Walentina Tereschkowa Lebenslauf
Walentina Tereschkowa war nicht nur die erste
Frau im Weltraum. Sie trug darüber hinaus
beinahe 20 Jahre lang den Titel „einzige Frau im
All“, bevor die zweite Kosmonautin Swetlana
Sawitzkaja
1982 dazukam.
Geboren wurde Tereschkowa am
6. März 1937 in Maslennikowo bei Tutajew im Oblast Jaroslawl im
heutigen Russland. Sie war die Tochter eines
Traktoristen, der im Zweiten Weltkrieg gefallen
war.
Nachdem Tereschkowa zunächst in einer
Autoreifen-Fabrik und dann in einer Spinnerei
gearbeitet hatte, nahm sie ein Technikstudium an
der Abendschule auf. Ihr Diplom bekam sie im
Jahr 1960. Darüber hinaus zeichnete Tereschkowa
sich in dieser Zeit durch ihre Vorliebe für das
Fallschirmspringen und die Bewunderung für Juri
Gagarin aus.
Nachdem sie ihr Technikstudium mit dem Diplom
abgeschlossen hatte, bewarb sich Walentina
Tereschkowa sich mehrfach für die Schule der
sowjetischen Raumfahrer. Die Aufnahmeprüfung
durfte sie im Jahr 1962 machen. Daran
anschließend begann die Ausbildung zur
Kosmonautin. Bereits im darauf folgenden Jahr
startete die Mission „Wostok 6“. Vom
sowjetischen Raumbahnhof Baikonur aus begann am
16. Juni 1963 Tereschkowas Raumflug.
Mit „Wostok 6“ wollte die UdSSR zum ersten Mal
eine Frau ins All befördern. Dies war jedoch
keine leicht zu lösende Aufgabe. Es gab
schlichtweg zu wenige weibliche
Weltraumpilotinnen. Aus diesem Grund wurde in
den Reihen passionierter Fallschirmspringerinnen
nach geeigneten Frauen gesucht. Neben
Tereschkowa kamen vier weitere Frauen in die
engere Auswahl für Mission. Von den fünf Frauen
bestand eine die theoretische Prüfung zur
Kosmonautin nicht. Eine weitere schied aufgrund
gesundheitlicher Probleme aus dem Programm aus.
Schließlich wurde Tereschkowa ausgewählt, um mit
der einsitzigen Rakete ins All zu starten. Als
Reservistinnen wurden Irina Solowjowa und
Walentina Ponomarjowa bestimmt. Während ihres
knapp dreitägigen Weltraum-Aufenthaltes
umrundete Tereschkowa knapp 48 Mal die Erde.
Nach ihrer Rückkehr zur Erde wurde die „erste
Frau im Weltall“ in Moskau zum Fliegerkosmonaut
der
Sowjetunion ernannt.
1964 nahm Tereschkowa dann ein Studium an der
Ingenieurakademie der sowjetischen
Luftstreitkräfte in Moskau auf. Zwei Jahre
später startete die politische Karriere der
Raumfahrerin. 1966 wurde sie in das höchste
Staatsorgan der Sowjetunion - den Obersten
Sowjet - berufen. Dort wurde Tereschkowa 1968
zur Vorsitzenden des Frauenkomitees der UdSSR
gewählt und war ab 1971 Teil des Zentralkomitees
der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Ab
1976 war Tereschkowa die Stellvertreterin des
Vorsitzenden der Kommission für Wissenschaft,
Kultur und Erziehung. Zwischen Mitte der 1990er
Jahre und 2004 war die ehemalige Raumfahrerin
die Leiterin am Russischen Zentrum für
internationale kulturelle und wissenschaftliche
Zusammenarbeit. Heute ist sie Abgeordnete im
Abgeordnetenhaus des Kreises Jaroslawl. Außerdem
machte Tereschkowa von sich Reden, als sie
bekanntgab, auch für eine Marsmission „ohne
Wiederkehr“ bereit zu sein. 2014 war sie
außerdem einer der Träger der olympischen Fahne
im russischen Sotschi.
Walentina Tereschkowa privat
Die Kosmonautin ist seit 1963 mit ihrem Kollegen
Andrijan Nikolajew verheiratet. Das Paar hat
eine Tochter, die
1964 zur Welt kam.