Biografie
Renate Künast Lebenslauf
Die deutsche Politikerin Renate Künast wurde am
15.
Dezember 1955 in Recklinghausen als Tochter eines
Kfz-Mechanikers und einer Krankenschwester geboren.
Sie hat drei Geschwister. Als Kind einer
Arbeiterfamilie wurde sie angehalten, nach dem
Hauptschulabschluss baldigst zu heiraten und eine
Familie zu gründen.
Dies stand jedoch den eigenen Vorstellungen
entgegen. Renate Künast zeigte gute schulische
Leistungen und auf Drängen der Lehrerin und der
Mutter gab der Vater schließlich nach und billigte
der Tochter den Besuch der Realschule zu. Nach der
Mittleren Reife besuchte Renate Künast die
Fachoberschule und schloss diese 1973 mit dem
Fachabitur ab. Es folgte ein dreijähriges Studium an
der Fachoberschule
Düsseldorf im Fach Sozialarbeit.
Daraufhin erhielt die 21jährige Renate Künast eine
Anstellung als Sozialarbeiterin in der
Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel. Dort
beschäftigte sie sich vorrangig mit
Drogenabhängigen. Im Jahre 1977 nahm Renate Künast
ein Jurastudium an der Freien Universität Berlin auf
und konnte dieses nach acht Semestern abschließen.
Nach Abschluss des 2. Staatsexamens begann Renate
Künast 1985 in der Kanzlei ihres Parteifreundes
Wolfgang Wieland zu arbeiten. Dort spezialisierte
sie sich auf Bürgerrecht oder Ausländerrecht. Die
Belange sozial Schwacher lagen ihr bei ihrer
Tätigkeit als Rechtsanwältin besonders am Herzen.
Ihre politische Laufbahn begann Renate Künast im
Jahre 1979 mit dem Eintritt in die Alternative Liste
Berlin. Sie zeigte großes Engagement für die
Anti-Atomkraft Bewegung und stand unter Beobachtung
des Verfassungsschutzes. 1985 wurde sie in das
Abgeordnetenhaus Berlin gewählt. Nach dem
überraschenden Wahlsieg der rot-grünen Koalition
gegen die CDU/FDP Regierung unter Eberhard Diepgen
im Jahre 1989 war Renate Künast daran beteiligt, den
Koalitionsvertrag auszuhandeln.
Im Jahre 1990 wurde
Renate Künast zur Fraktionsvorsitzenden der
Alternativen Liste gewählt, wo sie sich durch ihren
unabhängigen und loyalen Kurs Ansehen erarbeitete.
Bei der Berlinwahl 1999 wurde Renate Künast als
Spitzenkandidatin aufgestellt. Da eine
Rot-Grün-Mehrheit nicht zustande kam, blieb die
Politikerin
weiter Fraktionsvorsitzende. Joschka
Fischer plädierte für Renate Künast als Vorsitzende
von Bündnis 90/Die Grünen. Dies brachte den linken
Flügel um
Jürgen Trittin gegen sie auf. Jedoch
konnten
die Linken keine Alternative vorweisen.
Daher wurde Renate Künast im Juni 2000 zur
Bündnisvorsitzenden gewählt. Folglich musste sie
ihren Fraktionsvorsitz in Berlin und ihr
Abgeordnetenmandat aufgeben.
Zwischen 2001 und 2005 war Renate Künast
Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft unter Gerhard Schröder. Seit dem
Jahre 2002 ist sie Mitglied des Deutschen
Bundestages und dort stets über die Landesliste
Berlin eingezogen. Im Jahre 2005 wurde Renate Künast
gemeinsam mit Fritz Kuhn zur Vorsitzenden der Grünen
Bundestagsfraktion gewählt. 2010 kandidierte Renate
Künast für das Amt des Regierenden Bürgermeisters
von Berlin. Bei der Wahl gelang es ihr mit 17,6% der
Stimmen jedoch nicht, Klaus Wowereit aus seinem Amt
zu verdrängen.
Renate Künast wurde mit dem Norwegischen Umweltpreis
2001 und auch mit dem Europäischen Tierschutzpreis
2005 geehrt. Neben ihrer politischen Arbeit ist sie
Mitglied des Kuratoriums AIDS-Hilfe Berlin, des
Beirats der Humanisten Union und Ehrenmitglied des
Angelo Roncalli Committees. Renate Künast wird auf
Grund ihrer Sachlichkeit geschätzt.
Die Politikerin ist mit dem Juristen Rüdiger Portius
verheiratet und lebt in Berlin-Charlottenburg. In
ihrer Freizeit liest und kocht Renate Künast gern,
beschäftigt sich mit Pflanzen und hört klassische
Musik.
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