Larry Page Lebenslauf
Er ist wie ein unbeschriebenes Blatt
und gilt als zwar genialer, aber scheuer
„Hintergrund-Mann“. Und doch ist er ein
ganz Großer der Internet-Szene.
Gleichauf mit anderen legendären
Gründern wie Steve Jobs oder Bill Gates.
Ein Computer-Freak aus einer ganzen
Familie von Computer-Freaks, der
zusammen mit Sergey Brin mit Anfang 20
die größte und erfolgreichste
Suchmaschine der Welt programmierte und
mit Google Inc. ein Milliarden-Imperium
aufbaute: Larry Page, Stanford-Absolvent
und seit 2011 erneut der Mann an der
Spitze des gemeinsamen Unternehmens.
„Back to the Roots“ lautete die Devise,
um der riesigen „Daten-Krake“ Google
wieder etwas vom ehemaligen
Gründer-Charme einzuhauchen. Denn in den
letzten Jahren war Google zwar äußerst
effizient und innovativ, aber auch zum
neuen Buhmann der IT-Welt geworden.
Larry Page wurde am
26. März 1973 in Ann Arbor in
Michigan/USA, als Lawrence Edward Page,
geboren. Seine Eltern waren der
Informatikprofessor Carl Victor Page,
seine Mutter die
Datenbankentwicklerin/Programmiererin
Gloria Page. Sein älterer Bruder Carl
Page junior gründete später ein
IT-Unternehmen mit Namen eGroops und
verkaufte es für 400 Millionen Dollar an
Yahoo!.
Durch seinen Vater kam der kleine Larry
bereits im Alter von sechs Jahren mit
der Welt der Computer in Berührung. Nach
der Schule begann Page an der
Universität von Michigan, an der auch
sein Vater einen Lehrstuhl inne hatte,
Ingenieurswissenschaften zu studieren,
mit dem Schwerpunkt „Computer-gestützte
Techniken“. Seinen „Bachelor-of-Science“
schloss er mit Auszeichnung ab. Bereits
während seines Studiums war er als
Software-Entwickler tätig - für
Management Systems in Washington und
CogniTek in Evanston.
1995 begegnete Larry Page erstmals
Sergey Brin an der Stanford University
in Kalifornien/USA, an der er inzwischen
Doktorand war. Brin, 1973 in Russland
geboren, hatte gerade an der University
of Maryland seinen Bachelor of Science
in Computerwissenschaften und Mathematik
mit Auszeichnung
absolviert und überlegte ebenfalls, ob
er sich in Stanford zur Promotion
einschreiben sollte. Auch Brin war
wissenschaftlich vorbelastet: Sein
Vater, ein Mathematiker, lehrte an der
Maryland University und seine Mutter
arbeitete als Mathematikerin bei der
NASA.
Die beiden Doktoranden freundeten sich
schnell an und forschten im Auftrag von
Stanford gemeinsam an der neuen
Suchmaschine „BackRub“, einem Vorläufer
von Google, der von Stanford zum Patent
anmeldet wurde. Schnell begriff Page,
welches enorme Potential in der Idee lag
und beschloss - ebenso wie Brin - seine
geplante Dissertation ruhen zu lassen.
Bis heute. Stattdessen beschlossen sie,
auf eigene Faust weiterzuforschen. Erst
einmal musste ein neuer Name gefunden
werden und die Entscheidung fiel auf
„Google“ - angelehnt an die
Wortschöpfung eines Neunjährigen, der
allerdings der Neffe des Mathematikers
Edward Kasner (1878 bis 1955) war. Er
hatte von seinem Onkel den Auftrag
bekommen, eine Fantasie-Bezeichnung für
eine Eins mit hundert Nullen zu finden
und kam auf „Googol“.
Google hatte - gegenüber bereits
bestehenden Suchmaschinen wie Yahoo!
oder Altavista zwei entscheidende
Verbesserungen zu bieten: eine viel
höhere Geschwindigkeit und ein
effizientes Qualitätsranking. Die höhere
Performance erreichten Page und Brin,
indem sie auf Arbeitsteilung setzen und
viele einzelne Computer parallel
schalteten, statt auf wenige Großrechner
zu setzen. Die Vorteile: dadurch war
Google weniger störanfällig und enorm
leistungsfähig. Der Algorithmus für das
Page-Ranking stammte ursprünglich aus
der Empirischen Sozialforschung und ist
ein Verfahren, um eine Vielzahl
verlinkter Dokumente - wie im WWW -
anhand der Link-Anzahl, die auf die
Seite verweisen, zu gewichten und zu
bewerten: Je höher die Anzahl der Links,
die auf eine Seite verweisen, desto
besser ihr Ranking.
Im Gegensatz zur damals üblichen
Vorgehensweise vieler Start-Ups wollte
Page sich das notwendige
Gründungskapital für die eigene Firma
jedoch nicht von einem der großen
Venture-Capital-Finanziers besorgen. Er
wollte lieber selbst die Kontrolle
behalten. Also suchte er nach anderen
Wegen. Doch die führenden Suchmaschinen
hatten kein Interesse an den Neuerungen
der beiden Computer-Genies. Doch im
August 1998 konnte Page nach einer
zehnminütigen Präsentation einen der
Sun-Mitbegründer, Andy Bechtolsheim,
begeistern und dieser stellte einen
100.000-Dollar-Scheck aus. Doch da der
weitsichtige Gönner davon ausging, dass
Google eine Firma sei, setzte er als
Empfänger kurzerhand „Google Inc.“ ein.
Damit sie den Scheck überhaupt einlösen
konnten, mussten Page und Brin also
schnellstens eine Firma gründen. Das
geschah am 4. September 1998. Der erste
Chef der Google Inc., die in einer
Garage im kalifornischen San Rafael
gegründet wurde, war bis
2001 Larry
Page.
Danach holten Page und Brin Eric
Schmidt, den ehemaligen Manager von
Novell, ins Boot. Schmidt übernahm den
Posten des „Chairman of the Executive
Committee and Chief Executive Officers“.
Zu seinen Aufgaben gehörten der Aufbau
der Firmenstruktur, Wachstum und
Qualitätssicherung auch bei immer
kürzeren Produktzyklen. Er hatte die
Position von 2001 bis
2011 inne und
baute Google zu einem führenden
IT-Unternehmen aus. Die Mitarbeiterzahl
stieg in dieser Zeit von 200 bis 24.400
an. Larry Page übernahm nun die Leitung
der Produktentwicklung. Ab 2011
wechselte Schmidt in den Verwaltungsrat,
wo seitdem unter anderem Kooperationen
und Übernahmen zu seinem Aufgabenbereich
gehören. Larry Page wurde wieder
Frontman von Google und Sergey Brin
kümmerte sich vor allem um den Bereich
„Neue Produkte“.
Als das Unternehmen 2004 an die Börse
ging, gelang es Page und Brin aufgrund
ihrer Unabhängigkeitsstrategie, die
Mehrheit und damit die
Entscheidungshoheit zu behalten. Mit
einem Besitz von rund 38 Milliarden
Aktien wurde Page damit schlagartig zum
Multimilliardär.
Nachdem Google im Laufe der Jahre -
unter Leitung des immer etwas kühl und
arrogant wirkenden Managers Schmidt -
zwar erfolgreich expandierte und auch
weiterhin mit innovativen Ideen von sich
reden machte, verlor das Unternehmen mit
zunehmender Größe mehr und mehr seinen
ursprünglichen Charme. Google war
plötzlich - wie zuvor Bill Gates’
Microsoft - der Buhmann der Branche. Aus
dem ehemaligen hemdsärmeligen und
sympathischen Unternehmen, das sich über
das Business hinaus beispielsweise auch
für Umwelt und gegen Armut engagierte,
war in der öffentlichen Wahrnehmung eine
„gierige Datenkrake“ geworden, die
eiskalt ihre Profit-Interessen vertrat
und alles und jeden der dem
Credo der Effizienz unterordnete.
Die Devise hieß deshalb 2011 „back to
the Roots“ und Larry Page kehrte erneut
in die Konzernspitze zurück. Page, der
bisher eher als freundlich, aber extrem
scheu wahrgenommen worden war, übernahm
nun unter anderem die Aufgabe, wieder
etwas mehr vom Flair der Gründerzeit ins
Unternehmen zurückzubringen. Auf jeden
Fall wollte Google nach eigenen Aussagen
aber auch weiterhin aktiv in den Bereich
„Neue Produkte“ investieren. Einige der
Felder, auf denen sich Google engagiert
sind Smartphones, elektronische Bücher,
TV, Musik, Betriebssysteme,
Internetbrowser oder Bürosoftware.
Larry Page ist seit 2007 mit der sieben
Jahre jüngeren Stanford-Doktorandin Lucy
Southworth verheiratet, mit der er einen
Sohn hat. Page spielt in seiner Freizeit
gerne Roller-Hockey und er besitzt eine
Luxus-Yacht. Mit seinem
Milliardenvermögen unterstützt er
darüber hinaus viele gemeinnützige
Projekte, vorrangig ökologischer Natur.
Am 14. Mai 2013 gab Page bekannt, dass
er infolge einer vor Jahren nicht
ausgeheilten Erkältung an einer
Stimmbandlähmung erkrankt sei.
Page hat neben seinem Bachelor in
Ingenieurswissenschaften einen Master in
Informatik von der Universität Stanford.
Die University of Michigan machten ihn
zum National Advisory Commitee (NAC) und
gemeinsam mit Brin wurde er mit dem
Marconi Prize ausgezeichnet, der für
„Fortschritte in der
Übertragungstechnik“ verliehen wird.
Außerdem ist er Treuhänder im Vorstand
der X PRIZE Foundation, die
wissenschaftliche und technische
Entwicklungen auszeichnet. Außerdem
wurde er bereits 2004 Mitglied der
„National Academy of Engineering“ (NAE),
eine renommierte amerikanische
Gesellschaft, die sich interdisziplinär
mit Fragen beschäftigt, wie sich
technische Entwicklungen auf die
Lebensqualität auswirken.
Larry Page Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.