Biografie Klaus Maria Brandauer
Lebenslauf Lebensdaten
Wenige deutsche Schauspieler
gelangten tatsächlich erfolgreich bis nach
Hollywood. Klaus Maria Brandauer hat es geschafft
und spielte in „Jenseits von Afrika“ an der Seite
von Robert Redford und Meryl Streep oder mit Jean
Connery in dem James Bond-Film „Sag niemals nie“ und
in „Das Russlandhaus“. Brandauer selbst sagte von
sich, an ihm sei nichts groß, außer seine Neugierde.
Vielleicht ist es genau das, was ihn immer wieder
auf die Bühne treibt.
Klaus Georg Steng kam am
22. Juni 1943 in Bad Aussee in der
Steiermark zur Welt. Sein Geburtsort
sollte für ihn
immer auch eine Rückzugsmöglichkeit bleiben, wo er
ein Haus in einer Einbahnstraße besaß und die
zweitausend Einwohner kannte und sie ihn. Sein Vater
war Deutscher, seine Mutter Österreicherin, so wuchs
Brandauer nicht nur in diesen beiden Ländern auf,
sondern auch in Frankreich und in der Schweiz.
Er absolvierte das Gymnasium und studierte zwei
Semester an der „Hochschule für Musik und
Darstellende Künste“ in Stuttgart, brach das Studium
dann aber vorzeitig ab. Während dieser Zeit
beschäftigte er sich intensiv mit den Filmen
Bunuels, von dem er später sagte, er hätte ihm die
Tür aufgestoßen. In Bunuels Filmen hatte Brandauer
stets das Gefühl, er könne die Geschichten anders zu
Ende denken und müsse auch Dinge hinterfragen, die
nicht immer sofort sichtbar und fassbar waren.
Bunuels „Der letzte Seufzer“ war für Brandauer die
Bibel.
Schon bald lernte er die damals achtzehnjährige
Karin Brandauer kennen und heiratete sie 1963. Bei
der Hochzeit nahm er ihren Namen an und blieb bis zu
ihrem Tod mit ihr verheiratet. Sie bekamen einen
gemeinsamen Sohn.
Karin Brandauer wurde Regisseurin und drehte über
vierzig Filme, die sich hauptsächlich mit der
österreichischen Geschichte auseinandersetzten.
Klaus Maria Brandauer war ihre Jugendliebe. Nach dem
Tod seiner Frau, die
in Wien einer Krebserkrankung
erlag, heiratete Brandauer 2007 die
Theaterwissenschaftlerin Natalie Krenn.
Nach dem abgebrochenen Studium versuchte Brandauer
am Theater Fuß zu fassen, eine Liebe, die ihn nie
wieder loslassen sollte. Er übernahm die Hauptrolle
in William Shakespeares „Maß für Maß“ am Tübinger
Landtheater. Mehr als neun Jahre lang blieb er den
Theaterbühnen treu, feierte Erfolge am Burgtheater
in Wien, wo er nicht nur auf den Brettern der Welt
stand, sondern sich auch als Regisseur versuchte.
Er erreichte mit seinen Auftritten ein breites
Publikum, gerade weil seine Stücke auch im Fernsehen
übertragen wurden. Das brachte ihn auf die Idee, in
die Filmbranche hineinzuschnuppern. Seine erste
Rolle war in „The Salzburg Connection“, einige
Rollen in verschiedenen Serien folgten, bis er
seinen Durchbruch in der Verfilmung von Klaus Manns
„Mephisto“ feierte, einem Film von István Szabó, der
weltweit Erfolg hatte und als „Bester Ausländischer
Film“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Zwischen
Brandauer und Szabó entwickelte sich eine tiefe
Freundschaft, aus der weitere gemeinsame Projekte
resultierten, so z. B. die Filme „Hanussen“ oder
„Oberst Redl“, wobei Brandauer für letzteren mit dem
„Deutschen Filmpreis“ belohnt wurde. Mit „Jenseits
von Afrika“ wurde er dann auch selbst für den Oscar
nominiert.
Obwohl gerade die Filmrollen Anerkennung und Erfolge
ermöglichten, ihn international bekannt machten,
hielt Brandauer immer noch an seinen
Theaterauftritten fest. Hier konnte er sich mehr
verwirklichen,
liebte die Auftritte vor einem
sichtbaren Publikum. Stücke von Shakespeare,
Gotthold Ephraim Lessing, Sophokles, sogar „Das Buch
der Unruhe“ von Pessoa waren darunter. Brandauer
schrieb die Drehbücher mit, galt allgemein aber auch
als schwierig und perfektionistisch, wenn es um
seine Rollen und seine Auffassung vom modernen
Theater ging.
Mit „Georg Elser, einer aus Deutschland“ zeigte
Brandauer dann, was er als Regisseur zu leisten
vermochte. Er spielte außerdem die Hauptrolle des
Mannes, der erfolglos ein Attentat auf Hitler
verübte. Ein weiterer Film von ihm war „Mario und
der Zauberer“. Auch die Oper interessierte
Brandauer. Er inszenierte Wagners „Lohengrin“,
obwohl er Wagner nicht verehrte, sondern erst zu
schätzen lernte, als er ihm gezielter zuhörte. Er
spielte auch in Schillers „Wallenstein“ mit.
Die Opernwelt bedeutete für Brandauer immer wieder
die Erschaffung einer ganz eigenständigen Welt, in
der sich dramatische Vorgänge abspielten. Ebenso
betätigte sich Brandauer als Schriftsteller, hielt
Lesungen vor einem großen Publikum und brachte seine
Autobiografie „Das Schwerste ist am leichtesten“
heraus.
Brandauer erhielt zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den „Bambi“ und den „Großen Diagonale
Schauspielerpreis“, für sein Lebenswerk bekam er den
„Platin Romy“.
Klaus Maria Brandauer
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Klaus Maria Brandauer Filme
1972 - The Salzburg Connection
1973 - Was Ihr wollt
1981 - Mephisto
1983
-
James Bond 007 - Sag niemals nie
1985 - Quo Vadis?
1985 - Oberst Redl
1985 - Jenseits von Afrika
1986 - Streets of Gold
1988 - Hanussen
1989 - Das Spinnennetz
1989 - Georg Elser – Einer aus Deutschland
1989 - Die Französische Revolution
1990 - Das Rußland-Haus
1991 - Becoming Colette
1991 - Wolfsblut
1994 - Mario und der Zauberer
1998 - Die Bibel – Jeremia
1999 - Rising Star
1999 - Rembrandt
2000 - Cyrano von Bergerac
2001 - Vercingétorix - Kampf gegen Rom
2002 - Jedermanns Fest, mit Juliette Gréco
2003 - Im Visier des Bösen
2003 - Die Entführung aus dem Serail
2006 - Kronprinz Rudolf
2008 - Das Verhör des Harry Wind
2009 - Tetro