Die DDR-Mode der 80er Jahre
Waren es in den
70er Jahre
die studentischen Unruhen und die
Hippie-Bewegung, deren Einflüsse sich auch
maßgeblich auf die private Textilgestaltung
in
der DDR auswirkten, so waren es in den 80er
Jahren zunehmend auch die amerikanischen
Fernsehserien. Allen voran „Dallas“ und „Denver
Clan“. Diese Serien wurden zwar nicht im
DDR-Fernsehen ausgestrahlt, dennoch
kannte man
sie und verpasste kaum eine Folge. Im Westen,
genauso wie im Osten Deutschlands war die Welt
der reichen, immer gut gekleideten Menschen ein
Straßenfeger. Deren Probleme lagen weit ab vom
real-sozialistischen Geschehen im Alltag. Gerade
deswegen stellten diese Serien für die Menschen
in der DDR eine verträumte Alternative zu der
Realität dar, der sie nur allzu gern entflohen.
Was sie auf dem Bildschirm sahen, war in seiner
Unerreichbarkeit so anziehend, dass es gerade
wegen der Wirklichkeits-Ferne viele Sehnsüchte
entfachte. Das war in Westdeutschland ähnlich,
mit dem einen Unterschied, dass die Menschen
dort, wenn sie mit dem nötigen Kleingeld
ausgestattet waren, Amerika bereisen konnten.
Die DDR-Bürger hingegen kamen über das
sozialistische Ausland nicht hinaus. Das machte
die Serien noch spannender.
Wie von selbst schlich sich die Mode der
Serienfiguren, vor allem die Kostüme der
weiblichen Darsteller in den sozialistischen
Alltag ein. Für den bedurfte es schon immer
eines starken Charakters, eines breiten Kreuzes
und breiter Schultern. Nun waren diese modisch
topaktuell geworden, wenn auch nicht durch eine
staatliche Verordnung.
Der DDR blieb nichts anderes übrig, als sich in
einer neuen Offenheit zu versuchen. Zunächst
wurde das Tabu-Thema Jeans enttabuisiert, was
nicht automatisch eine entsprechende
Warendeckung nach sich zog. Aber das Tragen
dieser Hosen war kein Stein des Anstoßes mehr.
Wenn man auch nicht über alle internationalen
Trends informiert wurde, so erfuhren Frau und
Mann doch aus dem befreundeten, östlichen
Ausland manches, was in der großen Modewelt en
vogue war.
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