Die Geschichte des Fernsehens in der
DDR
Das Fernsehen der DDR
Nachdem Deutschland nach dem Ende des
Zweiten
Weltkriegs durch die Sieger- und
Besatzungsmächte zweigeteilt wurde, bestanden
bis zur
Wende im Jahr 1990 die Bundesrepublik
Deutschland und die
Deutsche
Demokratische Republik nebeneinander. Es
handelte sich um zwei separat behandelte und
regierte Länder, eine demokratische und eine
sozialistische Republik. Sie unterschieden sich
jedoch nicht nur durch politische Grundlagen und
Anschauungen, auch im Sektor der Kultur sowie
der Unterhaltungsindustrie bestanden vehemente
Gegensätze. Die Deutsche Demokratische Republik,
kurz DDR genannt, hatte ihre
eigene Filmindustrie sowie ihre
eigenen Fernsehproduktionen. Zwar konnten große
westdeutsche Sender wie die ARD das gesamte geteilte
Deutschland über die Fernsehgeräte erreichen, den
ostdeutschen Sendern gelang dies jedoch nicht.
Hauptverantwortlich für das Fernsehprogramm der DDR
war der Deutsche Fernsehfunk, der DFF abgekürzt
wurde. Aus politischen Gründen wurde er bei seiner
Gründung nicht "Fernsehen der DDR" genannt, sondern
startete im Jahr
1956 als DFF seine Sendeaktivitäten.
Dennoch wurde er später, im Jahr
1972,
offiziell in "Fernsehen der DDR" umbenannt.
Neben politischen Magazinen wie "Der schwarze Kanal"
oder die "Aktuelle Kamera" erfreuten sich vor allem
Unterhaltungsformate großer Beliebtheit. Vor allem
Musiksendungen, welche die aktuelle Hitparade oder
auch volkstümliches Liedgut präsentierten, konnten
hohe Einschaltquoten verzeichnen. Daneben waren auch
gehäuft Talk- und Unterhaltungsshows zu sehen, die
im Osten Deutschlands bekannte Stars einluden.
Sandmännchen die Erfindung des DDR-Fernesehen
Große Aufmerksamkeit widmete man in der DDR dem
Fernsehen für Kinder und Jugendliche. Die wohl
bekannteste Sendung aus dem Kinderprogramm, die auch
den Mauerfall, die Wende und den Neuaufbau eines
geeinten Deutschlands überdauerte und noch heute
Klein und Groß durch nostalgischen Charme bezaubert,
ist das "Sandmännchen", das noch heute in vielen
deutschen Haushalten ein fest verankertes
Programmritual ist, bevor die Kinder zu Bett
geschickt werden.
Die eigene Film- und Serienproduktion wurde in der
Deutschen Demokratischen Republik mit großem Aufwand
betrieben. Dafür beschäftigte das Fernsehen der DDR
seinen eigenen festen Stamm an beliebten und
bekannten
Schauspielern, zu denen beispielsweise
Günter Naumann, Helga Göring, Herbert Köfer und
Walter Plathe zählten. Die Inhalte der Serien waren
hauptsächlich auf den Kern des Familienlebens sowie
das Arbeitsleben zugeschnitten, die Charaktere
stellten oft Rentner oder Familien dar, auch
Krimiserien standen häufig auf dem Programm.
Entgegen der vorherrschenden Meinung über die
strenge Zensur in der DDR, welcher auch der
Kulturbetrieb unterlag, fanden auch Sendungen aus
dem nicht sozialistisch geprägten Ausland Eingang in
das Sendeprogramm des DDR-Fernsehens.