Frida Kahlo Lebenslauf
Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo zählt
zu den prägendsten Malerinnen des 20.
Jahrhunderts, und das nicht nur für
Lateinamerika. Geboren am
6. Juli 1907 in
Mexiko-Stadt als Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón, erkrankte sie als Kind an Polio, wovon
sie eine leichte Gehbehinderung zurückbehielt.
Ihr Vater, Wilhelm (später Guillermo) Kahlo, war
aus Deutschland eingewandert und hatte sich
in
Mexiko niedergelassen. Frida (das „E“ ließ die
Malerin später fort) war seine erklärte
Lieblingstochter, die er früh an seinem Hobby,
der Fotografie, teilhaben ließ.
Ein schwerer Unfall im Alter von 18 Jahren
zerstörte Fridas Plan, Medizin zu studieren. In
der langen Zeit der Rekonvaleszenz begann Frida
Kahlo zu malen. Die schmerzhaften Korsetts und
die beengenden Apparaturen, die ihr ein
weitgehend normales Leben ermöglichen sollten,
wurden zu einem festen Bestandteil der Bilder
der jungen Künstlerin. Ihre körperliche und
psychische Leidensgeschichte verarbeitete sie
fortan in ihren Bildern.
Kahlo war leidenschaftliche Mexikanerin, weshalb
sie ihr Geburtsjahr auch ein Jahr
zurückverlegte: ins Jahr der
mexikanischen
Revolution 1910. Kahlo malte sich immer wieder
selbst – erhalten sind über 50 Selbstporträts –
und dabei vorzugsweise mit der Frisur und in den
satten Farben der Tracht der Oaxaca.
Möglicherweise ebenso prägend wie das Trauma des
Unfalls und seiner nie zu überwindenden Folgen
war Kahlos Hochzeit mit dem revolutionären Maler
Diego Rivera. Dieser war bereits berühmt und
erfolgreich; ein Ungleichgewicht in der
Beziehung, die sich ebenfalls in Kahlos Bildern
wiederfindet. Die gegenseitige Bewunderung
sollte die sonst wenig glückliche Beziehung
stärken und ihr über die schlimmsten Krisen
hinweghelfen. Nach zehn Jahren Ehe, in denen
beide die Kommunistische Partei Mexikos aufgrund
unvereinbarer Vorstellungen von Revolution und
Kommunismus verlassen mussten, ließ sie sich von
Rivera scheiden, heiratete ihn im darauf
folgenden Jahr jedoch erneut. Hinweise auf ihr
seelisches Leid, nicht zuletzt durch die Untreue
Riveras hervorgerufen, brachte Kahlo in
zahlreichen ihrer Werke unter, wobei sie häufig
Darstellungen der von ihr tatsächlich gehaltenen
Tiere nutzte.
Frida Kahlos Begeisterung für den Kommunismus
erstreckte sich auch auf deren Vertreter. Sie
und Rivera förderten Leo Trotzki und
finanzierten ihm ein Haus in Mexiko. Beziehungen
bestanden auch zu Jacqueline Lamba und ihrem
Mann, André Breton, sowie zu Künstlerinnen und
Künstlern. Der junge Heinz Berggruen, der eine
Ausstellung von Rivera in San Francisco
vorbereitete und später als Kunstsammler berühmt
werden sollte, zählte ebenso zu diesem Kreis
ihrer Liebhaber wie der ungarisch-amerikanische
Fotograf Nickolas Muray oder die mexikanische
Sängerin Chavela Vargas. Nach Trotzkis Tod
verehrte Frida Kahlo dessen
politischen Erzfeind
Josef Stalin.
Wie ihr Mann unterrichtete Kahlo an der
Kunstschule La Esmeralda genannten Kunstschule,
die bereits 1927 gegründet worden war, jedoch
erst 1943, unter anderem mit Kahla und Rivera
als Dozenten, einen geordneten Lehrbetrieb
aufnahm.
Obwohl bereits international beachtet, hatte
Kahlo in Mexiko
erst im Jahre 1953 ihre erste
Einzelausstellung. Ihre körperlichen Beschwerden
hatten damals bereits ein Ausmaß erreicht, die
sie nahezu völlig ans Bett fesselten, von dem
aus sie auch der Eröffnung der Ausstellung
beiwohnte.
Am 13. Juli 1954 starb Frida Kahlo. Offizielle
Todesursache ist eine Lungenembolie; da Diego
Rivera jedoch eine Obduktion verhinderte, halten
sich bis heute Spekulationen, dass Kahlo ihrem
Leben selbst ein Ende gesetzt haben könnte.
Frida Kahlos Leben und Werk sind nicht
voneinander zu trennen. Ihr werden weiterhin
Ausstellungen gewidmet, man schreibt ihre
Biografie neu und verfilmt, vertont und
inszeniert ihre Lebensgeschichte. Das
Frida-Kahlo-Museum befindet sich in ihrem
Elternhaus, der Casa Azul im Süden von
Mexiko-Stadt.
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