Anton Schlecker Lebenslauf
Anton Schlecker wurde am
28. Oktober 1944 in behütete Verhältnisse hinein
geboren. Sein Vater war Großmetzger und Inhaber einer
Fleischwarenfabrik. Anton Schlecker stieg zunächst in
die Fußstapfen des Vaters, war 1965 mit nur 21 Jahren
der „jüngste Metzgermeister der Bundesrepublik“ und
arbeitete zunächst im väterlichen Unternehmen.
Doch schon zu dieser Zeit ging der ehrgeizige,
junge Mann eigene Wege und versuchte sich an
Ideen. Das
von ihm in seiner Heimatstadt gegründete SB-Warenhaus
erwies sich als neuen gewinnträchtige Geschäftsidee, so dass
Schlecker weitere Filialen gründete und sein Unternehmen
ausweitete.
Als Anfang der 1979er Jahre in Deutschland die
Preisbindung für Drogerieartikel fiel, nutzte er die
Gunst der Stunde und legte mit der Errichtung seines
ersten Drogeriemarktes in Kirchheim unter Teck den
Grundstein für die Drogerie-Kette seines Namens.
Auch hier zeigte sich, das Anton Schlecker die richtige
Nase gehabt hatte. Niedrigpreismärkte waren noch relativ
neu und daher nicht weit verbreitet. Die Kundschaft
reagierte positiv auf das neue Angebot und so wurde ein
Markt nach dem anderen eröffnet. Im Jahre 1987 hatte die
Anzahl der Schlecker-Märkte die Marke von Eintausend
erreicht.
Anton Schlecker suchte auch international nach
Absatzmärkten und fand sie in Österreich, den
Niederlanden und in
Spanien, so dass in diesen Ländern
Tochtergesellschaften entstanden. Er gehörte nach dem
Fall der
Berliner Mauer zu den ersten Unternehmern, die
die Märkte in den neuen Bundesländern erschlossen.
Sowohl seine Ehefrau Christina als auch seinen beiden
1971 und 1973 geborenen Kinder Lars und Meike waren im
Konzern in leitenden Positionen tätig.
Anton Schlecker geriet
1987 in die Schlagzeilen, als seine Kinder
entführt wurden. Schlecker zahlte das von den
Kidnappern geforderte Lösegeld. Ein Jahr später
machte er mit seiner
Unternehmenspolitik
Negativ-Schlagzeilen. Grund war seine Verurteilung zu
einer Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie einer
Geldstrafe von immerhin 1 Million Euro, weil er die
Beschäftigten entgegen seiner Behauptungen unter Tarif
bezahlt hatte. Trotz der immer wieder lauter werdenden
Kritik, auch in den nachfolgenden Jahren, schien
Schlecker nichts aufhalten zu können. Zeitweise betrug
sein Anteil am deutschen Drogeriemarkt über 70 Prozent.
Neben den bereits genannten Ländern gehörten nun auch
Märkte in Frankreich, Italien, Portugal, Dänemark,
Belgien, Luxemburg, Tschechien und Polen zum
Unternehmen.
Doch irgendwann hatten die Mitwettbewerber am
Markt endgültig aufgeholt. 2011 muss das
Unternehmen zugeben, dass seit Jahren keine
Gewinne mehr erwirtschaftet wurden. Im gleichen
Jahr war von immensen Liquiditätsproblemen die
Rede. Es wurde jedoch keine Insolvenz
angemeldet. Anton Schlecker gibt selbst an, sich
nach einer erfolgreichen Sanierung aus dem
Unternehmen zurückziehen zu wollen.