Konsumpreise 1965 - Weniger Arbeitslose, mehr Autos auf den Straßen

In der Bundesrepublik lag die Zahl der Arbeitslosen nur noch bei 147.000. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 0,7 Prozent. Immerhin ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als die Arbeitslosenzahl noch bei 169.000 gelegen hatte. Die Anzahl der ausländischen Arbeiter hatte zugenommen. Es waren 1.164.364 Gastarbeiter, die nach Deutschland gekommen waren. Ebenfalls waren Zuwächse im Innen- und Außenhandel zu verzeichnen. Der Import lag bei 70.448 Millionen DM und der Export bei 71.651 Millionen DM.
Auf allen Ebenen hatte das Wirtschaftswunder für einen spürbaren Aufschwung gesorgt. Das zeigte sich auch in der Automobil-Industrie. Inzwischen waren in Deutschland 8.630.200 PkW zugelassen. Der Produktionsrekord war im Vergleich zum Oktober 1964 um 7.000 Fahrzeuge übertroffen worden. Viele Deutsche fuhren mittlerweile mit dem eigenen Auto zur Arbeit, der Gebrauch von Straßenbahnen und Bussen wurde dadurch eingeschränkt. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen war dafür enorm angewachsen. Es schien für bereits unüberschaubar. Für den normalen Gebrauch konnte man sich bereits einen Fiat 600 für 4.500 DM leisten. Exklusiver war der Preis für einen Porsche 911. Für den musste man 22.000 DM berappen. Und wer eine geräumige Großraum-Limousine sein eigen nennen wollte, zahlte 57.000 D. Der ADAC konnte seinem 1-millionsten Mitglied gratulieren und avancierte damit zum drittgrößten Automobilclub der Welt.
Auch die moderaten Benzinpreise trugen dazu bei, dass die Menschen leichter ins eigene Auto stiegen. Die Preise waren relativ konstant geblieben. Für eine Liter Benzin mussten 0,58 DM und für einen Liter Diesel 0,45 DM gezahlt werden. Die Mobilität war zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eingeschränkt wurde sie lediglich durch die Behinderungen auf den Straßen und Autobahnen durch Baustellen für die Fahrbahn-Erweiterungen.
Die Wochenarbeitszeit in der Industrie betrug durchschnittlich 40,2 Stunden und erbrachte einen Stundenlohn von 4,54 DM. Ein kleiner Anstieg zum Vorjahr.
 

Lebensmittelpreise
Butter/kg  7,81 DM
Eier/Stück 0,24 DM
Milch/L 0,68 DM
Rindfleisch/kg 6,57 DM
Schwein/kg 7,91 DM
Zucker/kg 1,23 DM
Kartoffeln/kg 0,37 DM
Mehl/kg 1,09 DM
Kaffee/kg 16,56 DM

 


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