*23.
Juni 1897 in Hastings
(Großbritannien)
†5. März 1980 in Überlingen
(Baden-Württemberg)
Die ursprünglich aus England
stammende Winifred Wagner war die
Schwiegertochter von Richard Wagner
und die Gattin von Siegfried Wagner,
nach dessen Tod 1930 sie die Leitung
der Bayreuther Festspiele übernahm.
Sie war damals bereits eng mit dem
Wagnerianer Adolf Hitler befreundet
und hat ihn wegen seines Charakters
und auch als politischen Führer
bewundert. Ob sie eine ebenso
glühende Anhängerin der
nationalsozialistischen Ideologie
war, ist umstritten. Hitler
unterstützte die Festspiele
finanziell und gebrauchte sie für
Propagandazwecke. Winifred Wagner
betonte jedoch stets ihre
Unabhängigkeit und setzte ihren
Einfluss ein, um politisch Verfolgte
zu verteidigen. Im
Entnazifizierungsverfahren wurde ihr
die Festspielleitung untersagt, sie
wurde als „Mitläuferin“ eingestuft,
ihre Nähe zu Hitler und zum
NS-Regime hat sie auch später nie
geleugnet. Sie hatte zwei Söhne und
zwei Töchter.