Alberto Giacometti Lebenslauf
Er gehört zu den herausragenden
Schweizer Bildhauern, Malern und
Zeichnern des 20. Jahrhunderts. Bevor er
seinen absolut unverwechselbaren eigenen
Stil kreierte, war er inspiriert von den
Surrealisten sowie der Kunst der
Naturvölker. Bekannt wurde er durch
seine bronzenen Konstruktionsfiguren mit
den extrem langen Extremitäten - Alberto
Giacometti.
Giacometti wurde am
10. Oktober 1901 in Stampa,
Graubünden, in der Schweiz geboren. Der
kleine
Alberto war das älteste von vier
Kindern. Sein Vater war der
neoimpressionistischer Maler Giovanni
Giacometti, seine Mutter Annetta
Giacometti-Stampa. Schon mit 12 Jahren
malte der Junge sein erstes Ölgemälde
und mit 13 Jahren entstanden seine
ersten Plastillin-Skulpturen. Er brach
seine Schulausbildung vor der Matura ab,
als er sich endgültig entschieden hatte,
Künstler zu werden. Mit 18 Jahren begann
er Kunst zu studieren - an der „École
des Beaux-Arts“ sowie an der „École des
Arts Industriels“ in Genf und trat
1920
eine zweijährige Studienreise durch
Italien an. Den Anfang machte ein Besuch
auf der Biennale in Venedig, wohin er
seinen Vater begleitete, der Mitglied
der dortigen Eidgenössischen
Kunstkommission war.
Von 1922 bis 1925 hielt er sich zu
Studienzwecken in
Paris auf. Er besuchte
dort die Bildhauerklasse von Antoine
Bourdelle an der „Académie de la Grande
Chaumière“.1925 bezog er zusammen mit
seinem Bruder Diego ein eigenes Atelier
in Paris. Dort entwickelte er sein
Können vor allem durch das Studium der
postkubistischen Bildhauerei weiter.
Seine Arbeiten wurden fortan
großzügiger, plastischer und räumlicher.
Und auch die Beschäftigung mit der
plastischen Kunst der Naturvölker floss
in seinen künftigen Stil ein.
Ab 1926 entstanden die ersten „Plates“,
wie die scheibenflachen, glatten Figuren
aus dünnem Marmor oder Gips genannt
wurden, mit denen Giacometti auch die
französischen Surrealisten auf sich
aufmerksam machte. Bis in die Mitte der
1930er Jahre schloss er sich dieser
Kunstströmung an, danach kam es zum
Bruch. In der zweiten Hälfte der 1930er
Jahre konzentrierte sich Giacometti
verstärkt auf Kopfstudien. Dabei wurden
seine Figuren kleiner und kleiner -
manchmal waren sie nur zentimetergroß.
Außerdem beschäftigte er sich verstärkt
mit der Malerei. Ihren Lebensunterhalt
verdienten sich die
Giacometti-Brüder in dieser Zeit mit
Lampen- und Möbel-Entwürfen für den
Innendekorateur Jean-Michel Frank in
Paris.
Die Zeit des Zweiten Weltkriegs
verbrachte Alberto Giacometti in seiner
Heimat, der neutralen Schweiz. Und zwar
in Genf. Nach dem Krieg kehrt er jedoch
nach Paris zurück. Hier entstanden nun
jene Figuren, für die er weltweit
berühmt wurde: die dünnen, schwerelosen
in die Länge gezogenen Figuren aus
Bronze, die jeweils auf einem kompakten
Unterbau stehen.
1948 fand in New York
die erste Einzelausstellung seiner
stab-dünnen Plastiken statt und wurde zu
einem außerordentlichen Erfolg, der dem
Künstler den internationalen Durchbruch
brachte. Vermehrt widmet er sich nun
auch wieder seinem malerischen Werk. Es
entstanden zahlreiche Lithografien -
Bildnisse seiner Familie, seiner
Freunde, aber auch Stillleben sowie
Atelier- und Landschaftsbilder. Sein
Thema blieb bis zum Ende das
Spannungsverhältnis zwischen schlanker
Gestalt und Fläche bzw. Raum. 1965 wurde
die Alberto-Giacometti-Stiftung
gegründet. Der Künstler starb im Januar
1966 in Chur in der Schweiz.
Alberto Giacometti Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.