Biografie Phil Collins Lebenslauf Lebensdaten

Für die einen ist er der beste Schlagzeuger der Welt, für andere die bessere oder schlechtere Wahl für die Band „Genesis“. Der Schatten von Peter Gabriel war für Phil Collins immer eine Herausforderung, der er sich eine Weile lang stellte, bis er dann verlauten ließ, dass er den Konkurrenzkampf verweigere und so dem Publikum die Entscheidung in die Hand gab, wer nun der bessere Musiker war. Trotz der damals noch häufig zu großen Anzüge, die er in den Achtzigern trug, trotz eines Albums, das von der Kritik zerrissen wurde, kann Collins’ Erfolg sich sehen lassen. Mehr als einhundert Millionen Platten hat er verkauft, die Millionen stapeln sich auf seinem Bankkonto, er zählt zu den bedeutendsten Musikern der Popmusik-Geschichte. Hinter dem stets freundlich auftretenden Mann verbirgt sich jedoch auch ein vom Leben gezeichneter Mensch, der trotz des Erfolgs zwischen Privatleben und Karriere hin- und hergerissen wurde, der am Ende den aktiven Part in der Musik aufgeben musste, da die Gesundheit nicht mehr richtig mitspielte.
Geboren wurde Phil Collins am 30. Januar 1951 in London. Mit fünf Jahren bekam er ein Spielzeugschlagzeug geschenkt und übte sich an Songs, die er im Radio hörte und auf gut Glück mitspielte. Auch später hatte Collins nie gelernt, Noten zu lesen, sondern trommelte nach eigenem Ermessen, rein nach Gehör. Als ein großer Fan der „Beatles“ strebte er nach dem Bühnendasein, erfüllte sich später sogar den Wunsch, als Komparse im „Beatles“-Film „A Hard Day’s Night“ aufzutreten. In jungen Jahren war es noch nicht die Musik, die ihn lockte, sondern die Theaterbühne.
Während der Schulzeit und einigen Auftritten in verschiedenen Charles-Dickens-Stücken, gründete Collins dennoch seine erste eigene Band, war aber gleichzeitig bereit, in anderen Gruppen das Schlagzeug zu spielen, weshalb er auch als Einziger auf eine Anzeige antwortete, die nach Musikern suchte. Die Gruppe nannte sich „Flaming Youth“, ein erstes Album entstand, selbst die Kritiker äußerten sich lobend, nur innerhalb der Band stimmte die Chemie nicht. Nach viel Streit und etlichen Differenzen hatte Collins die Nase voll, suchte erneut über eine Anzeige in eine Band zu kommen, diesmal in den Sparten der Musikzeitschrift „Melody Maker“. Nachdem er im Elternhaus von Peter Gabriel auf dem Schlagzeug gezeigt hatte, was er konnte, war die Gruppe bereit, ihn zu akzeptieren. Die Band hieß „Genesis“.
Dort begann seine Karriere steil bergauf zu gehen. Nicht nur am Schlagzeug, auch am Mikrofon war Collins bald geübt, ebenso schrieb er etliche der neuen „Genesis“-Songs, die zwar weniger komplex waren, dafür aber ohrwurmtauglich. Die kommenden Alben landeten zum ersten Mal in den Charts.
Als Peter Gabriel die Band 1975 verließ und einige Wochen lang nach einem neuen Frontmann gesucht wurde, der nicht aufkreuzen wollte, übernahm Collins vom Sitzplatz seines Schlagzeugs aus notgedrungen die Rolle des Sängers und verhalf der Band zu dem einzigartigen kommerziellen Erfolg, für den „Genesis“ berühmt wurde. Daneben brachte er ein erstes Solo-Album heraus und verdankte ihm den schnellen Aufstieg in der Musikbranche.
Auf diesem Solo-Album verarbeitete Collins in zahlreichen Songs sein eigenes Privatleben, das von Kummer und Trennungsschmerz getrübt war. Seine Liebe zu Andrea Bertorelli zerbrach während der Ehe. Die Scheidung inspirierte ihn zu einigen der Lieder, darunter zu einem seiner persönlichsten Songs mit dem Titel „Please Don’t Ask“.
Überhaupt hatte Collins kein großes Glück in der Liebe, zumal noch zwei weitere Hochzeiten gefeiert wurden, gefolgt von der jeweiligen Scheidung. Vier eigene Kinder und ein adoptiertes gingen aus den Verbindungen hervor, während Collins weiterhin die Charts stürmte, Solo-Alben veröffentlichte und einen seiner größten Songs schrieb: „Another Day In Paradise“.
„Genesis“ ließ er bald hinter sich zurück, spezialisierte sich auf Pop-Balladen, erhielt etliche Auszeichnungen. Er begann, selbst als Produzent tätig zu werden, stieg ins Filmgeschäft ein, spielte als Nebendarsteller in einigen kleineren Filmproduktionen mit, komponierte verschiedene Soundtracks und schrieb die Musik für das Musical „Tarzan“.
Nachdem auch die dritte Ehe mit Orianne Cevey gescheitert war, ließ sich Collins hängen, betrank sich laut eigener Aussage schon am Morgen und suchte verzweifelt nach einem Grund, aufzustehen und weiterzumachen. Das Haus war leer, die Kinder und die Exfrau verschwunden, das Geld wurde nach der Scheidung knapper, der Musiker litt an Einsamkeit und Depressionen.
Auch gesundheitlich kämpfte Collins mit steif werdenden Fingern und einer Verletzung an der Halswirbelsäule, die das Schlagzeug-Spielen unmöglich machte. Die Folge war ein Rückzug aus der Öffentlichkeit, den er erst für die Dokumentation „Genesis: Together and Apart“ wieder aufgab, um gemeinsam mit den einstigen Bandmitgliedern die Originalbesetzung zu gewährleisten und an die Seite von Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford und Steve Hackett zu treten, um die guten alten Zeiten noch einmal neu aufleben zu lassen. Ein Album der „Greatest Hits“ war dabei eine willkommene Begleiterscheinung.

Phil Collins Seiten, Steckbrief etc.

www.philcollins.co.uk - Die offizielle Phil Collins Homepage

Phil Collins Filme

1967 - Ein Hornvieh mit Namen Amalie
1968 - Tschitti Tschitti Bäng Bäng
1985 - Miami Vice
1988 - Buster
1989 - The Who Live
1991 - Hook
1993 - …und das Leben geht weiter
1993 - Ein schräger Vogel
1994 - Calliope
1995 - Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden … Stimme von Muk und Luk
2003 - Das Dschungelbuch 2 … Stimme von Lucky

Phil Collins Diskografie

1981 - Face Value
1982 - Hello, I Must Be Going!
1985 - No Jacket Required
1989 - ...But Seriously
1993 - Both Sides
1996 - Dance into the Light
2002 - Testify
2010 - Going Back