Stadtinfo Tschernjachowsk, das ehemalige Insterburg
Heute im Zentrum der russischen Enklave Kaliningrad, dem
früheren Königsberg situiert, liegt die Stadt Tschernjachowsk, das frühere
Insterburg.
Der deutsche Name der Stadt im ehemaligen Ostpreußen leitet sich dabei von der
alten Bezeichnung des Flusses Inster, Instrut ab.
Die Vorgeschichte der Stadt Insterburg versinkt in den Tiefen einer schriftlosen
Zeit. Im Zuge der Litauerkriege zwischen dem Deutschen Orden und den Litauen,
führte der Ordensmeister Dietrich von Altenburg seine Truppen auch gegen eine
slawische Burg namens Unsatrapis an der Inster. Dietrich ließ nach deren
Zerstörung im Jahre 1336 dort eine Burg mit dem Namen Insterburg errichten. 1376
wurde sie von den Litauern im Zuge des noch schwelenden Konfliktes zerstört,
nach ihrer Wiedererrichtung im Jahre 1457 durch polnische Truppen.
Als der Deutsche Orden 1525 säkularisiert wurde, wandelte Herzog Albrecht von
Brandenburg-Ansbach, der letzte Ordensmeister des Deutschen Ordens die Burg in
ein weltliches Machtzentrum um und siedelte im Umfeld der Burg friedlich Litauen
an.
Es war der Beginn zum Aufstieg zu einer Stadt, der seinen Abschluss im Jahre
1581 mit der Verleihung des Stadtrechts fand.
In den kommenden Jahrhunderten wuchs Intersburg, auch wenn es von
Feuersbrünsten, Pestepidemien und Einfällen feindlicher Truppen nicht verschont
blieb. 1758 bis 1762 fiel die Stadt im Laufe des Siebenjährigen Krieges unter
russische Herrschaft. Während Napoleons Russlandfeldzug 1812 war die Stadt kurze
Zeit Quartier des französischen Imperators.
Im 19. Jahrhundert rückte Insterburg durch den Bau der Reichsstraße 1 und neuer
Eisenbahnstrecken näher an das Leben innerhalb Deutschlands heran und wuchs
beständig.
Doch der
Zweite Weltkrieg brachte die Wende. Britische Bomberverbände zerstörten
im Juli 1944 große Teile der Stadt. Am
22.
Januar 1945 eroberten russische Verbände Insterburg. Es fiel mit der
Annexion Ostpreußens an Russland, alle deutschen Verbleibenden wurden
ausgewiesen. Schließlich, nachdem die Bewohner durch russische Siedler ersetzt
worden waren, änderte man auch den Namen und ehrte dadurch Iwan Danilowitsch
Tschernjachowski, den jüngsten General in der russischen Militärgeschichte.
Heute liegt Insterburg in einer russischen Enklave und hat mit schweren
wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Kirchen, Standbilder und Statuen erinnern
noch schemenhaft an die lange und wechselvolle Geschichte der Stadt an der
Inster.