Die Lotus Geschichte

Der englische Automobil-Hersteller Lotus hat seinen Sitz in Norwich, im britischen Norfolk. Die Firma zählt zu den Ikonen in der Automobilbranche. Als Firmengründer gilt der Unternehmer Colin Chapman, der sich ab 1947 darin versuchte, anhand des Austin 7 Sonderanfertigungen für die Automobilbranche zu liefern. Auf der Grundlage der gewonnen Erkenntnisse, baute Colin Chapman ein Jahr später sein erstes Auto. Die Firma Lotus wurde im Jahre 1952 gegründet, zunächst unter der Bezeichnung Lotus Engineering. Im Jahre 1959 wurden die Unternehmensbereiche in Lotus Components und Lotus Cars gesplittet.
Das erste Fahrzeug des Herstellers war der Lotus 6. Der Wagen kam in einer sehr geringen Stückzahl von etwa einhundert Fahrzeugen auf den Markt und wurde als Bausatz vertrieben. Der Wagen begründete den Erfolg von Lotus im Rennsport. Es konnten mit dem Lotus 6 zahlreiche Siege bei Bergrennen errungen werden. Auf der Basis des Lotus 6 wurde der Lotus 8 herausgebracht. Entwickler Frank Costin lieferte mit dem Fahrzeug die Grundlage für die Modelle Mk 9, Mk 10 und Mk 11. Der Mk 11 erwies sich als ausgesprochen erfolgreich und konnte in seiner Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans punkten. Colin Chapman begründete die Leichtbauweise im Fahrzeugbau und mit dem Mk 12 wurde im Jahre 1957 das erste ausschließlich für den Rennsport konzipierte Fahrzeug an den Start gebracht. Neuartige Fertigungsverfahren sicherten Chapman und seinem Team zahlreiche Titel und Preise.
Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Rennsports lieferte Lotus im Jahre 1962 mit dem Lotus 25 ab. Das Fahrzeug sorgte als bislang niedrigster Formel 1-Rennwagen für Schlagzeilen. Der Gitterrohrrahmen des Vorgängermodells wurde hierbei von einer aus dem Flugzeugbau bekannten Schalen-Konstruktion ersetzt. Dadurch ließ sich das Gewicht minimieren und für mehr Sicherheit bei Handling und Straßenlage sorgen. Ende der 1950er Jahre bezog das Unternehmen eine neue Niederlassung in Cheshunt. Hier lief der erste Lotus-Cortina vom Band. Der heutige Firmenstandort in Hethel, unweit Norwichs, wurde im Jahre 1966 bezogen. Hier stieg man mit der Produktion des Lotus Europa in den laufenden Geschäftsbetrieb ein.
Maßstäbe setzte Lotus auch mit dem Elan +2, einem 2+2 Sitzer, der aus dem Vorgängermodell Elan +1 entwickelt worden war. Als ein Flop erwies sich dagegen im Jahre 1990 ein mit japanischem Vierzylinder-Turbomotor ausgestattetes Modell mit Frontantrieb. Drei Jahre später stellte man die Produktion ein und veräußerte die Lizenz an Kia. Als Firmengründer Colin Chapman im Jahre 1982 starb, war man bei Lotus zum Umdenken gezwungen. So ging die Firma vier Jahre Später in den Besitz von General Motors über. Im Sommer 1993 erfolgte der Weiterverkauf des Unternehmens an den Inhaber von Bugatti, die italienische Firma ACBN Holdings S.A.. Nachdem drei Jahre später die mehrheitlichen Firmenanteile von einer malaysischen Firma übernommen wurden, öffnete sich Lotus mehr und mehr dem internationalen Markt und ist seit 2008 mit der Marke Europastar auch in China vertreten.
Im Jahre 2010 kündigte Lotus für die nächsten Jahre fünf neue Fahrzeugmodelle an. Dabei sollen die Modelle Esprit, Elan und Elite neu aufgelegt werden. Komplett neu auf den Markt kommen soll der GT Eterne, ein Viersitzer mit 5-Liter-V8 Motor. Auch in Sachen Hybrid zeigte Lotus im Jahre 2011 Flagge und präsentierte das Stadtauto Lotus Ethos.
Die Bilanz von Lotus umfasst mehr als 470 Grand-Prix-Starts bei sieben Weltmeisterschaften. Beinahe 80 Rennsiege in der Formel-1 sprechen für sich. Hinzu kommen weitere Erfolge bei Rallyes und Tourenwagenrennen weltweit.
Siehe auch: Lotus Elise