Biografie Franz Grillparzer Lebenslauf
Franz Grillparzer
gilt als einer der bedeutendsten österreichischen
Dichter und Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Viele
seiner Werke wurden aber erst nach 1945 wiederentdeckt
und verlegt oder uraufgeführt.
Lebensstationen
Franz Grillparzer wurde am
15. Januar 1791 als Sohn
eines Rechtsanwalts in Wien geboren. Er studierte Jura
und strebte danach eine Beamtenkarriere an. Diese führte
ihn 1821 als Sekretär ins
Finanzministerium, wo er 1832
zum Archivdirektor der Hofkammer aufstieg. Grillparzers
Jugendjahre wurden von der Französischen Revolution, der
Napoleonischen Zeit und den Reformen des Josephinismus
geprägt. Er bewunderte die klassische Literatur und den
Sturm und Drang, lehnte aber gleichzeitig eine
Aufklärung ab, die die Werte des alten Österreichs
missachte.
Grillparzer starb am
21. Januar 1872 in
Wien.
Die frühen dramatischen Werke Grillparzers standen unter
dem Einfluss der Romantik. So auch sein äußerst
erfolgreiches Erstlingswerk „Die Ahnfrau“ von 1817. In
der Folgezeit emanzipierte sich Grillparzer aber von der
Romantik und nahm Elemente der Aufklärung und des Sturm
und Drang in seine Werke auf. Das Drama „Sappho“ (1819)
betonte das allgemein Menschliche, allerdings mit einer
konservativen Note. Der Mensch erscheint als an seine
Verhältnisse und seine Pflichten gebunden, überschreitet
er sie, setzt er sich zerstörerischen Mächten aus. Die
menschlichen Leidenschaften betrachtete Grillparzer in
seinen Werken aber keineswegs als überwiegend
destruktiv, vielmehr entfalten sie auch ungeahnte edle
Kräfte. Das gilt für allem für die Liebe, der sich das
Drama „Des Meeres und der Liebe Wellen“ (1840) widmet.
Für den Höhepunkt von Grillparzers Popularität sorgte
seine Trilogie „Das Goldene Vlies“, die 1821 am Wiener
Hofburgtheater aufgeführt wurde. Obwohl noch vier
weitere Dramen Grillparzers an der Hofburg zur
Aufführung kamen, war sein Stern in den 1830er Jahren im
Sinken begriffen. Die Veröffentlichung seines lyrischen
Werks wurde von der Zensur behindert. Währenddessen
prangerte die liberale Kritik Grillparzers Werke als
veraltet, monarchistisch und zu unterwürfig an. Erst mit
der Berufung in die kaiserliche Akademie der
Wissenschaften 1847 trat Grillparzer wieder verstärkt an
die Öffentlichkeit. Es folgten die Dramen „Libussa“,
„Die Jüdin von Toledo“, „Ein Bruderzwist in Habsburg“
sowie die Erzählungen „Das Kloster bei Sendomir“ und
„Der arme Spielmann“, die ihm neuen Ruhm einbrachten.
Grillparzer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, es wurde
ihm die Ehrendoktorwürde der Leipziger Universität
verliehen, er wurde zum Mitglied des österreichischen
Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt und schließlich zum
Ehrenbürger von Wien.
Ehrungen
Im Wiener Volksgarten wurde Grillparzer unmittelbar nach
seinem Tod ein Denkmal gesetzt. Von 1954 bis zur
Euro-Einführung war Grillparzers Konterfei auf der
100-Schilling-Banknote zu sehen. Zu Ehren des
Schriftstellers wird bis heute in der Literatur der
Franz-Grillparzer-Preis vergeben.
Franz Grillparzer
Seiten, Steckbrief etc.