Biografie
Georges Moustaki Lebenslauf
Als Sohn eines jüdisch-griechischen Buchhändlers
wurde Giuseppe Mustacchi am
3. Mai 1934 in das multikulturelle und
weltoffene Alexandria (Ägypten) hineingeboren. So
war es nicht verwunderlich, dass er beizeiten
mehrere Sprachen beherrschte. Doch geistig fühlte er
sich vor allem im Französischen heimisch. Die
Bücher, die Filme und vor allem die Chansons hatten
es ihm angetan. Charles Trenet begeisterte ihn, und
mit dreizehn Jahren besuchte er ein
Edith-Piaf-Konzert.
Vier Jahre später zog er nach Paris, wo er sich
einer Gruppe junger Künstler anschloss. 1952
komponierte er sein erstes Chanson. Es dauerte nicht
lange, bis George Brassens auf ihn aufmerksam wurde
und ihn zum Weitermachen ermutigte.
Nach Engagements in kleineren Restaurants und Clubs
steigerte ein eher zufällig zustande gekommener
Auftritt mit Jacques Brel seinen Bekanntheitsgrad.
1958 begegnete er
Edith Piaf, mit der ihn später
eine kurze Affäre verband, und schrieb einige
Chansons für sie, unter anderem ihren Hit „Milord“.
Im Jahr darauf konnte er sich vor Aufträgen
namhafter Interpreten kaum noch retten. Seine
eigenen Aufnahmen, die 1960 noch sehr orientalisch
klangen, blieben unbeachtet.
1967 schrieb er ein Chanson für die Sängerin
Barbara, die darauf bestand, dass er es auf der
Bühne im Duett mit ihr sang.
Nach einigen Single-Schallplatten verhalf ihm 1968
sein Lied „Le Métèque“ zum Schritt ins Rampenlicht.
Der sehr poetische Text über den umherwandernden
Juden und griechischen Hirten traf den Nerv der
Zeit. Und spätestens zu jenem Zeitpunkt gewann er
das nötige Selbstbewusstsein, um im Vertrauen auf
seine Fähigkeiten in künstlerischen Dingen immer
seinen eigenen Eingebungen zu folgen. Sein
lyrischer, angenehmer Gesang mit dazu passendem
Gitarrenspiel, zuweilen griechische und
orientalische Einflüsse in der Komposition und
tiefgründige Texte, in denen weder Politisches noch
die Sinnlichkeit zu kurz kamen, machten ihn
unverkennbar. Seither war Moustaki fester
Bestandteil der internationalen Liedermacherszene.
Moustaki hatte sich
im Jahr 2009 vom Bühnengeschehen
zurückgezogen, seine Lungenkrankheit setzte ihm
immer zu. Bereits in Barcelona hatte er ein Konzert,
sein letztes, nicht zu Ende bringen können.
Am
23. Mai
2013 starb der Sänger und Komponist in
Nizza.