflower“-Einwanderern
abstammenden virginischen Pflanzers Richard Taylor.
Richard Taylor, der als Stabsoffizier im
Unabhängigkeitskrieg gedient hatte, verließ mit
seiner Ehefrau Sarah und den gemeinsamen fünf
Kindern 1785 Virginia und siedelte sich in
Louisville, Kentucky, nahe der Indianergrenze an.
Hier hatte er die 3200 Hektar große Plantage „Springfield“
erworben, die er mit Hilfe seiner Familie und
schwarzer Sklaven bewirtschaftete.
Mangels Schulen in Louisville war Zachary Taylors
frühe Bildung ausgesprochen rudimentär. Der
intelligente Taylor beschloss 1808, Karriere in der
damals kleinen US-Armee zu machen und wurde als
Leutnant in das 7. Infanterie-Regiment aufgenommen.
In Folge diente Taylor zunächst vor allem als
Kommandant von Forts. 1810 heiratete der zum
Hauptmann beförderte Offizier die vier Jahre jüngere
Margaret „Peggy“ Mackall Smith (1788-1852). Das Paar
bekam sechs Kinder. Eine Tochter, Sarah (1814-1835),
wurde Ehefrau von Jefferson Davis, dem späteren
Präsidenten der Konföderierten Staaten. Taylors
einziger Sohn, Richard Taylor (1826–1879), war
während des Bürgerkriegs Südstaaten-General.
Im Krieg gegen Großbritannien (1812-1814) zeichnete
sich Zachary Taylor unter anderem durch die
erfolgreiche Verteidigung von Fort Harrison im
Indiana-Territorium aus. Dieser erste US-Erfolg in
dem für die USA fast völlig glücklosen Krieg machte
Taylor in der Öffentlichkeit bekannt. Der wegen
seiner Bodenständigkeit und unorthodoxen
Herangehensweise bei seinen Truppen als „Old Rough
and Ready“ beliebte und von seinen Vorgesetzen
häufig kritisierte Taylor baute seinen Ruf unter
anderem im Black-Hawk-Krieg (1832) und im Zweiten
Seminolen-Krieg (1837–1840) im Kampf gegen Indianer
aus. Der 1838 zum Brigadegeneral beförderte Offizier
beschäftigte sich neben seinem Militär-Dienst
intensiv mit Bodenspekulationen und Landwirtschaft.
1845 befehligte er am Rio Grande, wo es nach der
US-Annexion der von Mexiko abgefallenen Provinz
Texas zu ernsten Spannungen zwischen den USA und
Mexiko gekommen war, ein Korps von
Sicherungstruppen. Nachdem es an der strittigen
Rio-Grande-Grenze zu einem Gefecht zwischen
mexikanischen und US-Truppen gekommen war, wurde vom
US-Kongress im April 1846 der Kriegszustand erklärt.
Taylor hatte einen erheblichen Anteil am Erfolg
seiner im Gegensatz zu den mexikanischen Soldaten
zumeist kampfunerfahrenen Soldaten. Insbesondere der
unter seiner Führung erkämpfte, im Ergebnis
kriegsentscheidende Sieg in der Schlacht von Buena
Vista (22./23. Februar 1846) machte Taylor zum
Volkshelden.
Nach der Kapitulation Mexikos 1848 umwarben führende
Vertreter der Whig-Partei den Kriegshelden, sich als
Kandidat für die anstehenden Präsidentschaftswahlen
zur Verfügung zu stellen. Der politisch vollkommen
unerfahrene Taylor nahm dieses Angebot an.
Hauptthema des gegen den wenig populären Demokraten
Lewis Cass und den Kandidaten der „Free Soil Party“,
Ex-Präsident
Martin Van Buren, geführten Wahlkampfs
war die Sklaven-Frage. Insbesondere herrschte
Streit, ob die Sklaverei auf neue in die Union
aufgenommene Staaten ausgedehnt werden sollte.
Taylor, selbst Plantagenbesitzer und Sklavenhalter,
nahm im Wahlkampf nicht eindeutig Stellung zu dieser
Frage und blieb so sowohl für Sklavereibefürworter
wie auch für Sklavereigegner wählbar. Er gewann die
Wahl am 7. November 1848 und wurde am 4. März 1849
als Präsident vereidigt.
Zentrales Problem seiner Amtszeit wurde die Aufnahme
des ehemals mexikanischen Territoriums Kalifornien
als 31. US-Staat im Zusammenhang mit der Frage der
dortigen Zulassung von Sklavenhaltung. Drohungen von
Sklavereibefürwortern in den Südstaaten, im Fall
einer Beschränkung der Sklaverei notfalls die Union
zu verlassen, begegnete Taylor für viele
zeitgenössische Beobachter überraschend eindeutig
mit der Bekräftigung seines Willens, einer solchen
Abspaltung energisch mit Waffengewalt zu begegnen.
Neben der Kalifornien-Frage musste sich Taylor mit
einer Korruptions-Affäre beschäftigen, in die drei
Mitglieder seines Kabinetts verwickelt waren.
Außenpolitisch war die kurze Amtszeit von Taylor
weitgehend ereignislos. Als Erfolg konnte Taylor
sich zurechnen lassen, mit
Großbritannien, das
versucht hatte, in Nicaragua politischen Einfluss
geltend zu machen, einen Vertrag zu schließen, in
dem die USA und Großbritannien vereinbarten, auf
eine eventuelle Kolonisierung oder sonstige
Beherrschung der zentralamerikanischen Landbrücke zu
verzichten.
Bei einem Empfang am 4. Juli 1850 im Weißen Haus zog
sich Taylor eine wahrscheinlich durch den Genuss von
Eisbuttermilch, Rohgemüse und Kirschkuchen
verursachte Magen-Darm-Entzündung zu, an deren
Folgen er fünf Tage später in Washington starb.
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