Lebenslauf Evander Holyfield
Biografie
Evander Holyfield, der US-amerikanische fünffache
Weltmeister im Schwergewichtsboxen, wurde am
19. Oktober
1962 als jüngstes von neun Kindern in Atmore im
Bundesstaat Alabama geboren. Seine alleinerziehende
Mutter, die die Familie mit Arbeit in Restaurantküchen
unterstützte, zog, als Holyfield vier Jahre alt war, mit
ihren Kindern nach Atlanta, wo sie selbst aufgewachsen
war. Holyfields Kindheit und Jugend waren von großer
Armut in den Schwarzenvierteln der Großstadt geprägt. Um
ihn und seinen
Bruder Bernard von kriminellen Aktivitäten
abzuhalten, schrieb die Mutter die beiden Buben im
Warren Memorial Sports Club ein, in dem sie diversen
sportlichen Betätigungen, zuerst vorwiegend Football und
Baseball und verschiedenen Freizeitbeschäftigungen
nachgehen konnten. Dort wurde der für sein Alter zwar
kleinwüchsige, aber sportlich äußerst talentierte
Holyfield später im Boxen unterrichtet. Von den Trainern
des Clubs wurde den Kindern und Jugendlichen eiserne
Disziplin gelehrt, was seinen späteren Erfolg als Boxer
maßgeblich prägte.
In den frühen achtziger Jahren konnte er als
Amateurboxer erste Erfolge verzeichnen. Er gewann
zahlreiche Kämpfe im Zuge der Golden Gloves Turniere,
wurde 1984 nationaler Meister und trat daraufhin für das
olympische Team bei den Olympischen Spielen in Los
Angeles an, in dem er die Bronzemedaille gewann, jedoch
im Semifinale disqualifiziert wurde, da er seinem
Gegner, dem Neuseeländer Kevin Barry, einen
regelwidrigen Schlag versetzte. Die Entscheidung des
Schiedsrichters galt unter Zeugen des Matchs als
ungerechtfertigt. Nach den Olympischen Spielen wurde
Holyfield zum Profiboxer und gewann erst den
Weltmeistertitel der World Boxing Association im
Cruisergewicht im Jahr 1986 durch seinen Sieg über
Dwight Qawi, bevor er 1990 durch seinen Triumph über
James „Buster“ Douglas Weltmeister im Schwergewicht
wurde. Mit seinem Gegner Riddick Bowe, dem er in den
frühen neunziger Jahren einige Male unterlag, lieferte
sich Holyfield erbitterte Kämpfe um den Titel. Nach
seiner Niederlage im Jahr 1992 erwog er kurzfristig
seinen Rücktritt aus dem Boxsport, stieg jedoch 1993
wieder höchst erfolgreich in den Ring und holte sich im
Kampf gegen Bowe abermals den Weltmeistertitel.
Nach einer Phase gesundheitlicher Probleme besiegte er
1996 den berüchtigten Boxer
Mike Tyson und wurde erneut WBA Champion. Der nächste Kampf zwischen den beiden
berühmten Boxern geriet weltweit in die Schlagzeilen, da
Tyson seinem Gegner Holyfield ein Stück aus dessen Ohr
herausbiss und daraufhin für ein Jahr gesperrt wurde.
Wenige Monate später gewann Holyfield durch einen Sieg
über
Michael Moore den IBF-Titel. Im Jahr 1999 triumphierte
er über eine weitere Boxerlegende. Er gewann das Match
gegen
Lennox Lewis, den Träger des WBC-Weltmeistertitels.
Einen weiteren Titel erkämpfte Holyfield im Jahr 2000
mit dem Sieg über John Ruiz, der diesen jedoch bereits
2001 zurückerobern konnte. In den darauf folgenden
Jahren zog sich Holyfield, der sich im Laufe seiner
Karriere den Spitznamen „The Real Deal“ zugezogen hatte,
allmählich aus dem Boxsport zurück und machte im Jahr
2005 als Teilnehmer in der Fernsehshow „Dancing with the
Stars“ auf sich aufmerksam. In den Jahren danach feierte
er Comebacks mit Kämpfen gegen den Russen Nikolai
Walujew und mit Siegen über Brian Nielsen und den
Südafrikaner
Francois Botha.
Seine eigene Vergangenheit in der sozial benachteiligten
Arbeiterschicht in Atlanta inspirierte Evander
Holyfield, seinen außergewöhnlichen Erfolg und den damit
verbundenen Reichtum zu teilen und im Jahr 1993 die
Evander Holyfield Foundation zu gründen. Die wohltätige
Organisation unterstützt Kinder und Jugendliche, die aus
unterprivilegierten Familien stammen, finanziell in der
Umsetzung ihrer Pläne für Ausbildung und dabei,
athletische Ambitionen zu verwirklichen. Die von Evander
Holyfield und seiner Foundation zur Verfügung gestellten
Gelder kommen sowohl Sportvereinen und Schulen, als auch
Einrichtungen wie Kinderheimen, Spitälern und Stellen
für Armenausspeisungen in vielen Städten der Vereinigten
Staaten zugute.
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