Hugo Egon Balder Lebenslauf
Der in den 1980er Jahren als
launig-frecher, oft grenzwertiger, aber
nie wirklich zynischer Protagonist
humorbestimmter Formate mit leichtem
Schmuddel-Touch dem Publikum zum Begriff
gewordene Hugo Egon Balder kam am
22. März 1950 im US-Sektor
von Berlin zur Welt.
Sein Geburtsstadtteil war das zum Bezirk
Schöneberg gehörende Friedenau. Hier
wuchs Balder als Sohn des
Textilkaufmanns Egon Friedrich Balder
und dessen Frau Gerda auf. Die Mutter
war
Jüdin und in erster Ehe mit Walter
Leyerson, dem Vater von Balders
Halbbruder Peter, verheiratet gewesen.
Leyerson wurde von den Nazis im KZ
Auschwitz ermordet. Gerda und Peter
Leyerson überlebten Verfolgung und
KZ-Gefangenschaft in Theresienstadt. Der
mit der Familie Leyerson befreundete
Egon Balder heiratete die Witwe in der
unmittelbaren Nachkriegszeit. Über die
tragische Geschichte seiner Familie in
der Nazi-Zeit wusste Hugo Egon Balder
viel Jahre nichts. Anfang 2015 hat er in
einer bewegenden ZDF-Dokumentation über
diesen Abschnitt im Leben seiner Mutter
berichtet.
Der musikalisch kleine Balder, der
ursprünglich „Egon Hugo“ und nicht „Hugo
Egon“ hieß, erhielt früh Klavier- und
Schlagzeugunterricht. Seine Schülerband,
die „Earls“, bei der er als Schlagzeuger
spielte, fusionierte 1967 mit den
„Gents“ zur Band „Birth Control“.
Bereits ein Jahr später verließ
Gründungsmitglied Balder die Band, die
bald darauf zu einer der wichtigsten
Krautrock-Gruppen wurde.
Nach dem Abitur
1968 begann Balder ein
Grafik- und Kunststudium, das er aber
rasch abbrach. Es folgten drei Jahre
Schauspielunterricht in Berlin bei der
Schauspiellehrerin Else Bongers, die vor
ihm unter anderem Hildegard Knef und
Götz George unterrichtet hatte. Ab 1973
arbeitete Balder als Schauspieler auf
verschiedenen Theaterbühnen. Dabei
setzte er insbesondere auf seine
komödiantische Begabung, die er von 1985
bis 1988 in Düsseldorf als
Ensemble-Mitglied des „Kom(m)ödchens“
weiter entwickeln konnte.
1984 hatte er mit der
Wessie-Cover-Version des
DDR-Mitklatsch-Schlagers „Erna kommt“
eine Hitparaden-Erfolg. Multi-Talent
Balder machte sich ab Mitte der 1980er
Jahre aber vor allem als
Radio- und TV-Moderator einen Namen.
Endgültig zum TV-Star wurde er durch die
Moderation der RTL-Comedy-Spielshow
„Alles Nichts Oder?“ (1988 - 1992,
Co-Moderatorin Hella von Sinnen) und die
vom selben Sender von 1990 bis
1993
ausgestrahlte erste deutsche
Erotik-Spielshow „Tutti Frutti“. Von
2003 bis
2011 konnte Balder mit der von
ihm entwickelten und moderierten
Sat.1-Comedian-Raterunden-Show „Genial
daneben - Die Comedy Arena“ an diese
Vor-der-Kamera-Erfolge anknüpfen.
Erfolgreich war auch die von ihm 2003
bis 2009 präsentierte
Sat.1-Musik-Ranking-Show „Die
Hitgiganten“
Hinter der Kamera war Balder in den
1990er Jahren als Produzent der
RTL-Shows „April, April“ oder „Samstag
Nacht“ einer der wichtigen Macher im
TV-Unterhaltungssegment geworden.
Hugo Egon Balder hat immer wieder
Ausflüge in andere Formate gemacht.
Neben Gastrollen in TV-Krimis und
-Comedy-Serien gehörten auch
Plattenaufnahmen dazu. Für die 1998
gedrehte Kino-Komödie „Silvias Bauch“
zeichnete er als Regisseur
verantwortlich.
2015 machte Balder Schlagzeilen, weil er
für Tele 5 in seiner Hamburger
St.-Pauli-Kneipe die alkohollastige
Talk-Show-Reihe „Der Klügere kippt nach“
initiiert hatte.
Balder, Vater eines Sohnes und einer
Tochter, hat viermal geheiratet und
wurde viermal geschieden.
Autogramm Hugo Egon Balder
Autogrammadresse
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