Henry Ford Lebenslauf
Henry Ford wurde 1863 in Wayne
County geboren und absolvierte dort die Volksschule.
Schon sehr früh wurde ihm klar, dass die Technik
seine wahre Passion war. So war es auch nicht
verwunderlich, dass er als 15-jähriger seinen ersten
Verbrennungsmotor baute. Nur ein Jahr später – mit
16 Jahren – machte Henry eine Ausbildung zum
Maschinisten in Detroit. 1888 heiratete Ford seine
Liebe Clara Bryant und lebte mit ihr auf einer Farm
in Dearborn, die den Eltern von Ford gehörte. Das
Ehepaar Ford bekam einen Sohn – mit dem Namen Edsel
Bryant. 1891 nahm Ford eine Anstellung als Ingenieur
an - bei der Firma Edison Illuminating Company. 1896
präsentierte Ford sein erstes Fahrzeug. Drei Jahre
später (1899) gründete er mit weiteren Investoren
die Detroit Automobile Company. Damals fuhren die
firmeneigenen Autos gegen andere Fahrzeuge richtige
Rennen – so wollte Ford deren Überlegenheit
demonstrieren. Trotzdem:
im Jahre 1901 war das
gerade gegründete Unternehmen schon wieder bankrott
und pleite!
Gründung der Ford Motor Company
1902 sammelte
Ford
neues Kapital zusammen: rund 28.000 Dollar – damit
gründete er die Ford Motor Company. Henry Ford hatte
die erfolgreiche Idee, das Fahrzeug „Tin Lizzy“
(T-Modell) zu bauen. Da das Unternehmen Ford als
eines der ersten die Fließbandproduktion einführte,
konnte der Autohersteller ganz andere Preise an
seine Kunden weitergeben. Das machte ihn und sein
Unternehmen so erfolgreich. Auch das T-Modell war
weiterhin gefragt – es verkaufte sich bis 1927 über
15 Millionen Male. Einerseits setzte sich Henry Ford
dafür ein, dass möglichst viele Menschen sich das
Autofahren leisten konnten – andererseits galt
innerhalb der Firma das Verbot, eine Gewerkschaft
oder ähnliches zu gründen! Hier zeigte Henry Ford
keinerlei Verständnis für die Belange seiner
Mitarbeiter.
Henry Ford wurde zu einem Zeitungsunternehmer
Während sich Sohn Edsel um die aktuellen
Unternehmensbelange kümmerte, zog sich Henry Ford
aus dem aktuellen Geschäft zurück. Er widmete sich
der Herausgabe des „Dearborn Independent“ – das
Zeitungsunternehmen hatte er im Jahre 1919 gekauft.
In den folgenden acht Jahren verbreitete das Blatt
antisemitische Artikel. U.a. wurden hier vier Bände
veröffentlicht – unter dem Titel: „Der
internationale Jude – Das Weltproblem“. Diese
verurteilten Pogrome und Gewalt gegen Juden –
andererseits war dort gleichzeitig zu lesen, dass
viele dieser „Vorfälle“ von Juden selbst zu
verantworten wären. Sie waren nicht selbst von Ford
verfasst worden – als Verleger musste er allerdings
sein Einverständnis zur Veröffentlichung geben. 1927
wurde der „Dearborn Independent“ von Ford
geschlossen. Er widerrief später die verschiedensten
Artikel – wie z.B. den „Internationalen Juden“. Im
Januar 1942 schrieb Ford einen öffentlichen Brief,
in dem er den Hass gegen Juden anprangerte und seine
Hoffnung äußerte, dass diese anti-semitische Hetze
endlich aufhören würde. Seine Aufrichtigkeit wurde
damals (und selbst heute) von den verschiedensten
Menschen in Frage gestellt. Ford pflegte während des
Dritten Reiches enge Kontakte zu Verantwortlichen
und unterstützte z.B. die Rüstungsindustrie der
Deutschen. So entstand u.a. ein Werk in Berlin, in
dem ausschließlich Wehrmachtsfahrzeuge gebaut
wurden. Als Dank für sein Engagement soll während
dieser Zeit sogar ein Bild von ihm in der
Hauptzentrale der NSDAP München gehangen haben – zu
dem bekam Ford 1938 das Großkreuz des Deutschen
Adlerordens (höchste Auszeichnung für Ausländer
während des Deutschen Reichs). Im Jahre 1943 starb
der Sohn von Henry Ford – mit gerade einmal 49
Jahren. Kurzerhand übernahm er die Präsidentschaft
seines Unternehmens und führte dieses Amt für zwei
Jahre weiter – bis 1945. Henry Ford verstarb 1947 im
Alter von 83 Jahren.