Eva Braun Lebenslauf
Eva Braun war die langjährige Geliebte und
40-Stunden-Ehefrau von
Adolf Hitler. Ob das in der Öffentlichkeit
häufig gezeichnete Bild des unbedarften und devoten
Anhängsels von Hitler tatsächlich der Wahrheit
entsprach, konnte wegen der lückenhaften Quellenlage nie
eindeutig geklärt werden.
Eva Anna Paula Braun wurde am
6. Februar 1912 in München geboren. Ihr Vater
war der Berufsschul-lehrer Friedrich Braun (1879-1964),
ihre Mutter Franziska Braun geb. Kranburger (1885-1976)
hatte vor ihrer Heirat als Näherin gearbeitet. Eva Braun
hatte zwei Schwestern: Ilse (1909-1979) und Margarethe „Gretl“
(1915-1987). Die Eltern hatten sich 1921 scheiden
lassen, sind aber ein Jahr später,
wahrscheinlich aus
finanziellen Gründen, erneut die Ehe eingegangen. Eva
Braun besuchte ein katholisches Lyzeum in München. 1928
folgte eine einjährige haushalts- und
buchführungsfachliche Ausbildung an einer Klosterschule
in der niederbayerischen Kleinstadt Simbach am Inn.
Danach arbeitete sie zunächst als Sprechstundenhilfe und
dann im Fotolabor bei Hitlers Leibfotografen Heinrich
Hoffmann (1885-1957) in der unweit der
NSDAP-Hauptgeschäftsstelle gelegenen Amalienstraße in
München. Es dürfte wahrscheinlich sein, dass der damals
40-jährige Hitler hier 1929 die 17-jährige, blonde Eva
Braun kennen gelernt hatte. Wie weit dieser frühe
Kontakt ging, blieb ungeklärt. Damals hatte Hitler eine
Beziehung zu seiner Nichte Angela Maria „Geli“ Raubal (
1908-1931).
Nach dem Suizid Geli Raubals am
18. September 1931 wurde
von Hitler offensichtlich der Kontakt zu Eva Braun
forciert. 1932 und 1935 versuchte sich Eva Braun
tatsächlich oder vorgetäuscht das Leben zu nehmen.
Möglicherweise wollte sie Hitler durch diese
Suizid-Versuche emotional näher an sich binden. Hitler
vermied offiziell mit Frauenbeziehungen in Zusammenhang
gebracht zu werden, um seine mutmaßliche psychologische
Wirkung als lediger und damit für jede Frau theoretisch
erreichbarer Charismatiker nicht zu gefährden.
Dementsprechend wurde Eva Braun weitgehend aus dem
öffentlichen Leben Hitlers verbannt.
1935 schenkte der
1933 zum deutschen Reichskanzler ernannte Diktator
seiner Geliebten ein Haus in München, wo Hitler sie
regelmäßig traf.
Ab 1936 hatte Eva Braun eigene Räume in Hitlers
bayerischer Residenz Berghof auf dem Obersalzberg.
Nur
Hitlers engste Entourage wusste von der Beziehung
zwischen „Führer“ und der als „Privatsekretärin“
geführten Eva Braun. Dennoch wurde sie 1939 in einer
US-amerikanischen Pressemeldung im Magazin „Time“ als
mögliche Mätresse Hitlers erwähnt.
Erst als Eva Brauns Schwester „Gretl“ 1944 den
SS-Verbindungsoffizier auf dem Obersalzberg Hermann
Fegelein (1906-1945) geheiratet hatte, erhielt Eva Braun
als Schwägerin von Fegelein auch offiziell Zutritt zum
privaten Kreis um Hitler. Inoffiziell dagegen nahm sie
bereits ab 1936 selbstbewusst die Stellung der Hausfrau
auf dem Obersalzberg ein und vertrieb sich die Zeit in
Hitlers Abwesenheit mit Sport, Filmen und
Gesellschaften. 1938 bedachte sie Hitler in seinem
damaligen Testament und benannte sie als erste
Vermächtnisnehmerin mit einer lebenslangen Rente.
Das Verhältnis von Eva Braun zu Hitler war weder
durchgehend harmonisch noch durch durchgängige
Unterwerfung Eva Brauns unter den Willen des „Führers“
geprägt. So widersprach sie der Anordnung Hitlers, der
im Führerbunker unter der Berliner Reichskanzlei die
Endphase des Zweiten Weltkriegs und seines Nazi-Reiches
erlebte, in relativer Sicherheit auf dem Obersalzberg zu
bleiben. Ende März oder Anfang April 1945 traf sie mit
ihren beiden Terrier-Hunden Negus und Stasi in der
Reichskanzlei ein und weigerte sich, Hitler zu
verlassen.
In der Nacht vom 28. Auf den 29. April heiratete Hitler
seine Geliebte. Am 30. April 1945 begingen Hitler und
seine Frau gemeinsam Suizid. Eva Hitler starb durch
Gift. Ihre Leiche wurde verbrannt.