Länderinfo Kuwait Geschichte
Kuwait ist ein junger Staat, aber ein Gebiet mit einer langen Geschichte. Kuwait hat aufgrund seiner Erdölvorkommen eine große Bedeutung erlangt und hat in den letzten 20 Jahren auch politisch an Bedeutung erlangt.

Frühzeit
Das Gebiet von Kuwait hat in der frühen Geschichte kaum historische Bedeutung besessen. Erst unter den Griechen, vor allem unter Alexander dem Großen, wurde diese Region als Ausgangspunkt seiner Ostfeldzüge interessant. Von hier aus starteten die Griechen nach Indien. 127 v. Chr. wurde hier das Seleukidenreich Charakene gegründet, das vor allem durch den Handel mit Indien an Wohlstand gewann. 222 n. Chr. eroberten die Sassaniden diese Region, die ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. auch verstärkt römischem Einfluss unterstand. Mit der Entstehung des Islam wurde die Region im 7. Jahrhundert islamisch.


Entstehung Kuwaits
Der Stamm der Bani-Utbah siedelte sich im 18. Jahrhundert in der Region des heutigen Kuwaits an und begründete damit die eigentliche Geschichte. Beherrscht wurde diese Region von dem arabischen Geschlecht Al-Sabah, war jedoch kein unabhängiges Scheichtum, sondern unterstand dem Osmanischen Reich. Im 19. Jahrhundert wurde die Region 1899 britisches Protektorat, nachdem die Briten ihre Interessen gegen die Osmanen durchsetzen konnten. Das neu gegründete Saudi-Arabien versuchte Anfang des 20. Jahrhunderts das Scheichtum zu besetzen, musste sich aber der britischen Übermacht geschlagen geben. 1940 erkannte Saudi-Arabien das Scheichtum an. Kuwait begann, wie viele andere Staaten auch, nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit zu fordern. Kuwait hatte durch die 1938 entdeckten großen Erdölvorkommen an Selbstbewusstsein gewonnen. 1961 wurde das Land unabhängig, nachdem die Briten ihre Verwaltung nach und nach an die Al-Sabah-Regierung übergeben hatten. Der Irak erkannte 1963 die Unabhängigkeit an.

Moderne
Kuwait hat aufgrund seiner Erdölvorkommen an Bedeutung gewonnen. Neben anderen Nah-Ost-Staaten war das Scheichtum 1960 Gründungsmitglied der OPEC und 1981 des Golf-Kooperationsrates. Diese wirtschaftlichen Erfolge wurden jedoch geschmälert durch ständige Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland Irak. Die Spannungen zwischen beiden Ländern beruhten vor allem auf Grenzstreitigkeiten. 1973 annektierte der Irak einige Gebiete, die Kuwait nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches 1919 erhalten hatte. Im Ersten Golfkrieg (1980-1988) zwischen dem Irak und dem Iran, unterstützte Kuwait das Nachbarland Irak sehr stark. Doch diese Unterstützung führte wieder zu erheblichen Spannungen zwischen den beiden Ländern, vor allem über die Frage nach der Rückzahlung gewährter Kredite. Der Irak unter Saddam Hussein forderte zudem erneute Gebietsabtretungen. Dies nahm Hussein 1990 zum Anlass, in Kuwait einzumarschieren und eine eigene, pro-irakische Marionettenregierung einzusetzen. Am 08.08.1990 annektierte der Irak das Land dann ganz. Die Besetzung Kuwaits führte weltweit zu Protesten, vor allem da die weltweite Erdölversorgung in Gefahr zu sein schien. Kuwait besitzt ein riesiges Erdölvorkommen, das der Irak mit seiner Invasion nun faktisch kontrollieren konnte. Unter Führung der USA begann deswegen am 15.01.1991 der Zweite Golfkrieg, der nur wenige Wochen bis zum 27.02.1991 dauerte und mit der Niederlage des Iraks endete. Der Irak musste sich aus Kuwait zurückziehen und auf Gebiete verzichten. Saddam Hussein, bis dahin als Diktator des Iraks, vielfach politisch toleriert hatte sein Land damit isoliert, was 2003 zum Dritten Golfkrieg führen sollte.

Die kurze irakische Herrschaft war für Kuwait jedoch fatal, nicht nur wegen der Übergriffe durch die Iraker, sondern auch durch die Inbrandsetzung der Erdölanlagen. Die wirtschaftlichen und auch die ökologischen Folgen waren sehr negativ. Politisch hatte sich Kuwait ab 1992 dann jedoch zu demokratischen Reformen durchringen können. 2003 war das Land Ausgangspunkt des Dritten Golfkrieges. Die Dynastie Al-Sabah behielt jedoch ihre Macht und regiert auch derzeit noch in Kuwait, das seit 2006 eine islamisch-fundamentalistische Mehrheit im neu gegründeten Parlament besitzt.