Die US-amerikanische Schauspielerin Juliette
Lewis wurde am
21. Juni 1973 in Los Angeles,
Kalifornien, geboren. Die Tochter der
Graphikdesignerin Glenys Batley und des
Schauspielers Geoffrey Lewis wusste schon im
Kindesalter, dass sie Schauspielerin werden wollte.
Im Alter von 12 Jahren startete sie ihre Karriere
vor der Kamera in der TV-Serie „Home Fires“. Sie
erhielt weitere Engagements in TV-Produktionen und
spielte unter anderem Delores, die Freundin von
Wayne Arnold in der Serie „Wunderbare Jahre“. Ihren
ersten Auftritt im Kino hatte sie 1988 in der
Komödie „Meine Stiefmutter ist
ein Alien“ neben Kim Basinger und Dan Aykroyd. Ein
Jahr später spielte sie in der
Kult-Weihnachtskomödie „Schöne Bescherung“ die
Tochter von Chaos-Daddy Chevy Chase.
Lewis ließ sich von Anfang nicht in ihre Vorhaben
hineinreden und übernahm früh die Kontrolle über ihr
eigenes Leben. Als sie 14 Jahre alt war, ließ sie
sich vor Gericht mündig erklären und entzog sich so
der elterlichen Kontrolle. Die High School brach sie
mit 15 Jahren ab, um sich ganz auf die
Schauspielerei zu konzentrieren. Zu dieser Zeit
kaufte sie sich unter dem Namen eines Freundes ihr
erstes Auto. Bis zum 21. Lebensjahr fuhr sie ohne
Führerschein. Diesen holte sie erst nach, nachdem
sie beim Missachten eines Stoppschildes erwischt
wurde.
Ihre Schauspielkarriere nahm Fahrt auf, als sie mit
16 Jahren an der Seite des damals noch unbekannten
Brad Pitt, mit dem sie mehrere Jahre liiert war, in
dem TV-Drama „Zum Sterben viel zu jung“ ein junges
Mädchen spielte, das vom Vater missbraucht und
später wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde.
Lewis’ Leistung brachte ihr jede Menge Lob und
Anerkennung ein und erregte das Interesse des
namhaften Regisseurs Martin Scorsese, der sie für
seinen Thriller „Kap der Angst“ (1992) engagierte.
Sie spielte Danielle Bowden, die sich von dem
düsteren Charme des Verbrechers Max Cady,
dargestellt von Robert De Niro, verführen lässt, der
sich an ihrem Vater rächen will. Die Szene, in der
sie hingebungsvoll an De Niros Daumen lutschte, ging
in die Filmgeschichte ein und bescherte Lewis eine
Nominierung für den Oscar und den Golden Globe als
Beste Nebendarstellerin sowie eine Nominierung für
den Besten Filmkuss bei den MTV Movie Awards. Für
diesen Preis war sie drei Jahre später erneut
nominiert, diesmal für den Film „Natural Born
Killers“. In der brutalen Mediensatire spielte sie
an der Seite von Woody Harrelson die durchgeknallte,
suizidgefährdete Mallory Knox. Weitere viel
beachtete Auftritte hatte sie unter anderem in dem
Thriller „Kalifornia“ (1993), erneut an der Seite
von Brad Pitt, in Lasse Hallströms vielgelobtem
Drama „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ (1993) an
der Seite von Johnny Depp und in Robert Rodriguez’
kultigem Vampir-Roadmovie „From Dusk Till Dawn“
(1996) neben George Clooney und Quentin Tarantino.
Juliette Lewis’ zweite große Leidenschaft war die
Musik. Schon in „Natural Born Killers“ sang sie den
Song
„Born Bad“. In dem Science-Fiction-Thriller
„Strange Days“ spielte sie die Sängerin Faith
Justin, sang den Song „I can hardly wait“ und hatte
im Film auch einen Gesangsauftritt. 2003 gründete
sie ihre Band „Juliette and the Licks“, mit der sie
drei Alben veröffentlichte. Für die britische Gruppe
„The Prodigy“ schrieb und sang sie mehrere Songs,
spielte für die skandinavische Band „HIM“ in einem
Musikvideo mit und trat beim MTV-Unplugged Konzert
von Mando Diao bei dem Song „High Heels“ auf.
Musiker wie Alanis Morissette gehörten ihrem
Freundeskreis.
Den Ruhm verkraftete Lewis nicht ganz unbeschadet.
Wegen Drogen- und Alkoholproblemen wurde es Ende der
1990er Jahre eine Zeitlang recht still um die
Künstlerin. Sie zog nach Florida und schaffte den
Entzug. Die überzeugte Scientologin heiratete 1999
ihren Freund, den Skateboarder Steve Berra, von dem
sie sich jedoch vier Jahre später scheiden ließ.
Nach wie vor steht sie für Kino- und TV-Produktionen
vor der Kamera und veröffentlicht ihre Musik unter
ihrem eigenen Namen.
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