Die Geschichte der
DDR-Filme
Nachdem Deutschland am
8. Mai 1945
bedingungslos kapituliert hatte und somit als Verlierer
aus dem
Zweiten
Weltkrieg hervorgegangen war, beschlossen die
alliierten Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz die
Teilung Deutschlands in zwei Besatzungszonen. Somit
erfolgte die Trennung in Westdeutschland und
Ostdeutschland, in die
BRD und
die
DDR.
Weitreichende Konsequenzen hatte dies nicht nur für
politische Machenschaften und gesellschaftliche
Strukturen, auch die künstlerische
Produktion wurde davon in Mitleidenschaft gezogen, zumal
der Kunstbetrieb in der DDR strengen Auflagen und
Beobachtungen unterlag.
Deswegen könnte es verwundern, dass gerade im
ostdeutschen Bereich unter dem sozialistischen Regime
die Spielfilmproduktion, die während des Krieges
größtenteils brachgelegen oder nur für die
Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten genutzt
worden war, schneller wieder in die Gänge kam als in
Westdeutschland. Jedoch hatte dies auch
lokal-logistische Gründe, denn die Struktur der alten
UFA-Filmstudios lag nun im Ostsektor und konnte
entsprechend genutzt werden.
Also wurde die Deutsche Film AG, kurz DEFA, gegründet,
um mit den künstlerischen und medialen Mitteln und
Eigenschaften des Films gesellschaftlich-politische
Intentionen und Ansichten zu verbreiten. Der ostdeutsche
Film sollte laut seiner Gründungsanliegen vor allem dazu
genutzt werden, die faschistischen Gedanken aus den
Köpfen des Volkes zu vertreiben und demokratische
Grundideen dort zu manifestieren. Andere ideologische
Ausrichtungen als die sozialistische wurden vehement und
grundlegend abgelehnt, nihilistischen, dekadenten oder
bürgerlichen Verhaltensweisen und Ansichten sollte kein
Platz geschaffen werden.
Unter dem Dach der DEFA wurden bedeutende Filme
geschaffen wie beispielsweise die Verfilmung des
Heinrich-Mann-Romans
"Der Untertan", der unter der Regie von Wolfgang Staudte
entstand. Zu den erfolgreichsten Produktionen zählt auch
"Die Legende von Paul und Paula" von Heiner Carow, ein
Film, der auf einem Drehbuch des Schriftstellers Ulrich
Plenzdorf basiert. Einige der produzierten Filme wurden
jedoch auch von der Zensur verboten, ein namhaftes
Beispiel war "Die Spur der Steine", der bereits nach
drei Tagen Laufzeit in den ostdeutschen Kinos abgesetzt
wurde, da er dem sozialistischen Ideal nicht entsprach.
Große Popularität erlangte vor allem eine Reihe
liebevoll inszenierter Märchenverfilmungen, zeitloser
Klassiker darunter war "Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel", ein nostalgisches Stück, das noch
gegenwärtig zum beliebten Weihnachtsprogramm zählt.
Mit dem Mauerfall und der Wende kam auch das Ende für
die DEFA, deren umfangreiches Material heute
archivarisch von einer gemeinnützigen Stiftung betreut
wird.