Platon Lebenslauf

Über Platon und sein Leben gibt es zuverlässige Berichte. Damit ist er einer der ersten Philosophen seiner Zeit, von dem die veröffentlichten Schriften überliefert sind. Auch hielt Platon etliche Vorlesungen, über die die Forschung allerdings nichts weiß. Sich selbst bezeichnete er stets als einen Schüler Sokrates.
Geboren wurde er 428 oder 427 v. Chr. in Athen. Die Familie war aristokratisch. Einer der Vorfahren Platons war zum Beispiel der zu den Sieben Weisen zählende Solon. Auch hatte Platon Verwandte und Bekannte unter den dreißig Tyrannen, die seit 403 v. Chr. über Athen regierten.
Seine Freundschaft zu dem zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilten Sokrates verbaute ihm eine politische Laufbahn. Das machte Platon etwas zu schaffen, denn er interessierte sich stark für die politischen Entwicklungen. Neben der Politik hatte es ihm aber besonders die Philosophie angetan. Mit zwanzig Jahren wurde er Schüler bei Sokrates und schloss sich seiner Lehre an, die er auch häufig in seinen Schriften zitierte.
Er studierte die Vorsokratiker, darunter die Pythagoreer, Eleaten und die Philosophie Heraklits, des weinenden Philosophen.
Als Sokrates hingerichtet wurde, reiste Platon ins Exil nach Megara, reiste dann weiter nach Ägypten, danach besuchte er etwa um 390 v. Chr. auch Sizilien, Syrakus und Unteritalien. Dort wurde er dem Tyrannen Dionysios bald lästig und es ging das Gerücht um, Platon sei von diesem als Sklave in Ägina verkauft und durch einen Bekannten ausgelöst worden. Diese Gerüchte sind allerdings umstritten.
Auf seiner langen Reise befasste er sich viel mit der Lehre des Pythagoras und lernte auch etliche von dessen Anhängern kennen. Das brachte Platon auf die Idee, eine eigene Schule zu gründen. Dabei handelte es sich um die Akademie in Athen, die überhaupt erste Universität Europas. Die Ausbildung an der Akademie war auch auf praktische Ziele ausgerichtet, darunter die Vorbereitung auf den Staatsdienst. Eine der wichtigsten Disziplinen war die Mathematik, so dass nur Schüler, die in der Geometrie bewandert waren, Zugang zu der Universität erhielten. Darauf verwies ein großes Schild über dem Eingang.
390 v. Chr. begann Platon, sein philosophisches Werk niederzuschreiben, das eines der Grundgerüste aller Philosophie werden würde. Seine Schriften sind Dialoge und in allen, außer im „Nomoi“, spielt Sokrates eine wichtige Rolle und ist einer der Redner.
Die Lehre Platons entwickelte sich hauptsächlich durch Kritik an den vorherrschenden Zuständen seiner Zeit. Diese war vor allem gegen die politischen Ereignisse gerichtet, beschäftigte sich aber auch mit der Wissenschaft. Platon kritisierte darin u. a. die Sophisten und warf ihnen die Relativierung von Wahrheit und Wissen vor. Ihnen entgegen setzte er seine Ideenlehre, die beinhaltete, dass nicht der Mensch das Maß aller Dinge sei, sondern die Idee des Wahren, Guten und Schönen. Auch griff er die bestehende Staatsordnung an und forderte einen idealen Staat, den er in seiner Schrift „Politeia“ ausarbeitete.
Platon schrieb auch über die Seele, über Erkenntnistheorie, den Kosmos und die Gesetze. Ebenso verfasste er die bekannte Verteidigungsrede des Sokrates. Aus der Schrift „Politeia“ ist besonders sein „Höhlengleichnis“ bekannt, in dem der Mensch als Gefangener einer Höhle die an der Wand flackernden Schatten für die Wirklichkeit hält. Würde er aber innerhalb der Höhle befreit, so könnte er die Dinge in ihrem wahren Sein erkennen.
Etwa 367 v. Chr. kehrte Platon nach Syrakus zurück. Im Alter von sechzig Jahren sollte er für den Sohn Dionysios eine neue Verfassung schreiben, was allerdings als Vorhaben scheiterte.
Platon blieb Zeit seines Lebens kinderlos und heiratete auch keine Frau. Er gilt als einer der genialsten Schriftsteller der Geschichte. Sein Werk ist das erste vollständig erhaltene der Philosophie. Im hohen Alter lehrte Platon immer noch und hielt Vorträge über „das Gute“. Der Tod ereilte ihn 347 v. Chr. in Athen, wo er auch beerdigt wurde.
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