Länderinfo Barbados Geschichte
Barbados ist eine kleine Inselrepublik in der Karibik. Das Land hat nur wenige
Rohstoffe und war lange Zeit durch seine Zuckerrohrexporte wirtschaftlich
erfolgreich. Doch nach dem Zusammenbruch des globalen Zuckerhandels verarmte die
Insel und geriet ins Abseits. Eine erfolgreiche Politik hat die Insel aber
gerettet. Heute gehört Barbados zu den erfolgreichen und stabilen Republiken in
der Karibik.
FrühzeitBarbados lag im Einzugsbereich der frühen amerindischen Kulturen. Um 350 n. Chr.
wanderten die ersten Arawak-Stämme auf die Insel ein, deren Heimat auf dem
südamerikanischen Kontinent lag. Sie besiedelten in einer ersten Welle die
gesamte Karibik, später stießen erneut Taino, ein ebenfalls zu den Arawak
gehörender Stamm, nach Barbados vor. Im 13. Jahrhundert folgten die Kariben, ein
kriegerischer Stamm mit einer höheren politischen Organisation. Die Kariben
vertrieben die Arawak von vielen Inseln. Auf Barbados lebten beide Stämme im 15.
Jahrhundert jedoch noch nebeneinander.
Neuzeit1536 erreichte der Portugiese Pedro Campos die Insel. Da sie nur wenig von
Interesse für die Portugiesen war, reklamierte er sie für Portugal, ohne jedoch
eine Siedlung zu bauen. Die Einheimischen wurden als Sklaven auf andere Inseln
bzw. das Festland verbracht. Der Einfluss der Portugiesen war enorm. Bereits
1541 findet sich in portugiesischen Berichten, dass die Insel verlassen ist. Die
einheimische Bevölkerung wurde vollständig ausgerottet. 1625 einigten sich
Portugal und England darauf, die Insel England zu überlassen. 1627 wurde eine
erste Siedlung gebaut. Die Insel wurde von einem englischen Adligen an die
Siedler verpachtet. 1639 wurde ein erstes Parlament errichtet, das den Siedlern
Mitsprache bei der Verwaltung gewährte. 1652 folgte eine „Verfassung“. Wegen
mangelnder Rohstoffe bauten die Siedler Zuckerrohr an, da Europa vollständig auf
den Import von Zucker angewiesen war. Die Siedler holten dafür Sklaven aus
Afrika auf die Insel.
1807 wurde der Sklavenhandel verboten. 1816 kam es zum
Aufstand von 20000 Sklaven auf Barbados, der aber keine Folgen hatte. 1833 wurde
die Sklaverei abgeschafft (auf Barbados wurde dies
1838 umgesetzt). Die
freigelassenen Sklaven wurden zum sozialen Problem. Viele verließen das Land.
Das Land sah sich aber nun neuen Problemen ausgesetzt. Denn mit der Erfindung
der Zuckergewinnung aus der Zuckerrübe war Europa unabhängig von den
Zuckerrohrplantagen in Übersee geworden. Barbados suchte nach neuen
Möglichkeiten. 1884 beantragte die Insel die Aufnahme in die Kanadische
Konföderation, dem nicht stattgegeben wurde. Zudem wuchs die Unzufriedenheit der
Bevölkerung über die britische Kolonialpolitik zunehmend. 1949 wurde der
Einfluss der Plantagenbesitzer beschnitten. Großbritannien sicherte den Weg in
die Unabhängigkeit zu. Die ersten Wahlen wurden
1958 abgehalten, aus denen Sir
Grantley Adams siegreich als Premierminister hervorging. Im selben Jahr wurde
Barbados unabhängig, indem es der Westindischen Föderation beitrat. 1962
zerbrach die Föderation jedoch und das Land fiel unter britische Kontrolle
zurück.
Moderne1966 wurde die Unabhängigkeit bei einer Konferenz mit Großbritannien
beschlossen. Noch im selben Jahr wurde die Insel autonome Republik mit Errol
Barrow als Premierminister. Er regierte bis 1976, als seine Partei wegen der
einbrechenden Konjunktur abgewählt wurde. Er übernahm das Amt des
Premierministers aber erneut in 1986. Sein Nachfolger in 1976 regierte sehr
konservativ, führte Wirtschaftsreformen durch und brachte das Land wieder auf
Erfolgskurs. Barbados stellte sich als sehr stabile Demokratie heraus, was vor
allem auf die sehr konservativen Regierungen zurückzuführen ist. Die
Entwicklungen während der Kolonialzeit hinterließen nur geringe soziale
Probleme. Viele verarmte Weiße und ehemalige Sklaven hatten Barbados bereits
verlassen, so dass sich niemals eine unzufriedene Arbeiterschicht entwickeln
konnte. Der in den Achtziger Jahren sich entwickelnde Tourismus bescherte vielen
Einwohnern ein Einkommen. Barbados ist ebenfalls eine der Steueroasen in der
Karibik, allerdings mit hervorragendem Ruf.