Biografie
Nicolas Sarkozy Lebenslauf
Der am
28. Januar 1955 geborene sechste Präsident
der V. Republik, Nicolas Sarkozy, residierte von
2007 bis 2012 als französisches Staatsoberhaupt im
Elysée-Palast.
Sarkozy (kompletter Name: Nicolas Paul Stéphane
Sarközy de Nagy-Bocsa) kam als Sohn des
eingewanderten ungarischen Adligen Pal Istvan Ernő
Sarközy de Nagy-Bocsa (geb. 1928), der 1944 auf der
Flucht vor der Roten Armee sein Land verlassen
hatte, in Paris auf die Welt. Nach drei Jahren in
der französischen Fremdenlegion hatte Pal (Paul)
Sarkozy hatte eine
Werbeagentur gegründet und war
damit wohlhabend geworden. Sarkozys Mutter, die
sephardisch-griechisch-stämmige Arzttochter Andrée
Jeanne Mallah (geb. 1925), hatte den staatenlosen
Ungarn 1950 geheiratet und sich bereits 1959 wieder
scheiden lassen. Der gescheiterten Beziehung
entsprangen drei Söhne: Neben Nicolas, der 1951
geborene Guillaume und der 1958 geborene François.
Paul Sarkozy heiratete später noch drei Mal und
bekam zwei weitere Kinder (Pierre-Oliver, Caroline).
Sarkozy wuchs in Nordwesten von Paris, in
Batignolles-Monceau, dem
17. Arrondissement, auf. Wegen schlechter
schulischer Leistungen wechselte er einmal das
Collège, schaffte 1973 am Cours Saint-Louis de
Monceau, einer katholischen Privatschule,
schließlich doch das mit dem deutschen Abitur
vergleichbare Baccalauréat. Sarkozy studierte danach
Jura an der Universiät Paris X Nanterre und begann
nach erfolgreichem Abschluss 1979 ein Folgestudium
am angesehenen Institut d'études politiques de Paris
(„Sciences Po“), das er aber nicht abschloss.
1980 ließ sich Sarkozy im Paris Nobel-Stadtteil
Neuilly-sur-Seine (17. Arrondissement) als Anwalt
nieder. In Neuilly-sur-Seine war der in der
gaullistischen Partei RPR aktive Sarkozy 1977
Gemeinderatsmitglied geworden. Von 1983 bis 2002
hatte er den Bezirksbürgermeister-Posten von
Neuilly-sur-Seine inne. Außerdem übte er
verschiedene weitere Wahlämter auf regionaler Ebene
aus.
1993 berief ihn Ministerpräsident Édouard Balladur
ins Kabinett: Sarkozy wurde verantwortlich für das
Haushalts-Ressort. Sarkozys Politkarriere machte
1995 einen Knick, weil er Balladur und nicht
RPR-Vorsitzenden Jacques Chirac als
Präsidentschaftskandidaten unterstützt hatte. Chirac
gewann die Wahl und setzte sich nachtragend beim
neuen Ministerpräsidenten Alain
Juppé dafür, ein,
dass Sarkozy im neuen Kabinett nicht mehr
berücksichtigt wurde.
Erst 2002 gelang Sarkozy wieder der Sprung auf die
Regierungsbühne. Jean-Pierre Raffarin von der
RPR-Nachfolgepartei UMP ernannte den sich durch
markige Law-and-Order-Bemerkungen dem rechten
Wählerspektrum andienenden Juristen zum
Innenminister. Anfang 2004 stieg Sarkozy zum
Minister für Finanzen, Wirtschaft und Industrie
sowie zum UMP-Parteivorsitzenden auf. Wohl auf Druck
des Intimfeindes Chiracs musste Sarkozy das
„Superministerium“ im Mai 2004 wieder aufgeben. 2005
kehrte der UMP-Parteichef aber wieder ins Kabinett
zurück: Regierungschef Dominique de Villepin
betraute ihn mit dem Innenressort. In diesem Amt
profilierte er sich wieder mit populistischen
Aktionen, die sich u. a. gegen von ihm als
„Gesindel“ bezeichnete jugendlichen
Großstadt-Randalierer richteten.
Im innerparteilichen Machtpoker um die
Präsidentschaftsnachfolge von Chirac, der nach zwei
Amtsperioden nicht mehr zur Wiederwahl antreten
durfte, konnte sich Sarkozy gegen den von Chirac
favorisierten Villepin als UMP-Kandidat durchsetzen.
Er gewann am 6. Mai 2007 die Präsidentschaftswahl
gegen die Sozialistin Marie-Ségolène Royal.
Sarkozys Präsidentschaft war u. a geprägt durch eine
harte, auch außerhalb von Frankreich heftig
kritisierte Immigranten-Politik und dem
militärischen Engagement Frankreichs in Libyen 2011.
Am
6. Mai 2012 unterlag er im zweiten Wahlgang bei
den Präsidentschaftswahlen gegen den sozialistischen
Kandidaten François Hollande.
Nikolas Sarkozy privat
Sarkozy ging drei Mal die Ehe ein. Insbesondere
seine 2008 mit Model und Sängerin
Carla Bruni (geb.
1967) dritte geschlossene Ehe bekam rasch
ausgesprochenen Glamour-Charakter. Den Sarkozy-Ehen
entsprangen Tochter Giulia (geb. 2011) sowie die
Söhn Jean (geb. 1986), Pierre (geb. 1985) und Louis
(geb. 1997).
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