*2.
Juni 1920 in Włocławek
(Polen)
†18. September 2013 in Frankfurt am
Main
Die Jugendzeit des
deutsch-polnischen Autors und
Publizisten Marcel Reich-Ranicki war
geprägt von der NS-Terrorherrschaft.
Trost fand er in kulturellen
Veranstaltungen und der Literatur,
die seinen späteren Lebensweg
bestimmen sollte. Der Überlebende
des Warschauer Ghettos war nach dem
Zweiten Weltkrieg zunächst als
Lektor und Schriftsteller in seiner
polnischen Heimat tätig, bevor er
1958 nach Deutschland übersiedelte.
Reich-Ranicki arbeitete als
Literaturkritiker für die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und
„Die Zeit“. 1977 war er Mitinitiator
des Ingeborg-Bachmann-Preises. Seine
deutschlandweite Popularität
verdankte Reich-Ranicki der
ZDF-Sendung „Das literarische
Quartett“, die er zwischen 1988 und
2001 moderierte. Sie festigte seine
Reputation als „Literaturpapst“.
Reich-Ranickis Memoiren „Mein Leben“
von 1999 wurden 2009 verfilmt.