Biografie Moritz Bleibtreu
Lebenslauf Lebensdaten
Der deutsche Schauspieler Moritz
Bleibtreu, der am
13. August 1971 in München geboren wurde,
hat nicht nur österreichische Wurzeln, sondern auch
eine angeborene Begabung, die ihm von seinen Eltern
gewissermaßen vererbt wurde. Beide waren
Schauspieler, beide gehörten auf dem Theater, im
Film und auch im Fernsehen zu den renommierten
Größen dieser Branche. Bleibtreus Vater war Hans
Brenner (1938-1998), der die Familie allerdings bald
verlassen hatte. Mit seiner Mutter, Monica Bleibtreu
(1944-2009) verband den Jungen ein Leben lang ein
enges Verhältnis. Auch in der Ahnenreihe gab es
Schauspieler und Theaterleute. Der Großvater war
Renato Attilio Bleibtreu (1863-nach 1945), der in
Wien als Theaterdirektor und Schriftsteller
gearbeitet hat und dessen Mutter auch schon
geschauspielert hat. Hedwig Bleibtreu (1868-1958),
die Schwester von Bleibtreus Großmutter, spielte
Theater- und Filmrollen. Es schien fast genetisch
vorprogrammiert zu sein, dass Moritz Bleibtreu in
die Fußstapfen seiner Ahnen treten würde.
Schon während er in Hamburg aufwuchs, kam er mit dem
darstellenden Metier in Berührung. Er schaute nach
der Schule oft seiner Mutter bei den Theaterproben
zu und bald war er selbst aktiv. In der Kinderserie
„Neues aus Uhlenbusch“ (1977), in der auch der
damalige Ehemann seiner Mutter, Hans-Peter Korff,
mitspielte, gab Bleibtreu sein schauspielerisches
Debüt. Es folgten die Uhlenbusch-Episode „Ich hatte
einen Traum“ und als Teenager stand Bleibtreu mit
seine Mutter vor der Kamera in „Mit meinen heißen
Tränen“ (1986), einer österreichischen Produktion.
Seine offizielle Schulausbildung beendete Bleibtreu
in der elften Klasse, dann verließ er die Schule.
Auf das Abitur verzichtete er freiwillig. Es zog ihn
in die Welt. Zunächst ging er nach Paris, arbeitete
dort als Au-Pair und lernte die französische
Sprache. Ein Aufenthalt in Rom folgte und
schließlich strandete Bleibtreu in New York. Dort
ließ er sich im Schauspiel unterrichten, lehnte es
aber ab, sich Erfahrungen methodischer Art
aufzwingen zu lassen. Ihm lag viel daran, sein
natürliches Potenzial spielerisch umsetzen zu
können. Bis heute ist Bleibtreu bekannt dafür, dass
er seine Rollen am besten darstellte, wenn er sie
intuitiv spielten konnte. Der Erfolg, die
Anerkennung von Presse und Fachkollegen und das
Publikum gaben ihm recht. Seine Spielweise ist
wirkungsvoll und glaubhaft, egal, in welche Rolle er
schlüpfte.
Bleibtreu war 21 Jahre alt, als er wieder in Hamburg
schauspielerisch tätig wurde. Am dortigen
Schauspielhaus hatte er ein Engagement bekommen.
Nebenher waren es immer wieder Fernsehrollen, in
denen er sich profilieren konnte. Selbst eine
Nebenrolle, wie er sie in „Schulz & Schulz“ (1993)
verkörperte, reichte aus, um die Vielseitigkeit des
inzwischen professionellen Darstellers unter Beweis
zu stellen. Doch es waren schließlich die großen
Leinwandstreifen, die ihm zu nationalem und
internationalem Ruhm verhalfen. Das war
beispielsweise „Knockin’ on Heavens Door“ (1997),
den Thomas Jahn in Szene setzte nach einem Drehbuch,
das der Regisseur gemeinsam mit Til Schweiger
schrieb, der selbst auch mitspielte. Hier
verkörperte Bleibtreu die Rolle des Abdul. Der Film
wurde mehrfach international ausgezeichnet und
Bleibtreu erhielt zudem den Lubitsch-Preis für seine
Darstellung. Es war auch „Lola rennt“ (1998), ein
Film von Tom Tykwer, in dem Bleibtreu neben Franka
Potente in der Hauptrolle zu sehen war und der u. a.
im selben Jahr mit dem Bayerischen Filmpreis und
1999 mit dem Deutschen Filmpreis in Gold
ausgezeichnet wurde und für den Bleibtreu mit einem
„Jupiter“ als bester deutscher Darsteller
ausgezeichnet wurde, einem Publikumspreis der
Zeitschrift „Cinema“. Ebenfalls „Das Experiment“
(2001), ein Psycho-Thriller, verhalf Bleibtreu zu
großer Bekanntheit und Anerkennung. Neben vielen
internationalen Preisen erhielt dieser Film den
Bayerischen sowie den Deutschen Filmpreis. Auf dem
World Film Festival in Montréal wurde der Film
außerdem für die beste Regie ausgezeichnet.
Die Filme „Im Juli“ (
2000), „Solino“ (2002), „Chiko“
(2007) und „Soul Kitchen“ (2009) waren Arbeiten, bei
denen Bleibtreu mit dem Deutsch-Türken Fatih Akin
zusammen arbeitete, der sich über die Grenzen
Hamburgs hinaus einen renommierten Namen in der
Branche gemacht hatte und mit dem er befreundet ist.
Die Liste von Bleibtreus Filmen ist lang, die seiner
Auszeichnungen ebenso. Der Einfaltspinsel von
nebenan, der Gauner aus dem Drogenmilieu oder auch
der Mimi Nachtigal, die Figur aus der märchenhaften
Romantik-Komödie „Vom Suchen und Finden der Liebe“,
die Helmuth Dietl 2005 in die Kinos brachte, zeugen
von Bleibtreus Vielseitigkeit, die einerseits fast
dazu angetan war, dass man ihn
immer auf ein und
denselben Typen festlegte, anderseits aber auch
neuen Versuchen Raum gab, die schließlich alle zu
einem grandiosen Ergebnis führten.
Seit 1998 war Bleibtreu in keinem TV-Film mehr zu
sehen, dafür um so öfter in Leinwandproduktionen,
eine Entscheidung, die er Ende der Neunziger schon
gefällt hatte, aber erst 2007 nebenbei erwähnte und
damit begründete, dass er Kino für die aktivere Art
des Zuschauens ansähe.
2008 machte Bleibtreus Darstellung des Andreas
Baader in Bernd Eichingers Film „Der Baader Meinhof
Komplex“ Furore, die nicht nur die Anerkennung der
Fachwelt, sondern auch mehr als zwei Millionen
Zuschauer in die Kinos holte. Dieser Film reihte
sich nicht zuletzt als einer der bedeutendsten in
Bleibtreus Filmographie ein.
Moritz Bleibtreu, der Schauspieler, der ganz sicher
Hollywood-Qualitäten besitzt, war seinem deutschen
Publikum bisher treu und wird dafür geliebt. Er
steht neben Til Schweiger in der Popularität ganz
oben auf den Rankings. Eine besondere Auszeichnung
ist die im Berliner Madame-Tussaud-Museum
ausgestellte Figur von ihm, die man seit
2010
bewundern kann.
Schauspielerisch machte Bleibtreu auch 2012 wieder
massiv auf sich aufmerksam mit der Darstellung des
Journalisten Paul Jensen in dem Film „Die vierte
Macht“, der von der Deutschen Film- und
Medienbewertung als „besonders wertvoll“ eingestuft
wurde.
Moritz Bleibtreu, der einen 2008 geborenen Sohn hat,
hält sein Privatleben sehr unter Verschluss, was
seiner Meinung nach dazu beiträgt, als Schauspier
authentischer sein zu können.
Moritz Bleibtreu
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Autogramm Moritz Bleibtreu
Autogrammadresse
Moritz Bleibtreu - c/o Agentur Players - Sophienstr. 21
- 10178 Berlin
Movies
Moritz Bleibtreu Filme
1977 - Neues aus Uhlenbusch
1993 - Schulz & Schulz 5
1994 - Unschuldsengel
1994 - Kinder des Satans
1994 - Einfach nur Liebe
1995 - Stadtgespräch
1995 - Kabel und Liebe
1996 - Die Gang
1996 - Der kalte Finger
1996 - Das erste Mal
1997 - Knockin’ on Heaven’s Door
1998 - Lola rennt
1998 - Liebe Deine Nächste
1998 - Das Gelbe vom Ei
1999 - Luna Papa
1999 - Invisible Circus
2000 - Fandango – Members Only
2000 - Im Juli
2000 - Taking Sides – Der Fall Furtwängler
2001 - Lammbock – Alles in Handarbeit
2001 - Das Experiment
2001 - Deadly Shadows
2002 - Solino
2004 - Germanikus
2004 - Bärenbrüder
2004 - Agnes und seine Brüder
2004 - Der Fakir
2004 - Basta – Rotwein oder Totsein
2005 - Vom Suchen und Finden der Liebe
2005 - Durch die Nacht mit …
2005 - München
2005 - The Keeper - The Legend of Omar Khayyam
2006 - Elementarteilchen
2006 - Der steinerne Kreis
2007 - Free Rainer – Dein Fernseher lügt
2007 - Das Haus der Lerchen
2007 - Chiko
2007 - The Walker
2008 - Female Agents – Geheimkommando Phoenix
2008 - Liu San – Wächter des Lebens
2008 - Speed Racer
2008 - Ein Leben für ein Leben
2008 - Der Baader Meinhof Komplex
2008 - Lippels Traum
2009 - Soul Kitchen
2010 - Zeiten ändern dich
2010 - Jud Süß – Film ohne Gewissen
2010 - Jerry Cotton
2010 - Goethe!